Sie sind hier: Startseite Inhalte Bretter, die die Welt bedeuten

Bretter, die die Welt bedeuten

Musical


Musik von Gerhard Kneifel
Buch von Helmut Bez
Liedertexte von Jürgen Degenhardt

 


Inszenierung


Uraufführung: 24. April 1970
Metropol-Theater Berlin, DDR
 

  • Musikalische Leitung: Werner Krumbein
  • Regie: Hans-Joachim Martens
  • Entwicklungsdramaturg: Rainer Northmann
  • Ausstattung: Werner Schulz
  • Choreograph: Helga Wasmer-Witt
  • Chöre: Wolfgang Schottke


Besetzung:

  • Emanuel Striese, Theaterdirektor: Rudi Schiemann
  • Emil Sterneck, Schauspieler: Karl-Heinz Bentzin / Fritz Hille
  • Bella della Donna, Schauspielerin: Doris Abeßer / Maria Mallé
  • Martha, Strieses Frau: Jola Siegl
  • Gottlieb, Strieses Sohn: Karl-Heinz Sernatinger
  • Professor Martin Gollwitz, Direktor des Städtischen Lyzeums: Hans-Joachim Blochwitz
  • Friederike, seine Frau: Marioara Vaidas
  • Paula; Gollwitz Tochter: Sigrid Olischer
  • Marianne, Gollwitz Tochter: Ingrid Möpert
  • Dr. Leo Neumeister, Rechtsanwalt, Mariannes Mann: Wolfgang Borkenhagen / Klaus Geber
  • Rosa, Dienstmädchen bei Gollwitz: Erika Grajena
  • Stine, Dienstmädchen bei Neumeister: Waltraud Vorkastner
  • Meißner, Pedell des Lyzeums: Paul Arenkens
  • Karl-Theodor Hufnagel, Bürgermeister: Karl-Heinz Kossler
  • Frau Hufnagel: Margot Dörr
  • Hedwig Hufnagel, ihre Tochter: Helga Dürr
  • Wilhelm Kornfrank, Apotheker: Wolfgang Eilers
  • Frau Kornfrank: Sigrd Kasten
  • Meta, ihre Tochter: Maria Sierakowski
  • Eugen Liebeskind, Barchentfabrikant: Rudolf Hentschel
  • Frau Liebeskind: Eva Rath
  • Ottilie, ihre Tochter: Evelyn Lützow
  • Karl Groß, Weinhändler: Wolfgang Pohle
  • Fritz, Gymnasiast: Rainer Busch
  • Tanzsolisten: Hildegard Hoffmann / Kurt Kaminski / Dieter Pose / Helmut Schindler / Dieter Klimaszyk / Ronald Mooshammer
  • Chor, Ballett und Orchester des Metropol-Theaters

 

Doppelbesetzung in alphabetischer Reihenfolge

 

 

Bretter 2

SLUB Dresden / Deutsche Fotothek / Abraham Pisarek

 

 

Premierenchronik

DDR UA 24. April 1970 Metropol-Theater, Berlin

 

 

Inhaltsangabe

 

Die Truppe des Wandertheaters von Emanuel Striese kommt auf ihrer Tournee von Travemünde aus in das Städtchen Neustadt an der Dosse. Zum Truppe gehören neben dem Direktor und seiner Frau, auch der weibliche Star Belle della Donna ( bürgerlicher Name Mieze Kalweit) sowie der jugendliche Held Emil Sterneck (eigentlich Emil Groß). In Travemünde hatte Friederike Gollwitz, Ehefrau des Neustädter Lyzeumsdirektors Professor Gollwitz, mit ihrer Tochter die Schauspielerin Bella della Donna kennengelernt, die sich ihr gegenüber aber als italienische Gräfin ausgegeben hatte und diese nach Neustadt an der Dosse eingeladen. In Neustadt kommen sie nun alle zusammen. Striese kann mit Hilfe della Donnas dem Professor sein Manuskript für dessen erste selbstverfasste Oper „Der Raub der Sabinerinnen“ abluchsen. Die Opernaufführung wird zu einer veritablen Blamage und kann nur gerettet werden, in dem Striese kurzfristig „Hasemanns Töchter“ aufführt, ein Dauerbrenner und -erfolg der Schmierentruppe. Gollwitz, mit Angst vor der Blamage, will sich schon den Theaterleuten anschließen, nur um aus den Augen der Mitbürger zu entfliehen. Er kann dann doch in seinem Heimatstädtchen bleiben, denn dort will man nach dem tollen Theatererfolg (Der Raub der Sabinerinne“ und „Hasemanns Töchter“) zukünftig ein eigenes festes Theater haben; mit Striese als Direktor und seiner Truppe als Ensemble. Allerdings ohne Bella della Donna, alias Mieze Kalweit, die den Weinhändler Karl Groß heiratet, der wiederum Sternecks Vater ist. Dem jungen Helden Sterneck steht aber eine eigene Karriere bevor, denn er hat ein Engagement am renommierten Lessing-Theater in der Hauptstadt bekommen. Nachdem sich auch geklärt hat, dass der Professor kein Techtelmechtel mit der angeblichen italienischen Gräfin hatte, kommt das Familienleben der Gollwitz langsam aber sicher wieder in ruhiges Fahrwasser.

(Klaus Baberg)

 

 

Bretter 1

SLUB Dresden / Deutsche Fotothek / Abraham Pisarek

 

 

Kritiken

 

"Aus dem Figurenreichtum des Stückes knüpfen die Autoren eine Kausalkette von episodischen Geschehnissen und kontinuierlichen Nebenhandlungen, darauf abgestimmt, die sich der Fabel andeutende sozialkritische Tendenz zu unterstreichen [...]. Doch erreichen, scheint mir, Bez/Degenhardt bei weitem  nicht jene Präsenz und Brisanz des Sozialkritischen wie im "Freund Bunbury".

Wolfgang Lange: Striese kriegt ein Domizil, 'Bretter, die die Welt bedeuten' von Bez/Degenhardt/Kneifel am Metropol-Theater Berlin. In: Theater der Zeit, Heft 7, 1970, Seite 45.

 

 

"Entscheidend für ein Stück des heiteren Musiktheaters ist jedoch, ob der Stoff so aufgezäumt ist, daß die Musik eine dramaturgische Funktion  hat. Durchgängig scheint das hier leider nicht der Fall zu sein, weshalb viele von Gerhard Kneifels Musiknummern mehr oder weniger wie Einlagen wirken. Wo aber der Komponist die Möglichkeit hat, durch seine Kunst wirklich eine neue Dimension zu schaffen, ist Kneifel zur Stelle.
[...] Die recht geschmackvolle Inszenierung von Hans-Joachim Martens ist ihrerseits mit Erfolg bemüht, das zählebige Ammenmärchen von der "guten alten Zeit" zu zerstören. Der soziale Gestus ist deutlich. Typische kleinbürgerliche Haltungen und Verhaltensweisen werden schauspielerisch trefflich ausgestellt. Die Pointen sitzen."

Manfred Schubert: Alter Schwank als neues Musical. Zur Uraufführung von "Bretter, die die Welt bedeuten" im Metropol-Theater. In: Berliner Zeitung, 16. Mai 1970.

 


"Sehr gescheit und sehr gewandt haben die Autoren Themen und Milieu des alten Schwanks erweitert und satirisch verschärft, ohne irgendwie pseudomodern zu werden. Im Zentrum bleibt die Schmierenmisere von dem alten Striese und dem Professor mit seiner dramatischen Jugendsünde. [...] Das Stück hat den besonderen Vorzug einer gewissen Straffung und wird von der nicht eben faszinierenden, doch keineswegs matten oder gar faden Musik des gewandten, vor allem auch instrumentationsgewandten Gerhard Kneifel fröhlich aufgenommen.
[...] Zusammenfassend. Man darf und muß gratulieren."

Dr. Erwin Reiche: Jetzt singen die Sabinerinen. "Bretter, die die Welt bedeuten" uraufgeführt. In: Neue Zeit, Zentralorgan der Christlichen-Demokratischen Union Deutschlands, Nr. 104, 3. Mai 1970.

 

Bretter 3

SLUB Dresden / Deutsche Fotothek / Abraham Pisarek

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  •  "Bretter, die die Welt bedeuten". Studio-Cast, Amiga 1973 (LP)

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Bretter, die die Welt bedeuten". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 26. Oktober 2021.