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The Birds Of Alfred Hitchcock

Musical


Musik von William Ward Murta
Text von William Ward Murta unter Mitarbeit von Nila Aalia 
Deutsche Textfassung von Constanze Grohmann und William Ward Murta unter Mitarbeit von Ute Dukat und Stefan Huber

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 25. September 2010 
Stadttheater, Bielefeld, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: William Ward Murta
  • Regie: Kay Kuntze
  • Bühne und Kostüme: Duncan Hayler
  • Choreographie: Götz Hellriegel
  • Licht: Gregor Fritz
  • Chöre: Olga Kisseleva

 

Besetzung:  

  • Tippi Hedren: Katharine Mehrling
  • Hitchcocks Stimme: John Wesley Zielmann
  • Robin, Krankenpfleger: Carlos H. Rivas
  • Peggy Robertson, Hitchcocks Assistentin: Carolin Soyka
  • Jessica Tandy, Schauspielerin: Masha Karell
  • Evan Hunter, Drehbuchautor: Alexander Franzen
  • Jim, Regieassistent: Alexander Janacek
  • Ray Berwick, Vogeltrainer: Steffen Häuser
  • Hitchcocks Cameo-Hund: Gigi

 

Filmcrew / Ensemble

  • Garderobiere: Carolin Fink
  • Tontechnikerin: Jasmin Göttmann
  • Büroangestellte: Vanessa Hanetzky
  • Maskenbildnerin: Janina Hinrichs
  • Mädchen mit Filmklappe: Janina Keppel
  • Janet Leigh / Annie Hayworth: Jessica Krüger
  • Maskenbildner: Sebastian Ciminski
  • Mann im Fahrstuhl / Bootsverleiher: Andreas Lutsch
  • Spion: Dominik Meurs
  • Postbeamter / Spion: Claudio Pasquale Meyer
  • Tontechniker / Drachenkopf: Jörn Ortmann
  • Norman Bates / Kellner: Robby Plücker

 

 

 

Premierenchronik

D UA 25. September 2010] Stadttheater, Bielefeld

 

 

 

Inhaltsangabe


"Über Nacht wird Tippi Hedren ein Star: Alfred Hitchcock hat das Model in einem Werbespot entdeckt. Er gibt ihr nicht nur die Hauptrolle in seinem neuen Film ´Die Vögel´. Er bindet sie mit einem Siebenjahresvertrag an sich. Wie Tippis Traum von Hollywood zum Albtraum wird, davon erzählt das neue Musical ´The Birds of Alfred Hitchcock´. [...] Tippi Hedren [...] hat einen Albtraum. Man sieht sie panisch im riesigen rotgeränderten Auge eines Raben, schnappende Schnäbel aus schwarz-weißen Filmklappen abwehrend. Sie erwacht in einer Klinik. Tippi hat einen Nervenzusammenbruch erlitten, nachdem Hitchcock sie für die berühmte Dachbodenszene fünf Tage lang mit lebenden Vögeln hatte bewerfen lassen. Sie vertraut sich ihrem Pfleger Robin an und berichtet, wie es hinter den Kulissen von ´Die Vögel´ zuging.

In Rückblenden ist zu sehen, wie sie euphorisch in der Traumfabrik ankommt. Wie Hitchcock die Kontrolle über ihr Leben übernimmt. Wie sie sich in den Drehbuchautor Evan Hunter verliebt und kaum dazu kommt, ein paar Worte mit ihm zu wechseln, weil ´Hitch´ über jede Minute ihrer Zeit bestimmt. Wie sie sich überwacht fühlt und daran verzweifelt, ein schöner Vogel in einem goldenen Käfig zu sein. Wie Hitchcock irgendwann ´mehr´ will. Das Psychodrama gipfelt in der traumatischen Dachbodenszene. In der Klinik fasst Tippi den Entschluss, keine Marionette Hitchcocks mehr zu sein: ´Ich will fliegen´, singt sie.

(aus: Anke Groenewold: The Birds of Alfred Hitchcock in Bielefeld uraufgeführt. In: Neue Westfälische, 29. September 2010.)

 

 

 

Kritiken

 
"Murta lässt in Musik und Text die Welt am Filmset lebendig werden. Er schrieb mitreißende Musicalfilm- und Filmmusik, die auf dramatische Höhepunkte zuläuft oder sanft swingt, aber auch komplizierte Rhythmuswechsel à la Sondheim enthält. [...] Katharine Mehrling hat er die Rolle der Tippi Hedren auf den Leib geschrieben. Selbst als naives Blondchen ist sie überzeugend. Wenn Mehrling vorgibt, hölzern zu schauspielern, hat sie die Lacher auf ihrer Seite. [...] Regisseur Kay Kuntze inszeniert die fein gezeichneten Figurenkonstellationen mit Einfühlungsvermögen und setzt sie mit schlüssigen Übergängen in Szene.

[...] Abschließend bleibt nur zu sagen, dass diesem genialen Stück ein weiterleben nach der hoffentlich langen ersten Spielzeit zu wünschen ist."

Barbara Kern: Befreite Beklemmung.The Birds of Alfred Hitchcock als Uraufführung in Bielfeld. In: blickpunkt musicals, Ausgabe 49, Nr. 06/10, November-Dezember 2010, Seite 4-6.

 

"Murta bedient die Konventionen des Genres. Es gibt intime Solo-Nummern, große Ensembles inklusive Kinderchor (Chorinis), und Tanznummern, die zum Mitschnippen einladen. Horror und Humor, Psychodrama und Liebesgeschichte verschmelzen. Regisseur Kay Kuntze hat das Stück mit Tempo und Gespür für Personenführung inszeniert. Es gibt Menschen, Tiere (Katharine Mehrlings Hund Gigi hat einen Kurzauftritt) und Explosionen. Die markanteste Nummer, die Choreograf Götz Hellriegel für das Ensemble der German Musical Academy Osnabrück schuf, ist eine grotesk-komische Hommage an die Duschszene aus ´Psycho´.

Ein großer Wurf ist das aufwendige und detailreiche Bühnenbild von Duncan Hayler, der auch die Kostüme schuf: Die schwarzen Raben tauchen in mehreren unheimlichen Varianten auf, ohne dass das Motiv überstrapaziert wirkt. Vom Steg mit Boot über die mit Kreide skizzierten Filmstudio-Kulissen bis zu Schattenspielen und spitzen Käfigpfählen reicht die Bandbreite des Bühnenzaubers."

Anke Groenewold: The Birds of Alfred Hitchcock in Bielefeld uraufgeführt. In: Neue Westfälische, 29. September 2010.

 

"Alle Figuren auf der Bühne singen und tanzen, weil sich das im Musical so gehört. Nur einer nicht: Alfred Hitchcock. ´Der ist so eigenartig´, sagt William Ward Murta, ´ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass Helmut Kohl im Musical singt. Mein Urgefühl sagte, dass er nicht singen sollte.´ Der Amerikaner lässt Hitchcock nicht einmal auftreten. Er bleibt eine körperlose Stimme, ein Dämon, der alles aus dem Hintergrund beherrscht.

[...] Die Musik von ´The Birds of Alfred Hitchcock´ ist hemmungslos zusammengeklaut. Aber wenn jemand das so virtuos tut wie William Ward Murta, dann hat das eine eigene Qualität."

Stefan Keim: Der Dämon lauert im Hintergrund. Bielefeld zeigt ein Musical nach dem Hitchcock-Film "Die Vögel". In: Welt (Regional Köln1), 29. September 2010.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"The Birds Of Alfred Hitchcok". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 6. Juni 2021.