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Helden, Helden

Musical


Musik von Udo Jürgens
Buch von Hans Gmür 
Nach George Bernard Shaws "Arms and The Man"
Songtexte von Eckart Hachfeld, Walter Brandin und Hans Gmür
Das Musical basiert auf einem Entwurf von Peter Goldbaum

 


Inszenierung


Deutsche Erstaufführung: 23. Februar 1973
Operettenhaus, Hamburg, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Musikalische Leitung: Fritz Giesler
  • Regie: Karl Viebach
  • Choreografie: Boris Tonin
  • Bühnenbild: Gerhard Hruby
  • Kostüme: Maxi Tschunko


Besetzung:

  • Major Paul Petkoff: Peter Branoff
  • Katharina Petkoff: Marianne Schubart
  • Raina: Gabriele Jacoby / Roswita Karon
  • Sergius Saranoff: Henry Kielmann
  • Bluntschli: Paul Hubschmid
  • Louka: Julia Migenes
  • Nicola: Joachim Wolff
  • Ordonnanz: Vincenzo Benestante
  • Russischer Offizier: Edgar Maschmann
  • Ein Vertreter der Waffenstillstandskommission: Horst Uhde
  • Serbische und bulgarische Soldaten / Personal im Hause Petkoff: Chor und Ballett des Operettenhaus Hamburg
  • Ballett: Ruth Gleim, Brigitte Teckentrup, Basil Patton, Anneliese Reuter, Karyna Vlaneska, Vaclav Tuma, Evelyne Schaberg, Jutta Wannecke, Jaroslav Vesecky, Ortrud Schwarz, Jody Hall, Berndt Winzerling, Benno Kerda

 

 

Premierenchronik

A UA 27. Oktober 1972 Theater an der Wien, Wien
D EA 23. Februar 1973 Operettenhaus, Hamburg
CH EA 25. Oktober 1973 Stadttheater Luzern
DDR EA 10. Oktober 1975 Musikalische Komödie, Leipzig

 

 

Inhaltsangabe


"Ende des 19. Jahrhunderts in einer kleinen bulgarischen Stadt: hier lebt die großbürgerliche Familie des Majors Paul Petkoff. Der Vater weilt noch im Felde, denn es herrscht Krieg zwischen Bulgaren und Serben. Dennoch schwelgen Mutter Katharina und Tochter Raina in Glückseligkeit: es war doch just Major Sergius Saranoff, Rainers Verlobter, der die kriegsentscheidende Reiterattacke leitete. Die geschlagenen serbischen Truppen fliehen durch die Stadt. Da verbirgt sich ein Offizier vor seinen Verfolgern in Rainas Schlafzimmer. Todmüde und erschöpft, wie er ist, erweckt er Rainas Mitleid, so daß sie ihn vor den eigenen Soldaten versteckt. Während sie den etwas seltsamen Krieger, der sich Schokolade statt Munition in die Patronentaschen gefüllt hat, mit Pralinées labt, berichtet er ihr den wahren, nämlich höchst lächerlichen Sachverhalt über Major Saranoffs wahnwitzige, nur durch Zufall geglückte 'Heldentat'.

Ein Vierteljahr später - der Krieg ist beendet - bringt der Offizier den Mantel zurück, in dem er entkommen war. Sein Name ist Bluntschli, er ist Schweizer und war, mehr zufällig denn aus Überzeugung, Söldner der Serben. Er kommt zur rechten Zeit, denn Major Petkoff hat eine diffizile militärische Aufgabe zu lösen, die Bluntschli schnell und mit Sachverstand erledigt. Saranoff, wieder Zivilist, wird vom Zimmermädchen Louka gegen den Schweizer aufgestachelt. Da findet Major Petkoff auch noch ein Foto seiner Tochter in seinem Mantel: 'Rainer ihrem Pralinée-Soldaten'.

Saranoff fordert Bluntschli zum Duell, dieser lehnt derartige Ehrenhändel jedoch kategorisch ab. Er erklärt nun die Zusammenhänge: wie er in die Wohnung und zu seinem 'Ehrentitel' kam, wie sie einander näher kamen und daß er, wenn Raine will ... Sie will und nur zu gern. Vater Petkoff hat nichs dagegen, hat sich Bluntschli darüberhinaus auch noch als reicher Hotelier entpuppt. Und Saranoff hat ja noch die reizende Louka für seinen Hang zum Personal."

(aus dem Programmheft zu "Helden, Helden" des Stadttheaters Chur, 1980)

 

 

Kritiken

 

"Das Musical, nach Shaws ´Helden´ ´Helden, Helden´ genannt, ist gar kein richtiges Musical, auch keine Operette, auch nichts Verwandtes. Es besteht in Wirklichkeit aus zwei Dritteln unbeschädigtem Shaw - das haben die Nachlaßhüter so bestimmt -, den man mit ein paar ärmlichen musikalischen Girlanden behängt hat, vertonten Liedertexten von Brandin, Gmür und Hachfeld, dazu kommt etwas Ballett und Zwischenspiel. Alles klingt wie dagewesen: Wiener Singspiel, Lehar, Nico Dostal, Loewe, Bernstein, Balkanfolklore, auch forsche Zirkusmusik.

Trotzdem gab es im Theater an der Wien, wo Rolf Kutschera inszeniert hat, und im Hamburger Operettenhaus, wo Karl Vibach den Wiener Prototyp nachempfand, eine ganze Menge Beifall. Für wen? Für Shaw, ganz besonders für seinen Schweizer Söldner Bluntschli. In Wien war das Michael Heltau, wie man jetzt weiß, unübertroffen gut; in Hamburg ist es Paul Hubschmid, nicht schlecht, aber oft langweilend, weil ihn sein Regisseur gern herumstehen läßt. Um ihn herum gab es hier wie dort, außer einer vielleicht noch richtig zu entdeckenden Sängerin (Julia Migenes als Louka), nur vulgär mißdeutetes ´Volksschauspiel´, Operetten-Ohnsorg."

Manfred Sack: Wolf im Shaw-Pelz. In: Die Zeit, 10/1973, 9. März 1973. 

 

 

Medien

 

Audio-Aufnahmen

  • LP OC Wien 1972 Ariola 86434
  • LP OC Hamburg 1973 Ariola 61999

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Helden, Helden" [Hamburg]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 17. Juli 2020.