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Herz aus Gold

Das Fugger-Musical


Musik von Stephan Kanyar 
Buch und Liedtexte von Andreas Hillger

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 30. Juni 2018  
Freilichtbühne am Roten Tor, Augsburg, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Domonkos Héja
  • Regie: Holger Hauer
  • Bühnenbild: Karel Spanhak
  • Kostüme: Sven Bindseil
  • Choreographie: Ricardo Fernando
  • Licht: Marco Vitale

 

Besetzung:  

  • Jakob Fugger: Chris Murray
  • Sibylla sr.: Roberta Valentini
  • Barbara Fugger: Elke Kottmair
  • Ulrich Fugger: Gerhard Werlitz
  • Georg Fugger: Stanislav Sergeev
  • Welser: Holger Hauer
  • Sibylla jr.: Katharina Wollmann
  • Luther: Thaisen Rusch
  • Kaiser: Eckehard Gerboth
  • Priester: Oliver Marc Gilfert
  • Sybilla jr. als Kind: Jonna Lenke / Anne Lohrum / Carla Schäfer
  • Boten & Herolde: Christian Bock / Florian Koller / Edward Roland Serban / Thomas Zigon
  • Ensemble: Christine Ceconello / Riccardo De Nigris / Jiwon Kim Doede / Nikolaos Doede / Mayuko Goshima / Alexander Karlsson / Yun-Kyeong Lee / Francisco Ruiz Echarri Laguna / Joanna Nora Lissai / Sarah K. Martlmüller / Karen Mesquita / Alessio Monforte / Marcos Novais / Martina Oliveira / Sofia Romano / Irupé Sarmiento / Naomi Simmonds / Shori Yamamoto / Eunji Yang / Moeka Yugawa
  • Opernchor des Theater Augsburg / Ballett Augsburg / Musicalensemble

 

Premierenchronik

D UA 30. Juni 2018 Freilichtbühne am Roten Tor, Augsburg (Staatstheater Augsburg)

 

 

Inhaltsangabe

 

" Die Handlung beginnt im Jahre 1487 mit der Rückkehr Jakob Fuggers aus Venedig, dessen innovative Geschäftsideen der Familie Reichtum und überregionales Ansehen bescheren. Doch in der Heimat erwartet ihn auch eine große Enttäuschung: Seine Jugendliebe Sibylla ist während seiner Abwsenheit nicht nur die Ehefrau eines anderen, sondern auch Mutter geworden. Während die Jahre vergehen, kann Jakob nur im Zuge einer heimlichen Affäre Sibylla nah sein. Als sie verwitwet und ihm altersbedingt selbst keinen  Erben mehr gebären kann, unterbreitet sie ihm ein zweifelhaftes Angebot: Aus Liebe 'schenkt' sie Jakob ihre gleichnamige Tochter zur Eheschließung. Ein fatales Opfer: Die junge Sibylla fühlt sich von Jakob ungeliebt und verlässt ihn; die ältere Sibylla stirbt dagegen voll Reue. Jakob, einerseits gefühlskalter Geschäftsmann, andererseits enttäuschter Liebhaber, bleibt allein zurück - ohne einen leiblichen Erben."

(Constanze Köhler: Herz aus Gold. Augsburgs neues Muscal zeigt: Teamwork und Herzblut sind Gold wert. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 192, August/September 2018, Seite 6-7.)

 

 

Kritiken

 
"[...] Gefühle kann ich mir nicht leisten, die bringen zu wenig Gewinn" singt der reichste Mann seiner Zeit, das Wertvollste, das er von seiner Ausbildung aus Venedig mitgebracht hat, ist das titelgebende "Herz aus Gold". Insofern erfasst das Musical überraschend ernsthaft und authentisch den Zeitgeist der Renaissance, das Problem dabei: Die andere Liebesgeschichte, die zwischen dem kinderlosen Jakob Fugger und der verheirateten Sibylla, die hier behauptet wird, ist von Anfang an unglaubwürdig, ja überflüssig. Doch offenbar dachten die Macher, Eigenliebe allein sei für ein Musical doch allzu karg und würzten die Renaissance daher mit etwas Romantik.

[...] Der Komponist Stephan Kanyar hat sich vom großen Renaissance-Komponisten und Münchner Kapellmeister Orlando di Lasso inspirieren lassen, aber das merkten wohl nur Eingeweihte. Tatsächlich gelangen Kanyar eine ironische Augsburg-Hymne, ein paar musicaltypische Ohrwürmer, vor allem aber kitscharme Theatermusik über Aufstieg und Fall eines zwangsläufig einsamen Erfolgsmenschen."

Peter Jungblut: Liebe, Soll und Haben. Kritik - Fugger-Musical "Herz aus Gold" in Augsburg. In: BR Klassik, 1. Juli 2018.

 

"Doch scheint es, als ob Librettist Andreas Hillger etwas zu viele Handlungsstränge in das Musical einbringen wollte. Dieser Umstand lässt das Stück etwas unentschlossen wirken: Themen wie die Reformation, der Kapitalismus oder der Aufbruch in die Neue Welt werden nur gestreift, ohne dabei jedoch Tiefe zu entfalten.

[...] Holger Hauer erbringt nicht nur als Welser eine solide Leistung, sondern zeichnet auch für die Regie verantwortlich. Seine Inszenierung ist plakativ und symbolträchtig, wobei ästhetische Kniffe wie ein Zeitraffer filmische Eindrücke erzielen.

[...] Leben hauchen dem Bühnenbild aber vorallem die rund 60 Künstlerinnen und Künstler ein, bestehend aus dem Opernchor und dem Ballett des Theaters Augsburg sowie einem Musicalensemble (u.a. Studierende der Bayerischen Theaterakademie August Everding)."

Constanze Köhler: Herz aus Gold. Augsburgs neues Muscal zeigt: Teamwork und Herzblut sind Gold wert. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 192, August/September 2018, Seite 6-7.

 

"Komponist Stephan Kanyar hat für klassisches Symphonieorchester mit Band-Einsprengseln komponiert. Ein Hauch von Renaissance-Tanzrhythmen, viel fließender Sound, der aus nachdenklichen Rezitativteilen dann harmonisch-melodiös aufblüht, mal dramatisch knallt, Hochzeits- und Kaiser-Fanfaren tönen lässt – was GMD Domonkos Héja alles klingen ließ und von der Tontechnik gut ausgesteuert wurde.

Sieger das Abends war die baumumstandene Freilichtbühne im Abendlicht: Stadtmauer, Wehrgang, historisierende Fahnen, dazu die aus goldenen Florentiner Gulden „gestapelte“ zentrale Treppe und eine kleine Drehbühne mit mal Hausfront und mal Handelskontor vereinte Bühnenbildner Karel Spanhak „bild-schön“ und gut bespielbar. Augsburg hat ein Stück Stadtgeschichte in bunten, lebenden Bildern."

Wolf-Dieter Peter: Tönend bunte Bilder zur Stadtgeschichte. - Uraufführung eines 'Fugger'-Musicals in Augsburg. In: nmz Neue Musikzeitung Online, 1. Juli 2018.

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • CD "Herz aus Gold". Studio Cast, Augsburg, Staatstheater Augsburg.

 

 

 

Kommentar


Bei der Verleihung des Deutschen Musical Theater Preis 2018 gewann "Herz aus Gold" in den Kategorien: Beste Musik / Beste Orchestrierung / Beste Kostüme.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Herz aus Gold". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 5. Januar 2021.