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Der Mann mit dem Lachen

Musical in einem Prolog und zwei Akten 


Musik von Frank Nimsgern 
Buch und Dialoge von Tilmann von Blomberg, nach dem Roman "L´homme qui rit" von Victor Hugo
Gesangstexte von Alxander Kuchinka
Orchestration und Arrangements von Matthias Suschke, Frank Nimsgern und Peter Christian Feigel

 


Inszenierung


Uraufführung: 27. April 2019
Staatsoperette Dresden, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Musikalische Leitung: Peter Christian Feigel
  • Regie: Andreas Gergen 
  • Bühnenbild: Sam Madwar  
  • Kostüme: Uta Loher und Conny Lüders
  • Choreographie: Simon Eichenberger 
  • Choreinstudierung: Thomas Runge
  • Sound-Design: Martin Wingerath und Clemens Wannemacher


Besetzung:

  • Gwynplaine, verunstalteter Jahrmarktsartist: Jannik Harneit
  • Dea, blindes Waisenmädchen, seine Geliebte: Olivia Delauré
  • Ursus, Arzt, Philosoph, Schausteller, Gelehrter, beider Ziehvater: Elmar Andree
  • Barkilphedro, Beamter der Admiralität / Sir William O´Donnell, Vater von Barkilphedro: Christian Grygas
  • Anne Stuart, Königin von England: Angelika Mann
  • Sarah Churchill, Duchess of Marlborough, ihre Vertraute: Anne Schaab
  • Josiane Darnley, Herzogin von Tay, Halbschwester der Königin: Anke Fiedler
  • Dr. Hardquannone, Chirurg / Georg, Prinz von Dänemark, Annes Ehemann: Bryan Rothfuss
  • Gernardus, Anführer der Kinderhändler: Markus Lieske
  • Aelfred, alter Kammerdiener: Jürgen Mai
  • Vorleser der Königin: Friedemann Condé
  • Michael Dahl, Maler / Zeremonienmeister: Dietrich Seydlitz
  • Lord Clancharlie, Vater von Gwynplaine: Hauke Möller
  • Charlotte, Mutter des Barkilphedro: Annegret Reißmann / Katharina Spaniel
  • Gwynplain als Kind: Jannic Focke / Julio Kramer / Johann Mäke
  • Gwynplaine als Jugendlicher: Philipp Lukas Finger
  • Barkilphedro und Dea als Kinder: Maya Klinner / Zerline Winkler
  • Diener von Königin Anne / Lord: Vasily Arkhipov
  • Diener von Barkilphedro / Lord: Andreas Pester
  • Ein Pärchen auf dem Jahrmarkt: Judith Nawrocki, Martin Gebhardt
  • Gerichtsdiener / Lord: Tobias Märksch
  • Stallmeister / Folterknecht / Lord: Christian Berger
  • Haushälterin: Inka Lange
  • Uniformierter / Lord: Mirko Poick
  • Lakai: Leonardo Paoli
  • Herold: Daniel Müller
  • Lardkanzler: Dag Hornschild
  • Lords: Friedemann Condé, Martin Gebhardt, Georg Güldner, Ji Hoon Kim, Michael Wagner
  • Artisten auf dem Jahrmarkt: Miriam Aßmann, Florentine Reichelt, Eric Elbing (Mitglieder der Sächsischen Artistenschule e.V.)

 

 

Premierenchronik

D UA 27. April 2019 Staatsoperette Dresden

 

 

Inhaltsangabe


"´Der Mann mit dem Lachen´ ist die tragische Geschichte um den jungen Gwynplaine, der verunstaltet und zu schrecklichem Dauergrinsen verdammt als Gaukler und Possenreißer sein Leben fristet. Mit seinem philosophierenden Ziehvater Ursus zieht er zusammen mit der blinden Dea von Jahrmarkt zu Jahrmarkt. Die beiden Freaks sind die Attraktion der Schaubude: er als ´Der lachende Mann´, sie als ´Die göttliche Blinde´. Ihr Erfolg dringt bis in die höchsten Adelskreise. Gwynplaine entpuppt sich als verschollener Sohn eines verstorbenen Lords, der als kleiner Junge entführt und mutwillig entstellt worden war, um ihn als Jahrmarktsattraktion verkaufen zu können. 

Im Zuge einer Hofintrige erlangt der junge Mann seinen rechtmäßigen Titel wieder und soll mit Josiane Darnley, der Halbschwester der Königin, verheiratet werden. Letztlich will man jedoch nur an seine Ländereien und seinen Besitz. Gwynplaine, vom dekadenten Leben am Hofe gleichermaßen angezogen wie abgestoßen, wird zum Gespött der Adeligen. Als er bei einer Brandrede im House of Lords, in der er ihnen ihre Lebensweise und die Gewissenlosigkeit ihres Handelns gegenüber dem Volk vorwirft, ausgelacht wird, verzichtet er auf seine Privilegien und verlässt den Hof, um Dea und Ursus zu suchen, seine ´wahre Familie´. Am Ende fliehen die drei bei Nacht und Nebel per Boot aus England in Richtung Holland. Im Gegensatz zum Roman, in dem Dea und Gwynplaine umkommen, ein versöhnlicher Schluss - eben Musical-like."

(Lutz Hesse: Der Mann mit dem Lachen, Komplexe Geschichte, mit viel Action auf die Bühne gebracht. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 197, Juni/Juli 2019, Seite 4-6)

 

Kritiken


"Fast drei Jahre haben Komponist Frank Nimsgern, Autor Tilmann von Blomberg und Liedtexter Alexander Kuchinka an dem Auftragswerk - angeregt durch Intendant Wolfgang Schaller - gearbeitet, ehe sie unter der Regie von Andreas Gergen ihr Kunststück in die Freiheit entlassen haben. Die umfangreiche Arbeit hat sich gelohnt. Mit der Uraufführung ist es ihnen erfolgreich gelungen, den Zuschauer in eine historisch prahlerische Welt voller Licht und Schatten zu entführen, ohne dass man das Gefühl bekommt, von dieser erschlagen zu werden."

Eva Baldauf: Nichts ist so, wie es scheint, Uraufführung von "Der Mann mit dem Lachen" an der Staatsoperette Dresden. In: blickpunkt musical, Nr. 100, Mai-Juli 2019, Seite 6-8.  

 

"Frank Nimsgerns Musical bewegt sich zwischen Rockmusik und romantischer Oper. Er zitiert und mixt, illustriert wie im Film, sucht den Effekt, der direkt ins Herz oder in die Beine geht. Orchestration und Arrangement tragen deutlich die Handschrift des musikalischen Leiters der Produktion, Peter Christian Feigel. Er bekennt sich zum großen Sound, inzwischen ein Markenzeichen von Musicalproduktionen an der Staatsoperette, der die Qualitäten des Orchesters ins Spiel bringt. Manchmal wird der instrumentale Teppich so dicht gewebt, dass die Sänger Mühe haben, sich darüber zu behaupten. Insgesamt erreicht die Komposition oft die Grenzen des Singbaren, bei einem Auftragswerk der Staatsoperette könnte man mehr Rücksicht auf Opern- und Operettensänger erhoffen.

Optisch ist das Musical ein Volltreffer. Sam Madwar lässt für sein Bild die Bühnentechnik rotieren, Wände teilen sich, werden zu Projektionsflächen, verschwinden im jähen Wechsel der Lichteffekte, eröffnen immer neue Spielflächen, schaffen einen geradezu filmischen Bildfluss. [...]

Großes Kino also in Dresden, handgemacht, live und in Farbe: ´Der Mann mit dem Lachen´ ist etwas für Musicalfreunde und solche, die es werden wollen."

Jens Daniel Schubert: Herzschmerz, Sex und Metzelei, Die Dresdner Staatsoperette zieht für "Der Mann mit dem Lachen" die ganz großen Musical-Karten und setzt damit auf Sieg. In: Sächsische Zeitung, 30. April 2019.

 

"Die Themenbreite und die Vielschichtigkeit der komplexen Geschichte können einen Theaterabend leicht überfrachten - und lassen  die Frage nach der Aktualität dieses Stoffes aufkommen. Vor historischem Hintergrund werden hier Themen wie Flucht und Vertreibung sowie die sich daraus entwickelnden Konflikte ebenso abgehandelt wie verschiedene Lebenswelten und Lebensentwürfe zur Diskussion gestellt. Es ist auch eine Geschichte von Rache, Verrat und dem Räderwerk der Intrige, die Einblicke in die Mechanismen von Macht gewährt. 

Die Dresdner Uraufführung zeigt auch ein Gespür für die Atemlosigkeit jener Zeit. Das liegt an einer auf Schauwert und Tempo getrimmten Inszenierung. Regisseur Andreas Gergen schafft eindrucksvolle Tableaus für das Volk, für Artisten und Gaukler, die Kamarilla, dazwischen aber auch kammerspielartige Szenen mit den Hauptakteuren. Gergen hat damit die Schwächen des Textes und die dramaturgischen Längen gekonnt umschifft und in Aktionen verdichtet."

Lutz Hesse: Der Mann mit dem Lachen, Komplexe Geschichte, mit viel Action auf die Bühne gebracht. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 197, Juni/Juli 2019, Seite 4-6.

 

 

Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • "Der Mann mit dem Lachen". Live-Aufnahme aus der Staatsoperette Dresden vom Juni 2019. Hitsquad Record 2020, 668420 (2xCD).

 

Literatur

  • Victor Hugo: Der Mann mit dem Lachen. Roman. Aus dem Französischen übersetzt von Rainer G. Schmidt, 2 Bände, Butjadingen: Achilla o.J.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Der Mann mit dem Lachen". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 17. November 2020.