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Machiavelli

Musical in zwei Akten (10 Bildern)


Musik von Jerzy Wasowski
Text von Ryszard Marek Gronski und Antoni Marianowicz
Nach der Komödie "Mandragora" von Nicolò Machiavelli
Deutsche Übersetzung von Ilse Reichardt-Prante
Regieeinrichtung der Staatsoperette Dresden
Musikalische Einrichtung von Manfred Grafe

 

Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 28. Mai 1978
Staatsoperette Dresden, DDR

  • Musikalische Leitung: Manfred Grafe
  • Regie: Rudolf Schraps
  • Ausstattung: Siegfried Rennert
  • Choreografie: Klaudiusz Gląbczyński, Ingeborg Kassner

 

Besetzung:  

  • Machiavelli: Walter Niklaus
  • Kallimach, Schüler Machiavellis: Günter Weichert
  • Calfucci, Doktor der Rechte: Frithjof Hoffmann
  • Lukrezia, dessen junge Frau: Doris Geyer
  • Sostrata, ihre Mutter: Ulrike Buhlmann
  • Timoteo, Mönch: Heinz Zimmer
  • Der Bäcker: Claus Hersten
  • Der Fleischer: Karl-Horst Bohm
  • Der Wirt: Gerhard Berger
  • Ein Landmann: Hilmar Meier
  • Ein Landmädchen: Jutta Richter
  • Diener: Rudolf Schraps
  • Einwohner, Stubenmädchen, Betschwestern, Ammen, Landleute, Mönche und Karnevalsgestalten: Ballett der Staatsoperette / Solisten: Dagmar Domsgen / Hans-Joachim Schmidt

 

 

Premierenchronik

PL UA 13. Dezember 1975 Teatr, Gdynia
DDR Dspr. EA 28. Mai 1978 Staatsoperette, Dresden

 

 

Inhaltsangabe


"Im Musical tritt Macchiavelli persönlich auf: Ein geistvoller Zwangsrentner in den besten Jahren, ein unwiederstehlicher Charmeur mit grauen Schläfen, ein Mann, der kein Geheimnis daraus macht, wie sehr ihm daran gelegen ist, wieder vom Hofe der Mediceer aufgenommen zu werden. Ohne Hemmungen betrügt er den dümmlichen Calfucci, einen Doktor der Rechte, indem er dessen junge, hübsche, kinderlos gebliebene Frau Lukrezia mit seinem früheren Schüler Kallimach verkuppelt. Die noch immer attraktive Mutter Sostrata, eine ehemalige Geliebte Machiavellis, wird in den Kuhhandel einbezogen und macht fröhlich mit. Aufs neue läßt sie sich von Machiavelli vernaschen. Die Geschichte von der Liebes- und Zeugungskraft der Zauberwurzel Mandragora könnte von Casanova stammen. Ende gut, alles gut. Kallimach wohnt als Liebhaber Lukrezias in dem Haus des gehörnten Ehemanns, der Kallimachs Kind für sein eigenes hält. Mutter Sostrata mischt mit, weiß alles, findet Gefallen an diesem Doppelspiel und treibt es weiter mit Machiavelli."

Gottfried Schmiedel: Staatsoperette Dresden, Machiavelli von Marianowicz/Gronski/Wasowski. In: Theater der Zeit, Heft 6 / 1978, Seite 28 - 29.

 

 

Kritik


"Der polnische Komponist Jerzy Wasowski ist bekannt geworden durch Musiken für das Kabarett und durch Schlager. Beide Genres standen bei seiner ersten Komposition für das heitere Musiktheater Pate. Wasowskis nicht schwergewichtige Musik besitzt den Vorteil: Die Stimmen werden nicht zugedeckt. Reizvoll sind die Wechsel zwischen Rezitativ und Arioso, zwischen Sologesang und chorischer Antwort. Elemente des klassischen Musicals (von Cole Porter bis Leonard Bernstein) und den alten Revue-Operetten finden im gleichen Maße Verwendung wie Einflüsse des modernen Songs, der Ballade, des Tagesschlagers und des kabarettistischen Couplets. Alte Tanzformen wie die Tarantella werden durch moderne Rhythmen verfremdet, und die italienische Oper (Terzett ´Marsch ins Bett´) wird genauso respektlos parodiert wie der Spitzentanz des klassischen Balletts oder die Sequenzen-Leerlauf gewisser zweitklassiger klassischer Komponisten." [...]

Dresden Staatsoperette bot eine musikalisch wie szenisch ausgeglichene Aufführung. Die pointierte Inszenierung von Rudolf Schraps überzeugte im gleichen Maße wie die musikalische Einrichtung und einfühlsame Leitung von Manfred Grafe. Siegfried Rennerts variables Bühnenbild kontrapunktierte Abbildungen antiker Szenen durch moderne Aktaufnahmen. Der Warschauer Gastchoreograph Klaudiusz Glabczynski hatte sich zusammen mit Ingeborg Kassner ein paar hübsche Tänze einfallen lassen... [...]

Gottfried Schmiedel: Staatsoperette Dresden - Machiavelli von Marianowicz/Gronski/Wasowski. In: Theater der Zeit, Heft 6 / 1978, Seite 28 - 29.

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Machiavelli". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 19. November 2019.