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Mame

Musical in zwei Akten


Musik und Gesangstexte von Jerry Herman 
Buch von Jerome Lawrence und Robert E. Lee, nach dem Roman von Patrick Dennis und dem Stück "Auntie Mame" von Jerome Lawrence und Robert E. Lee 
Deutsche Übersetzung von Robert Gilbert

 


Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 1. Oktober 1970
Opernhaus Nürnberg, Bundesrepublik Deutschland
 

  • Regie und Choreographie: Dick Price
  • Musikalische Leitung: Otto Dinnebier
  • Kostüme: Margret Kaulbach


Besetzung:

  • Mame Dennis: Tatjana Iwanow
  • Patrick Dennis, als Knabe: Peter Sindel
  • Agnes Gooch: Gerda Hensel
  • Vera Charles: Sofie Keeser
  • Lindsay Woolsey: Adolf Breinbauer
  • Ito: Günter Loscher
  • Ralph Devine: Hans Wirth
  • Portier: Philipp Fieger
  • Liftboy: Peter Ziska
  • Eilbote: Ulli Przybylla
  • Dwight Babcock: Herwig Walter
  • Modell: Anita Haug
  • Darsteller: David Ellis
  • Tanzlehrerin: Edith Born
  • Tanzschüler: Karin Kraus / Robert Reim
  • Inspizient: Theo Wendel
  • Madame Branislowski: Edith Laass
  • Gregor: Robert Reim
  • Beauregard Jackson Pickett Burnside: Curt Malm
  • Onkel Jeff: Karlheinz Gäbler
  • Cousin Fan: Annemarie Swora
  • Sally Cato: Martina Benz
  • Mutter Burnside: Edith Laass
  • Patrick Dennis, als junger Mann: Kurt Huemer
  • Babcock Junior: Horst Reder
  • Mrs. Upson: Edith Laass
  • Mr. Upson: Georg Nowak
  • Gloria Upson: Tina Lang
  • Pegeen Ryan: Micheline Magath
  • Peter Dennis: Hans-Jürgen Schneider
  • Ensemble: Martina Benz, Edith Born, Helga Gottfried, Käthe Hauck, Anita Haug, Karin Kraus, Tina Lang, Micheline Magath, Marlene Parente, Hanna Richter, Sybille Schindler, Heide Schönsteiner, Annemarie Swora, Lothar Braun, David Ellis, Philipp Fieger, Karlheinz Gäbler, Ulli Przybilla, Robert Reim, Horst Reder, Jens Sand, Hans Ulrich Schirdewan, Hans Wirth

 

 

Premierenchronik

USA UA 24. Mai 1966 Wintergarden Theatre, New York
GB EA 20. Februar 1969 Theatre Royal Drury Lane, London
D Dspr. EA 1. Oktober 1970 Opernhaus, Nürnberg

 

 

Inhaltsangabe

 

"1. Akt. 1928, irgendwo in New York, abends. Agnes Gooch, ein etwas altjüngfernliches Kinderfräulein und der 9-jährige Patrick Dennis haben sich - aus der Provinz kommend - in der Riesenstadt verlaufen; Agnes soll ihren Zögling, dessen Eltern nicht mehr leben, laut Testamentsbeschluß zu seiner einzigen lebenden Verwandten, seiner Tante Mame, nach New York bringen. Agnes versucht, sich selbst und dem von der Großstadt faszinierten Knaben Mut zu machen: (´St. Bridget´). In ihrem Luxusappartment feiert Mame mit einem ganzen Schwarm von Freunden eine ihrer ausgelassenen Parties. Mame's Lebensmaxime: (´Heut' ist heut'´). Da platzen Patrick und Agnes in die Gesellschaft. Mame, die den Knaben bislang nicht kannte, ist von der ihr bevorstehenden Erziehungsaufgabe begeistert.

Der amtliche Vormund Patrick's, Mr. Babcock, Präsident der Knickerbocker-Bank, hat erhebliche Einwände gegen die Absichten Mame's, den Jungen so zu erziehen, wie sie es für richtig hält. Mame möchte nämlich ihrem Neffen das Leben ohne Scheuklappen zeigen: (´Öffne ein neues Fenster´). Entsetzt über Mame's Methode der totalen Erziehung, steckt Babcock den Jungen in ein Internat. Mame ist darüber mehr erschüttert als über den New Yorker Börsenkrach, der sie über Nacht zu einer armen Frau macht. Ihre beste Freundin, die Film- und Bühnendiva Vera Charles, weiß Rat, sie bietet Mame eine kleine Rolle in ihrer kommenden Operetten-Produktion an. Vera erzählt der enthusiasmierten Mame von der Show: (´Der Mann im Mond ist eine Frau´). Im Shubert-Theatre, New Haven, verursacht Mame bei ihrem  ersten Auftreten ein heilloses Durcheinander. Sie muß umbesetzt werden. Patrick, der gerade die Vorstellung gesehen hat, tröstet sie: (´Du bleibst mein Schatz´).

Mame verliert einen Job nach dem anderen. Auch als Maniküre im ´Salon pour Messieurs´ erweist sie sich als untauglich und wird gekündigt. Völlig deprimiert kommt sie nach Hause und erzählt Patrick, Agnes und Ito, dem Haus-Boy, von ihrem Pech. Alle machen ihr Mut, und gerührt verteilt Mame bereits jetzt die Weihnachtsgeschenke, die sie vorsorglich von ihrem letzten Lohn gekauft hat. Es ist zwar erst Mitte November, doch alle sind sich einig: (´Mir ist weihnachtlich zumute´). Da erscheint Beauregard Burnside, Mames letzter Kunde aus dem ´Salon pour Messieurs´. Er hat sie gesucht, weil er sie so sympathisch fand und glaubte, sie habe ihre Stellung seinetwegen verloren. Er lädt Mame und die ihren zum Abendessen ein. Beauregard, ein steinreicher Baumwollpflanzer aus Georgia, hat sich offenbar in Mame verliebt. Er hat Mame und Patrick auf seine Besitzungen eingeladen. Seine versnobte Familie und seine Dauerverlobte Sally Cato wollen Beau's Yankee-Freundin Mame lächerlich machen. Dazu arrangieren sie eine wilde Fuchjagd und lassen Mame schadenfroh einen Gaul mit dem bezeichnenden Namen ´Teufels Blitz´ reiten. Was keiner vermutet hätte, trifft ein: Mame bleibt im Sattel und bringt sogar noch den Fuchs lebend zurück. Voller Begeisterung bittet Beau die kühne Reiterin, seine Frau zu werden. Überglücklich stimmt Mame zu - Beau's und Mame's Freude infiziert plötzlich alle. Selbst die strenge, herrische Mutter Burnside wirft ihren Stock fort und riskiert einige Cakewalk-Schritte. Alle akklamieren: (´Mame´).

2. Akt. Jahre vergehen. Patrick besucht die Universität. Auf seiner - was ihre Dauer anbelangt - Weltrekord-Hochzeitsreise verunglückt Beau tödlich am Matterhorn. Mr. Babcock bringt Patrick gerade in dem Augenblick die Nachricht, als Mame aus Übersee anruft. Patrick tröstet sie: (´Du bleibst mein Schatz´). Sechs Monate später kehrt Mame nach New York zurück - alle erwarten sie: Vera, der Verleger Lindsay Woolsey, Ito und Agnes, die sich in der Zwischenzeit zur perfekten Stenotypistin hat ausbilden lassen. Lindsay schlägt Mame vor, ihre Memoiren zu schreiben. Mame ist von dem Projekt begeistert. Zunächst aber versöhnt sie sich mit Vera: (´Busenfreunde´).

Mame und Vera überreden Agnes, ihr tristes Mauerblümchen-Dasein endlich aufzugeben und das Leben zu genießen. Sie ´möbeln´ Agnes dementsprechend auf. Agnes verläßt Mame's Haus. Ein halbes Jahr später steht sie - allerdings unmißverständlich verändert - wieder vor der Tür: (´Was mach' ich jetzt´).

Patrick hat  sich in Gloria, die Tochter der ebenso neureichen wie spießigen Upsons verliebt. Auf einer Party in deren Haus in Connecticut soll Mame die Familie kennenlernen. Beim Tanzen stellt sich heraus, daß Mame noch jünger als die derzeitige Jugend ist: (´So jung fühl' ich mich´). Mr. Babcock und die Upsons überraschen Mame mit der bereits geplanten Hochzeit von Patrick und Gloria. In einem Gespräch unter vier Augen bezweifelt Mame, daß Patrick mit der bornierten Upson-Tochter glücklich werden könne. Verärgert geht Patrick davon, und Mame überlegt, ob sie ihn wirklich richtig erzogen habe: (´Wo ist er, der von damals?´).

Mame hat zur Soirée in ihrem Appartement am Beekman Place eingeladen, um sich mit Patrick zu versöhnen. Mr. Babcock und die Upsons sind unter den Gästen. Patrick ahnt sofort Böses, als er die verrückt umgestaltete Inneneinrichtung erblickt, ist aber gleichzeitig entzückt von der bezaubernden Innenarchitektin Pegeen Ryan. Während Mame den versnobten Upsons noch versnobtere, angeblich exotische Spezialitäten servieren läßt, treffen ihre Freunde ein. Hinzu kommt die hochschwangere Agnes. Die Atmosphäre wird immer gespannter und erreicht ihren Höhepunkt, als Mame erklärt, sie werde auf dem Nachbargrundstück der Upsons ein Heim für ledige Mütter errichten. Schockiert treten Gloria und ihre Eltern naserümpfend den Rückzug an. Auf Lindsay's Frage, ob sie diese Entwicklung geplant habe, antwortet Mame unschuldig, sie möchte nur, daß Patrick immer seine eigenen Entscheidungen trifft. Doch Patrick ist bereits der Unterschied zwischen Mame's großzügiger Lebensauffassung und der kleinkarierten Welt der Upsons bewußt geworden. Er dankt Mame: (´Du bist mein Schatz´).

Neun Jahre sind vergangen, aber Mame ist offenbar nur neun Minuten älter geworden. Patrick und Pegeen haben geheiratet. Mame ist gerade dabei, sie zu überzeugen, daß sie unbedingt mit Peter, Pegeen's und Patrick's kleinem Sohn, nach Indien fliegen müssen, weil der arme Junge noch nie auf einem Elefanten geritten ist. Sie malt dem Jungen ein Leben voller Abenteuer aus: (´Öffne ein neues Fenster´).

(aus dem Programmheft zu Deutschsprachigen Erstaufführung)

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Mame". Original Broadway Cast, Studioaufnahme, USA, 1966, Columbia CK 3000 (1xCD)
  • OST Warner Bros. 1973
  • OC Nürnberg, Philips 1970 (LP)

 

DVD / Video

  • "Mame". Warner Bros. Verfilmung 1973 (DVD)

 
Literatur

  • Patrick Dennis: Tante Mame. Roman. Aus dem Amerikanischen neu übersetzt von Thomas Stegers. München: Goldmann 2004.

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Mame". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 13. Februar 2020.