Sie sind hier: Startseite Inhalte Mein Avatar und ich

Mein Avatar und ich

 


Musik von Thomas Zaufke 
Buch und Gesangstexte von Peter Lund  
 

 

Inszenierung


Uraufführung: 25. November 2010  
Neuköllner Oper, Berlin, Bundesrepublik Deutschland

Eine Koproduktion der Neuköllner Oper und der Universität der Künste, Berlin.

  • Musikalische Leitung: Hans-Peter Kirchberg / Tobias Bartholmeß
  • Regie: Peter Lund
  • Choreografie: Neva Howard
  • Bühne und Kostüme: Ulrike Reinhard
  • Video / Metaversum Design: René von der Waar

 

Besetzung:  

  • Fritz: Dominik Bopp
  • Joschi: Benjamin Sommerfeld
  • Gretchen: Anka Backus
  • Gordon: Dirk Johnston
  • Anne: Karen Helbing
  • Rupert: Maximilian Mann
  • Baze, King of the Road: Stefan Rüh
  • Alice Magenta: Lea Schaaf
  • Bee Cruel: Maja Sikora
  • Beautiful Helen: Johanna Spantzel
  • Gentle John: Jörn-Felix Alt

 

 

Premierenchronik

D UA 25. November 2010 Neuköllner Oper, Berlin

 

 

 

Inhaltsangabe

 

"Anne sieht fantastisch aus und Rupert könnte jede Frau haben. Joschi ist ein echter Held und Fritz hat siebenhundertdreiundvierzig Freunde. Im Netz schummelt doch jeder ein bisschen. Schließlich sind wir alle nur Menschen… Avatare aber auch. Und Baze, Bee und John sind gar nicht begeistert davon, was ihre User ihnen täglich im Netz abverlangen. Welcher Retter der Welt will schon von einem unbegabten Sechzehnjährigen gespielt werden? Aber kündigen geht leider nicht. Nichts ist tragischer als ein Avatar, der nicht mehr bespielt wird. Second Life ist voll davon. Was passiert, wenn unsere eigenen Ideale plötzlich damit anfangen, uns die Leviten zu lesen, davon erzählt das neueste Musical von Thomas Zaufke und Peter Lund."

Inhaltsangabe der Neuköllner Oper, Berlin 2010.

 

 

 

 

Kritiken

 

"Die alljährliche Co-Produktion der Neuköllner-Oper mit dem Studiengang Musical/Show der UdK Berlin geriet mit der Uraufführung von 'Mein Avatar und ich' - dem neuesten Geniestreich von Thomas Zaufke (Musik) und Peter Lund (Text) - zum Triumph. Wie so oft zuvor, ist auch diese Schöpfung von Prof. Lund seinen Studenten in jedem Einzelfall auf den Leib geschrieben: ein brillantes Ensemblestück, das sich aktueller Themen annimmt und diese witzig aufbereitet serviert. [...] Man könnte das geschickt gebaute Stück am besten als Revue-mit-Handlungsfaden bezeichnen, in der die Szenen locker aneinander gereiht sind und dennoch völlig logisch auseinander hervorgehen, ein bisschen im Stil von Sondheims Beziehungsproblem-Klassiker 'Company' (1970).

[...] Für 'Mein Avatar und ich' hat Zaufke eine intelligente Gebrauchsmusik geschrieben, die alle Situationen vollkommen adäquat illustriert und den Solisten wieder und wieder Gelegenheit gibt, sich mit wunderbaren Soli im leicht fasslichen Rock/Pop-Stil zu profilieren.

[...] Statt sein eigenes Stück im üblichen Regietheater-Stil zu zerlegen und zu dekonstruieren, hat er die ohnehin zersplitterte Geschichte klipp und klar erzählt auf die kleine, weiß Einheitsbühne der Neuköllner-Oper gebracht, genial unterstützt von Bühnen- und Kostümbildnerin Ulrike Reinhard und Video-Designer René von der Waar, der für die Online-Sequenzen wirkungsvolle Projektionen schuf."

Kevin C. Clarke: Avatare werden lebendig. Uraufführung "Mein Avatar und ich" der Universität der Künste Berlin an der Neuköllner-Oper. In: blickpunkt musical, Ausgabe 50, 01/2011, Januar - Februar 2011, Seite 30-31.

 

"Sind Partner aus dem Internet liebenswert, wie real ist die virtuelle Welt und warum sind die Looser von nebenan im Netz als Retter der Welt unterwegs? Eine hervorragende, bewegliche und stimmstarke Darsteller-Riege beantwortet genau diese Fragen und rettet ganz nebenbei das nach bewährtem Muster zusammengebastelte Internet-Musical von Thomas Lund (Text) und Peter Zaufke (Musik) vor dem Daten-Schmiss in den virtuellen Papierkorb.

[...]Wirklich originell ist diese etwas konstruiert wirkende, vorhersehbare Geschichte um virtuelle Freunde, Chat-Lügen, Cyber-Mobbing und Internet-Spielsucht immer nur dann, wenn Autor und Regisseur Peter Lund die Zuschauer in die Welt der von ihren Usern geschaffenen Kunstfiguren mitnimmt. Sind deren Spieler und Chatter offline, haben die Avatare als ihre Arbeitnehmer Freizeit. Dann legen sie ihre roboterhaften Bewegungen ab, lästern über ihre Bosse, haben Angst, ihre Kollegen durchs Löschen zu verlieren oder hadern mit der dauerhaften Kriegsführung im Baller-Spiel. Dabei ist 'Mein Avatar und ich' vom Text her weniger kritisch und boshaft als Vorgänger-Stücke, die Peter Lund für den Abschlussjahrgang seiner Musical-Studenten geschrieben hat.

Wer diese Musicals kennt, hat nicht nur bei einigen der Charaktere ein Déjà-vu, ihm kommt auch die eingängige Musik von Thomas Zaufke bekannt vor. Nicht wirklich originell ist die bewährte Mischung aus gefälligen Up-Tempo-Nummern, Balladen und Showstoppern, die für die 'Age of Survival'-Szenen etwas rockiger arrangiert ist und in Solo-Songs, Duetten, Terzetten, Quartetten und Ensemble-Nummern jedem der Darsteller die Gelegenheit gibt, sich gesanglich im besten Licht zu zeigen. Für die darstellerische Profilierung sorgt Peter Lunds temporeiche Inszenierung, für ausgiebige, abwechslungsreiche Tanzszenen von klassischen Hebefiguren bis Showtanz Choreografin Neva Howard. Bei den hochklassigen und mitreißenden Darbietungen der elf Darsteller ist es allerdings ungerecht, einzelne Leistungen würdigend herauszustellen."

Kai Wulfes: Mein Avatar und ich. In: musicalzentrale, Deutschlands größte Musicaldatenbank, 6. Juni 2011, [https://musicalzentrale.de/83975/mein-avatar-und-ich/], aufgerufen 6. Januar 2024.

 

 

Medien

 

Audio-Aufnahmen

  • "Mein Avatar und ich". Original Berlin Cast, 2011. Sound of Music Records (Alive). (1xCD).

 

 

Kommentar

 
Bei der Uraufführung handelt es sich um die Abschlußproduktion des 4. Jahrgangs im Studiengang Musical/Show von der Universität der Künste.

Eine Gattungsbezeichnung ist auf dem Programmheft der Uraufführung nicht angegeben.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Mein Avatar und ich". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 6. Januar 2024.