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Oklahoma!

Musical Play in zwei Akten (6 Bildern)
 
Musik von Richard Rodgers
Instrumentierung von Jochen Allihn
Buch und Liedtexte von Oscar Hammerstein II, nach "Green Grow the Lilacs" von Lynn Riggs
Deutsche Übersetzung von Robert Gilbert

 


Inszenierung


DDR-Erstaufführung: 7. Juli 1978
Städtische Bühnen Erfurt, DDR
 

  • Musikalische Leitung: Fredo Jung
  • Regie: Joachim Franke
  • Bühnenbild: Christian Panzer
  • Kostüme: Waltraud Moser
  • Choreographie: Sigrid Trittmacher-Koch
  • Choreinstudierunge: Manfred Jäckel

 
Besetzung:
 

  • Tante Eller: Marga Zorn
  • Curly: Jürgen Wald
  • Laurey: Gisela Galander
  • Ike Skidmore: Harry Dalgas
  • Slim: Peter Schulte-Overbeck
  • Will Parker: Falk Girod
  • Jud Fry: Klaus Damm
  • Ado Annie Carnes: Hannelore Dolge
  • Ali Hakim: Karlheinz Dolge
  • Gertie Cummings: Elvira Kupfer
  • Andrew Carnes: Camillo Grünheid
  • Cord Elam: Rudolf Stubbe
  • Ballett der Städtischen Bühnen Erfurt mit den Solisten: Jutta Kleinsteiber, Petra Klapperstück, Barnbara Stange, Egon Koch, Rudolf Hanisch

 

 

Premierenchronik

USA UA 31. März 1943 St. James Theatre, New York
GB EA 29. April 1947 Theatre Royal Dury Lane, London
D EA (i. Engl.) 12. September 1951 Titania-Palast, Berlin
D Dspr. EA 24. August 1973 Münsterlandhalle, Münster
CH EA ? Oktober 1976 Stadttheater Luzern
DDR EA 7. Juli 1978 Städtische Bühnen, Erfurt

 

 

Inhaltsangabe

 

"Oklahoma um die Jahrhundertwende [19. / 20. Jahrhundert] auf dem Territorium des heutigen USA-Bundesstaates Oklahoma. Der junge Curly, ein Cowboy, steht an einem Sommermorgen vor Laureys Farmhaus. Er will Laurey, die hübsche Farmerstochter, am Abend zum Tanz auf die benachbarte Skidmore-Ranch führen. Laurey, ´ihrem´ Boy im Grunde genommen zugetan, jedoch ein wenig unmutig auf seinen Heiratsantrag wartend, will ihn diesmal herausfordern: Nicht mit ihm, sondern mit Jud Fry, einem Mitarbeiter ihrer Farm, wird sie heute zum Vergnügen fahren. Doch das ist nicht ungefährlich: Jud ist zwar als bester Arbeiter bekannt, weiß aber mit seinem Leben nichts Rechtes anzufangen. Nach verrichteter Arbeit zieht er sich zumeist unfreundlich, beinahe menschenfeindlich in seine Behausung zurück, wo er von einem unbefriedigten Triebleben gequält wird: ein Psychopath, der unter Umständen zum Mörder werden könnte. Seit Jahren verfolgt er die junge, aufblühende Laurey, macht sich Illusionen und läuft des Nachts unruhig vor ihrem Fenster auf und ab. Curly, über die Herausforderung durch Laurey natürlich empört, sucht Jud auf und stellt ihn zur Rede.

Im Gegensatz zu dieser, sich später dramatisch zuspitzenden Situation kommt mit drei anderen Figuren, Ado Annie, Will Parker und Ali Hakim auch die Komik ins Spiel. Doch sie lösen ihren ´Dreieckskonflikt´ auf ganz andere Weise.

Der zweite Teil des Stückes führt auf die banachbarte Skidmore-Ranch, wo sich Viehtreiber und Farmer bei Tanz, Wein und Gesang wieder einmal miteinander aussöhnen. Bei der Versteigerung von Picknickkörben (jedes Mädchen hat einen ´Freßkorb´ mitzubringen) geht es hoch her, denn der Zahlungskräftigste unter ihnen erhält nicht nur den Korb, sondern auch das dazugehörige Girl für den Abend. Die Situation spitzt sich bedrohlich zu, als Curly und Jud um Laurey ´bieten´, Jud dabei - die große Chance witternd - seine ganzen Ersparnisse hinlegt. Curly hingegen Pferd und Pistole versetzt. Angewidert, verängstigt und später wütend über Juds zudringliche Liebesgeständnisse macht Laurey dem Spiel schließlich ein Ende. Jud wird fristlos entlassen. Doch seine Drohung, daß sie dies eines Tages bitter bereuen werde, bleibt ihr in unheimlicher Erinnerung.

Auf der Skidmore-Ranch gestehen sich Laurey und Curly endlich ihre Liebe, die nun auch durch eine Hochzeit sanktioniert werden soll. Während des Hochzeitsfestes wird die ausgelassene Stimmung durch den plötzlich erscheinenden Jud Fry zerstört. Unvermutet provoziert er eine Schlägerei mit Curly, fällt aber selbst so unglücklich auf seinen Dolch, daß er kurz darauf stirbt. Curly wird zunächst des Mordes angeklagt. Da sich aber alle bei der Auseinandersetzung Anwesenden für seine Unschuld einsetzen, kann er innerhalb einer schnell inszenierten Gerichtsverhandlung freigesprochen werden. So findet die Liebe Curlys und Laureys doch noch ihre Erfüllung und beide können sich in dem jungen aufblühenden Oklahoma ihre Zukunft aufbauen."

(aus: Programmheft zur DDR-Erstaufführung)

 

Kritiken

 

"Die wesentlichen Kriterien, die man für gewöhnlich heranzieht, um die Gretchenfrage zu klären, ob denn nun ein Werk ein Musical sei oder nicht, sind in ´Oklahoma´ so komplett versammelt, daß man beinahe den Verdacht haben könnte, es handelt sich hierbei um das Musical-Urmuster an sich, anhand dessen diese Kriterien überhaupt erst entwickelt worden sind. [...]

Nach einem zähflüssigen Beginn gab es Tempo, Spaß, sehr anspruchs- und wirkungsvolle Ballettszenen, die hervorragend in die Handlung integriert werden,eine Fülle von aussagekräftigen Arrangements und Details und ansprechende Einzelleistungen.

[...] Die langjährige, konsequente Arbeit des Regisseurs Joachim Franke merkt man dem Ensemble an. Es herrscht eine schöne Selbstverständlichkeit in der Beherrschung stilistischer Mittel, man kann ´verkaufen´, Situationen werden klar und ablesbar gespielt - das alles war erfreulich anzusehen und anzuhören. Lob der Choreographin Sigrid Trittmacher-Koch, die vom einschlägigen Western-Schrittmaterial bis zum großen pas de deux Gruppe und Solisten alles abverlangte. Besonders geglückt waren die Szenen, in denen die Hauptdarsteller gedoubelt wurden, dort waren Charaktere genau nachgezeichnet, und das mit durchweg tänzerischen Mitteln."

Elke Schneider: Für's Repertoire verpaßt. In: Theater der Zeit, Heft 12/1978, Seite 15-16.

 

Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • CD: OBC 1943 MCA 10046

  • OLC 1947 Laserlight 12450

  • LP Berliner Musical Produktion 1972 Ariola S-70627-IU

 

Literatur

  • Lynn Riggs: Green Grow the Lilacs. A Folk-Play in Six Scenes. In: Ders.: ´The Cherokee Night´ and other Plays. Norman: University of Oklahoma Press 2003, Seite 2-105.
  • Richard Rodgers: Musical Stages, An Autobiography. Introduction by Mary Rodgers, New York: Da Capo Press 1995.
  • Wolfgang Jansen: "...amerikanische Wild-West-Operette", Zum Gastspiel von Richard Rodgers´ Welterfolg ´Oklahoma!´ 1951 in Berlin. In: Ders.: Musicals, Geschichte und Interpretation. Münster u.a.: Waxmann, Seite 54-58.

 

 

Empfohlene Zitierweise

"Oklahoma!" [Erfurt]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 25. Oktober 2020.