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The Producers

Musical


Musik und Liedtexte von Mel Brooks 
Buch von Mel Brooks und Thomas Meehan  
And by special Arrangement with Studiocanal  
Deutsche Übersetzung der Liedtexte von Philipp Blom und David Bronner
Deutsche Übersetzung der Dialoge von Michaela Ronzoni  
Arrangements von Doug Besterman, Larry Blank und Patrick Brady

 


Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 30. Juni 2008
Etablissement Ronacher, Wien, Österreich
 

  • Regie und Choreografie: Susan Stroman
  • Einstudierung der Inszenierung: Nigel West
  • Einstudierung der Choreografie: Leigh Constantine
  • Bühnenbild: Robin Wagner
  • Kostüme: William Ivey Long
  • Einrichtung des Bühnenbildes: David Peterson
  • Einrichtung der Kostüme: Anita Spanring
  • Tondesign: Erich Dorfinger
  • Livhtdesign: Pia Virolainen
  • Musikalische Leitung: Caspar Richter


Besetzung:

  • Max Bialystock: Cornelius Obonya
  • Leo Bloom: Andreas Bieber
  • Ulla: Bettina Mönch
  • Franz Liebkind: Herbert Steinböck
  • Roger DeBris: Martin Sommerlatte
  • Carmen Ghia: Rob Pelzer

 

Ensemble

  • Katharina Dorian, Sabrina Harper, Ines Hengl-Pirker, Ahou Nikazar, Rita Sereinig, Anja Taube, Amanda Thiele, Ellen Wawrzyniak, Nina Weiß, Michael Clauder, Reinwald Kranner, Peter Lesiak, Oliver Mülich, Oliver Polenz, Manuel Steinsdörfer, Florian Theiler

 

Swings

  • Stephanie Sturm, Marianne Tarnowskij, Gloria Wind, Bart De Clercq, Karsten Kammeier,Marc Lamberty, Nils Sundberg

 

Cover

  • Max  Bialystock: Herbert Steinböck / Oliver Mülich
  • Leo Bloom: Peter Lesiak / Michael Clauder
  • Ulla: Sabrina Harper / Ines Hengl-Pirker
  • Franz Liebkind: Reinwald Kranner / Peter Lesiak
  • Roger DeBris: Karsten Kammeier / Marc Lamberty
  • Carmen Ghia: Marc Lamberty / Florian Theiler

 

 

Premierenchronik

USA UA 19. April 1999 St. James Theatre, New York
GB EA 9. November 2004 Theatre Royal, Drury Lane, London
A Dspr. EA 30. Juni 2008 Etablissement Ronacher, Wien
D EA 15. Mai 2009 Admiralspalast, Berlin


Bei der deutschen Erstaufführung in Berlin handelt es sich um ein Gastspiel der Wiener Produktion.

 

 

Inhaltsangabe


"Es geht um Max Bialystock, einen extravaganten Broadway-Unternehmer, der gerade eine Pechsträhne hat, und um Leo Bloom, den etwas gehemmten Buchprüfer, der zufällig bei ihm vorbeikommt, um die Bilanzen durchzuschauen. Als Leo anlässlich einer kleinen Unstimmigkeit in den Büchern die Bemerkung macht, dass ein Produzent unter gewissen Umständen mehr Geld mit einer Pleite machen könnte als mit einem Hit, entwickelt Bialystock binnen Sekunden einen Plan, der ihn reich machen soll - er will ein so schlechtes Skript finden, dass es garantiert ein Flop wird, will es überfinanzieren und an den Broadway bringen, es dann in der Premierennacht noch absetzen und das Geld einsacken.

Das Buch, das Bialystock und Bloom schließlich auswählen, heißt ´Frühling für Hitler´ und stammt von einem in New York lebenden Ex-Nazi. Es scheint das ideale Vehikel für ihre Zwecke - aber um den Flop auch wirklich zu garantieren, engagieren sie den Regisseur Roger De Bris, einen flotten Transvestiten, der bekannt dafür ist, dass er absolute Katastrophen auf die Bühne bringt. Max besorgt die zwei Millionen Dollar, die für das Unternehmen benötigt werden, indem er sexhungrige ältere Damen auf der Suche nach einem letzten Abenteuer verführt.

Doch was nützt ein Plan, ist er auch noch so schlau, er bleibt doch immer Theorie: ´Frühling für Hitler´ wird nicht der ersehnte Flop, sondern der Hit der Saison. Max und Leo wandern ins Gefängnis... aber natürlich nicht für lange!"

(Didier C. Deutsch: The Producers, Lachen ohne Ende: Mel Brooks landet mit der Satire einen sensationellen Hit am Broadway. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 89, Juni/Juli 2001, Seite 8-10)

 

Kritiken


"Eine Eigenproduktion hat man uns zum Einstand erspart, also womöglich seichten Songcontest-Bombast wie Rebecca. Stattdessen: Eine erprobte, am Broadway mit langem Leben gesegnete Reverenz an das klassische Musical, bei der man nicht wieder allen Anspruch beim Betreten eines Musicalhauses ablegen muss, um durchzuhalten. 

Mel Brooks The Producers ist ein witziger Beweis, dass man der leichten Muse durch professionelles Handwerk eine gewisse Würde des Grotesken verleihen kann. Durch Überzeichnung und Zuspitzung werden Figurenstereotype zu Pointenquellen. Der exzessiv und intelligent zelebrierte Spaß an verulkender Vereinfachung gebiert comichafte Energiezentren, die in den Dienst der auch auf Deutsch (Texte: Michaela Ronzoni, Phlipp Blom und David Bronner) funktionierenden Geschichte treten.

[...] Da sieht man den Produzenten begraben unter Verrissen, sieht den Nazi, wie er seinen Tauben den Hitlergruß abringt. Und sieht schließlich das Stück im Stück, Springtime For Hitler, wo Revuedamen Bierkrüge, Würste und Walkürenhelme als Kronen tragen und Hitler als lächerlicher Träumer, als schmusige Witzfigur daherkommt. Eine Schrumpfkur alles Heldischen, schön kläglich. Da hätte man Vertreter der Wiener FPÖ gerne im Publikum lachen - oder vielleicht auch nicht lachen - gesehen."

Ljubisa Tosic: "The Producers", Geborgte Broadway-Scherze. In: Der Standard, 1. Juli 2008.

 

"Mel Brooks ist ein Meisterwerk gelungen, als er seinen Film ´Frühling für Hitler´ von 1968 in ein noch weit witzigeres, bösartigeres Musical namens ´The Producers´ umschrieb, auch selber die Musik komponierte und damit 2001 eine Sensation am Broadway landete. [...]

Mel Brooks lacht dabei nicht nur furchtlos und frech über alle Ängste und Verkrampfheiten im Umgang mit Hitler, er geht noch weiter: Er wagt es, auch noch ´heilige Kühe´ Amerikas zu schlachten, wenn er etwa mit Schwulen jenseits der politischen Korrektheit umgeht. Im Übrigen gelang Brooks das Kunststück, die Parodie eines Musicals zu schreiben und doch ein vollwertiges Exemplar des Genres mit Gesang und Tanz (nicht hoch inspiriert, aber gekonnt genug), Blödelnummern und jeder Menge jüdischen Witzes zu liefern.

Letzteres bleibt die Wiener Aufführung dem Werk schuldig, sonst ist sie fast so gut wie das ´Modell´, da dieses - von Susan Stroman stammend - dem brillanten amerikanischen Original getreu nachgestellt wurde."

Renate Wagner: Mel Brooks satirische Frechheiten über Hitler, Das sanierte Wiener Ronacher mit dem gelungenen "Producers"-Musical wieder eröffnet. In: Neues Volksblatt, 2. Juli 2008.

 

"Seltsam bizarres Doppelspiel. Seit vergangener Woche ist Hitler zurück in Berlin - als wächsener, inzwischen geköpfter Widergänger in der Dependance eines britischen Entertainmentunternehmens. Und in Wien lässt gleichzeitig - im Auftrag eines jüdischen Amerikaners - eine städtische Belustigungsfirma den schwulen Adolf hinternwackelnd den strammen Blondscheitel eines SS-Siegfrieds streicheln. Dazu tanzen Revuegirls in Hakenkreuzformation und eine Tänzerin lässt als glamouröser Reichsadler die Eisernen Kreuze am Busen rotieren. In der ehemaligen Reichshauptstadt wäre ihr ´Führer´ beinahe im Panoptikum bei den Massenmördern der Geschichte angekommen, und in der ehemaligen ´Ostmark´ taugt er als Witzfigur in einem so respektlosen wie komischen Musical.

Ist das jetzt der neue, wohlmöglich teilweise entspannt unterhaltsame Umgang mit der braunen Vergangenheit in Täterland, an der vor kurzem noch Dany Levi mit seiner ´Mein Führer´-Komödie gescheitert ist? So grundsätzlich sollte man durch diese Zufälligkeit nicht werden. Mel Brooks und die anderen Rechtsinhaber haben sich nicht grundlos sieben Jahre Zeit gelassen, bis sie die ´Producers´ nun erstmals auf Deutsch in Wien gewagt haben -- sieben Jahre nach der Uraufführung am immer noch stark jüdisch dominierten Broadway, drei Jahre nach der erneuten Verfilmung des bereits 17-mal anderswo identisch herausgebrachten Stücks."

Manuel Brug: Tanz den schwulen Führer, Wien hat sich getraut: Mel Brooks´ grandios-geschmackloses Erfolgs-Musical "The Producers" ist im Täterland angekommen. In: Die Welt, 7. Juli 2008.

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "The Producers". Original Broadway Cast, Sony Classical, SK 89646, USA 2001 (1xCD).

 

DVD / Video

  • "The Producers". Columbia Pictures und Universal Pictures präsentieren eine Brooksfilm Produktion, USA 2005, Sony Pictures 40713, 2009 (DVD).

 

Literatur

  • Mel Brooks, Tom Meehan: The Producers, How We Did It, The Book, Lyrics and Story behind the Biggest Hit in Broadway Historie. New York: Roundtable Press 2001.
  • Peter W. Jansen, Wolfram Schütte (Hrsg.): Woody Allen / Mel Brooks. Reihe Film 21. München: Hanser 1980.

 

 

Kommentar


Das Musical basiert auf dem Mel-Brooks-Film "Springtime for Hitler" aus dem Jahr 1968.

Nach dem Bühnenmusical "The Producers" entstand 2005 ein gleichnamiger Spielfilm, bei dem Susan Stroman die Regie führte.

Die Wiener Premiere war gleichzeitig die Wiedereröffnung des seit dem Winter 2005/06 sanierten Etablissements Ronachers.

 

 

Empfohlene Zitierweise


"The Producers". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 10. Januar 2020.