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Disney´s Die Schöne und das Biest (Disney´s Beauty And The Beast)

Musical


Musik von Alan Menken
Buch von Linda Woolverton 
Liedtexte von Howard Ashman und Tim Rice
Orchestrierung von Danny Troob 
Tanzarrangements von Glen Kelly
Liederarrangements von David Friedman 
zusätzliche Arrangements von Michael Kosarin
Deutsche Übersetzung von Lutz Riedel 

 


Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 28. September 1995
Raimund Theater, Wien, Österreich
 

  • Musikalische Leitung: Caspar Richter
  • Regie: Robert Jess Roth
  • Deutsche Dialogregie: Alexander Waechter
  • Choreografie: Matt West
  • Bühnenbild: Stan Meyer
  • Kostüme: Ann Hould-Ward
  • Lichtdesign: Natasha Katz
  • Zaubereffekte: Jim Steinmeyer, John Gaughan
  • Kampfszenen: Rick Sordelet


Besetzung:

  • Das Biest: Ethan Freeman / Dean Welterlen
  • Belle: Caroline Vasicek / Jana Werner
  • Maurice, Belles Vater: Rudolf Wasserlof / Josef Helmut Ettl
  • Gaston: Kevin Tarte / Axel Olzinger
  • Lefou: Eric Minsk / Marco Krämer
  • Madame Pottine: Rosita Mewis / Inez Timmer
  • von Unruh: Heinz Zuber / Jack Poppell
  • Lumière: Viktor Gernot / Sören Fenner
  • Babette: Anne Mandrella / Susa Meyer
  • Madame de la Grande Bouche: Marika Lichter / Jasna Ivir
  • Tassilo: Mihael Kiseloski / Alexej Solovjov / Stefan Horn
  • Monsieur D´Arque: Vincent Pirillo / Jonas Samuelsson
  • Drei alberne Mädchen: Susa Meyer, Ariane Swoboda, Tanja-Maria Meier / Jani Walsh, Tina Decker
  • Die Stimme des Erzählers: Florentin Groll
  • Die Zauberin: Britta Krause / Ariane Swoboda / Jani Walsh
  • Der junge Prinz: Stewart Crowley / Steve Bernier / Oliver Polster

 

  • Leute aus der Stadt / Verwunschene Gegenstände: Suzanne Carey, Jacqueline Dunnley, Jutta Ellinger, Jasna Ivir, Britta Krause, Inez Timmer, Jana Werner, Arthur Büscher, Stewart Crowley, Dino di Iorio, Josef Helmut Etll, Marco Krämer, Axel Olzinger, Jack Poppell, Dean Welterlen, Nick Winston

 

  • Understudies: Jutta Ellinger (Belle und Babette), Oliver Polster (Lefou), Jack Poppell (Maurice), Sören Fenner (von Unruh), Colleen Besett (Mad. Pottine), Monika Trabauer (mad. de la Grande Bouche)

 

  • Swings: Colleen Besett, Ariane Swoboda, Monika Trabauer, Jani Walsh, Steve Bernier, Sören Fenner, Oliver Polster, Horst Reeh, Jonas Samuelsson

 

 

Premierenchronik

USA UA 18. April 1994 Palace Theatre, New York
A Dspr. EA 28. September 1995 Raimund Theater, Wien
GB EA 18. März 1997 Dominion Theatre, London
D EA 5. Dezember 1997 Musicaltheater, Stuttgart

 

 

Inhaltsangabe


"Belle, die schöne Tochter von Maurice, einem skurrilen Erfinder, lebt in einer kleinen französischen Stadt. Sie wird von Gaston, einem eingebildeten jungen Jäger umworben, den die anderen Mädchen im Dorf alle anschwärmen. Sie ermuntert ihren Vater, mit seiner Erfindung auf einen Jahrmarkt zu gehen, um vielleicht das große Glück zu machen und gibt ihm einen Schal mit auf den Weg. Sie bleibt zu Hause und erwehrt sich der Nachstellungen Gastons. 

Maurice verirrt sich auf dem Weg, wird von Wölfen verfolgt, verliert seinen Schal und gelangt völlig erschöpft und durchnäßt zu einem Schloß. Obwohl das Schloß verlassen wirkt, erkennt er nach und nach, daß die Teekanne, die ihn zum Bleiben einlädt, der Kerzenleuchter und die Uhr lebendige Wesen sind. Wie aus heiterem Himmel steht plötzlich das furchterregende Biest vor ihm. Außer sich vor Wut darüber, daß Maurice uneingeladen erschienen ist, sperrt das Biest ihn ein.

Inzwischen hat Gastons Freund Lefou den Schal von Maurice im Wald gefunden, den Belle sofort erkennt. In großer Sorge um den Vater macht sie sich auf die Suche und findet ihn auf dem Schloß gefangen.

Das Biest droht, den verängstigten Maurice im Kerker verschmachten zu lassen. Belle erklärt sich bereit, an seiner Stelle zu bleiben und mit dem Biest für immer zu leben. Sie bekommt ein Zimmer. Madame Pottine umsorgt sie, dennoch weiß sie, daß sie sich nur dort zu Hause fühlen kann, wo auch ihr Herz ist - und das ist weit weg, in ihrer kleinen Stadt.

Gaston hat inzwischen einsehen müssen, daß Belle ihn nicht will. Im Wirtshaus bemüht sich Lefou, ihn wieder aufzumuntern. Maurice kommt herein und bitte um Hilfe, seine Tochter aus den Fängen des Biests zu befreien. Er wird aber nur ausgelacht.

Das Biest will Belle zwingen, mit ihm zu speisen. Sie weigert sich jedoch. Bald verlieren alle Gegenstände und auch das Biest selbst die Hoffnung darauf, daß sich der Fluch durch Belle lösen ließe.

Als Belle aber doch Hunger verspürt, helfen alle Diener zusammen und arrangieren ein kleines Fest für sie. Anschließend unternehmen sie eine Führung durch das Schloß - bis auf den Westtrakt, den zu betreten verboten ist. Belle hält sich nicht an das Verbot, dringt in die Räume des Biests ein und findet die einsame Rose unter einem Glassturz. In diesemMoment tritt das Biest hervor. Belle flieht voller Furcht und stürzt davon, aus dem Schloß heraus.

Belle ist in den Wald geflohen. Plötzlich ist sie von hungrigen Wölfen umringt, aber das Biest, das ihr gefolgt ist, schützt sie und kann die Wölfe in die Flucht schlagen. Es wird dabei verletzt, und Belle überlegt für eine Moment, ob sie die Chance nutzen soll, ihre Freiheit wiederzuerlangen. Sie entscheidet sich aber, dem verletzten Biest zu helfen und begleitet es zurück aufs Schloß

Während sie sein Wunden versorgt, unterhalten sie sich und Belle entdeckt, daß hinter der furchterregenden Erscheinung ein warmherziges Wesen steckt. Vielleicht gerade noch rechtzeitig, denn die Rose verliert schon ihre Blätter.

Das Biest empfindet, was es noch nie empfand und hört auf die Ratschläge seiner Diener. Es führt Belle zur Bibliothek und als es merkt, wie sehr Belle die vielen Bücher interessieren, schenkt das Biest ihr die Bibliothek. Belle liest ihm vor und stellt dabei fest, daß sie etwas mit dem Biest verbindet: eigentlich war auch sie ein Außenseiter in ihrem kleinen Städtchen. Die Dienerschaft tut alles, diese Eintracht so gemütlich wie nur möglich zu gestalten, bis Belle von sich aus bittet, mit dem Biest zu speisen...

Währenddessen hat Gaston eine böse Intrige angezettelt: Er plant Maurice von Monsieur D´Arque so lange in den Narrenturm sperren zu lassen, bis Belle sich bereit erklärt, ihn zu heiraten.

Die Dienerschaft muß heute nacht erreichen, daß das Biest um Belles Hand anhält. Als Belle sich wünscht, ihren Vater zu sehen, gibt das Biest ihr seinen Zauberspiegel. Darin sieht Belle, daß sich ihr Vater auf der Suche nach ihr im Wald verlaufen hat und dringend ihrer Hilfe bedarf. Das Biest hält sie nicht zurück und gibt ihr auch noch den Zauberspiegel mit.

Belle und Maurice treffen zu Hause ein. Gaston versucht, seinen Plan zu verwirklichen: Maurice soll in den Narrenturm, weil er erzählt hat, seine Tochter sei in den Fängen eines Biests - und dabei ist sie doch da! Belle aber nutzt den Zauberspiegel, um allen Nachbarn zu zeigen, daß das Biest tatsächlich existiert. Gaston hetzt die Meute auf und sie marschieren los, um es umzubringen.

Die Menge stürmt das leere Schloß, wird aber von den lebenden Gegenständen schnell in die Flucht geschlagen. Nur Gaston und das Biest liefern sich einen erbitterten Zweikampf. Das Biest siegt, ist aber verletzt und dem Tode nah. Die bekümmerte Belle beschwört es, am Leben zu bleiben, sie offenbart ihm ihre Leibe. Als sie diese Liebesworte ausgesprochen hat, ist der Fluch endlich gelöst: das Biest ist verschwunden. Ein schöner junger Prinz erscheint an seiner Stelle. Die Gegenstände verwandeln sich wieder in Menschen und alle beginnen ein neues Leben."

(aus dem Programmheft der deutschsprachigen Erstaufführung)

 

Kritiken


"Wer sich bei Disneys Musicalfassung des Märchens eine Bearbeitung im Sinne von Jean Cocteaus Verfilmung ´La Belle et la  bète´ oder irgendein anderes, innovatives Theatererlebnis erhofft hatte, der wurde allerdings enttäuscht. Eine solche Erwartungshaltung verbietet sich freilich von vornherein, schließlich handelt es sich um die Adaption des erfolgreichen Disney-Zeichentrickfilms und außerdem steht das Gütesiegel ´Disney´ seit 50 Jahren nicht zuletzt für Adjektive wie sauber und züchtig, lieb und nett. 

Unter dem Deckmäntelchen eines familienfreundlichen Entertainments verbirgt sich freilich eine gehörige Portion ´Moral´, die mit offensichtlichem Sendungsbewußtsein in die Welt getragen wird, und die die konservativen Wertvorstellungen und überholten gesellschaftlichen Rollenklischees der Amerikaner zum Teil entscheidend mitgeprägt haben dürfte.

In dieser Traditon steht auch ´Die Schöne und das Biest´: Die inhaltliche Schwarz-Weiß-Malerei wird dabei geschickt durch die quietschbunte, teilweise bis ins Grosteske verkitschte Ausstattung (Stan Meyer) kaschiert, und so kommt die Bühnenversion in den gleichen knalligen Farben daher wie der Comicstrip. Szenenapplaus erntet dabei schon das erstmalige Auftauchen des großen Treppenhauses im verwunschenen Schloß; atemberaubend, welche szenische Opulenz man mit ganz konventionellen Mitteln wie Prospekten, Versatzstücken und Licht suggerieren kann. Überhaupt darf die gesamte Produktion als Musterbeispiel für die hohe Kunst effektvoller Beleuchtung gelten [...]."

G. Knopf: Disney´s Die Schöne und das Biest, Knallbunter heile Welt. In: musicals, das Musicalmagazin, Heft 56, Dezember 1995/Januar 1996, Seite 4-9.

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Disney´s Beauty And The Beast". Original Broadway Cast, Studioaufnahme, USA 1994, Polydor 523 597-2 (1xCD)
  • "Disney´s Die Schöne und das Biest". Die Produktion der Vereinigten Bühnen Wien, 1966, Polydor 529 512-2 (1xCD)

 

Literatur

  • Disney´s Die Schöne und das Biest. Das Buch zum preisgekrönten und erfolgreichsten Zeichentrickfilm aller Zeiten, Aus dem Amerikanischen von Kerstin Winter, Bergisch Gladbach: Bastei-Lübbe 1992.
  • Ron Grover: Die Disney Story. Aus dem Amerikanischen von Klaus-Dieter Schmidt, Frankfurt: Ullstein 1994.
  • Rolf Giesen: Die Schöne & das Biest. Roman aus der MGM Library nach dem Märchen von Madame de Villeneuve und einem Original-Drehbuch von Carole Lucia Satrina. Nürnberg: Burgschmiet 1998.
  • Michael D. Eisner (in Zusammenarbeit mit Tony Schwartz): "Disney ist jeden Tag ein Abenteuer", Stationen einer Karriere. Aus dem Amerikanischen von Bernhard Liesen und Erwin Unkrieg, München: Heyne 1999. [Text]

 

 

Kommentar


Die deutschsprachige Erstaufführung war zugleich die europäische Erstaufführung.

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Disney´s Die Schöne und das Biest" ("Disney´s Beauty And The Beast"). In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 13. Februar 2020.