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Schwestern im Geiste

Eine musikalische Zeitreise 


Musik von Thomas Zaufke 
Arrangements von Bijan Azadian  
Buch und Gesangstexte von Peter Lund

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 13. März 2014
Neuköllner Oper, Berlin, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Hans-Peter Kirchberg / Tobias Bartholmeß
  • Regie: Peter Lund
  • Choreografie: Neva Howard
  • Bühnenbild: Ulrike Reinhard
  • Kostüme: Anna Hostert

 

Besetzung:  

  • Charlotte: Keren Trüger
  • Emily: Dalma Viczina
  • Anne: Katharina Abt
  • Branwell: Andres Esteban
  • Tabby: Sabrina Reischl
  • Arthur: Denis Edelmann
  • Lotte: Teresa Scherhag
  • Milly: Rubini Zöllner
  • Aydin: Jaqueline Reinhold

 

 

Premierenchronik

D UA 13. März 2014 Neuköllner Oper, Berlin

 

 

Inhaltsangabe


Wie emanzipiert waren Frauen vor über 165 Jahren? Lotte, Aydin und Milly aus dem Hier und Jetzt erfahren es von den drei Brontë-Schwestern Charlotte, Emily und Anne, die unter männlichen Pseudonymen als Autoren in die Weltliteratur eingegangen sind.

(aus: kw: Schwesterm im Geiste. In: www.musicalzentrale.de, ohne Datum)

 

 

Kritiken

 
"Geschickt vermeidet Zaufke das Klischee, eine in das jeweilige Jahrhundert passende Musik zu schreiben, findet einen melancholischen Balladenton als verbindendes Element. Nur einmal, zu Beginn des zweiten Aktes, intoniert das gesamte Ensemble einen schmissigen Song zur Veröffentlichung der unter männlichem Pseudonym erschienen Brontë-Bücher (´Skandal´), dann darf auch die ansonsten etwas unterbeschäftigte Choreografin Neva Howard ihre nicht gerade aufregende, aber durchaus solide Arbeit abliefern. 

Leider hält Lunds Libretto nicht mit der Qualität von Zaufkes Musik Schritt, stellt sich mit der Fragestellung ´Sind Frauen heute wirklich emanzipierter und selbstbestimmter als die Frauen zu Zeiten der Brontë-Schwestern?´ selbst ein Bein. Anstatt das am Schicksal der Brontë-Schwestern herauszuarbeiten und dem Zuschauer die Antwort zu überlassen, stülpt Lund der Geschichte die klicheehafte Handlung von der nur an ´Technoparty, Designerdrogen und wahllos wechselnden Sexualpartnern´ interessierten Milly (überzeugend tussihaft: Rubini Zöllner) und ihrer strebsamen Klassenkameradin Aydin (mit ausdrucksstarker Gesangsstimme: Jaqueline Reinhold), die allerdings den von den Eltern ausgesuchten Cousin als Ehemann akzeptiert, über. Zu allem Überfluss muss Lotte auch noch lesbisch sein und Milly verfallen."

Rolf-Ruediger Hamacher: Schwestern im Geiste. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 166, April/Mai 2014, Seite 48.

 

"Die Musik von Thomas Zaufke bleibt eher im Hintergrund und untermalt die Geschichte vor allem. Auch einige herausragende Momente, wie beispielsweise, wenn die Brontë Geschwister zu Beginn des Stücks dem ihrer Phantasie entsprungenen Land  Angria entgegensegeln - ein starkes Motiv, das immer wieder im Verlauf des Stückes auftaucht - ändern an diesem Eindruck nichts. Das Grundthema ´Waren mal drei Schwestern´, welches immer wiederkehrt, wirkt wie ein etwas bedrohliches, einfaches Kinderlied und bleibt als einziges richtig im Ohr. Musikalisch ist das Stück allgemein leider etwas eintönig. Auch dass sich keiner der neun Darsteller richtig aus der Masse hervorheben kann, ist schade, so blieben zwar alle auf irgendeine Weise im Kopf, doch mit einem etwas faden Beigeschmack. Allein der Song ´Skandal/Erfolg´ setzt dem musikalisch etwas entgegen.

´Schwestern im Geiste´ erläutert die Frage, wie sich das Bild der Frau im Laufe der Jahrhunderte von der Zeit der Brontës bis heute verändert hat, und zeigt, dass es sowohl früher Frauen gab als auch heute Frauen gibt, die sich dem Druck der Gesellschaft, nach der sie einem bestimmten Bild entsprechen müssen, nicht beugen. Es hat sich im Grunde nichts verändert, oder wie sollen wird das verstehen? Die Antwort auf diese Frage bleibt das Stück schuldig beziehungsweise überlässt es jdedem, sich seine eigene Meinung zu bilden. Darüber hinaus bietet das Musical dem Zuschauer viele besinnliche Momente, inhaltliches Potenzial und junge Darsteller, die schauspielerisch überzeugen."

Juliane Blume: Tu Deine Pflicht!, Uraufführung von "Schwestern im Geiste" an der Neuköllner Oper Berlin. In: blickpunkt musical, Ausgabe 70, Nr. 03/14, Mai-Juli 2014, Seite 16-18.

 

 

Kommentar

 
Bei der Uraufführung handelt es sich um die Abschlussproduktion des 4. Jahrgangs im Studiengang Musical/Show von der Universität der Künste.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Schwestern im Geiste". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 19. September 2020.