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Wela-Mädchen

Romantische Operette in 3 Akten


Musik, Buch und Gesangstexte von Karl Bette  
 

 

Inszenierung


Uraufführung: 3. Mai 1947  
Stadttheater Aachen, West-Deutschland, Französische Besatzungszone

  • Musikalische Leitung: Werner Gotsch
  • Regie: Karl Theo Langen
  • Bühnenbild: Leo Bothas
  • Kostüme: Käthe Stein

 

Besetzung:  

  • Wela-Mädchen: Margarete Slezak
  • [Name Rolle]: Franz Fuß
  • [Name Rolle]: Winand Esser
  • [Name Rolle]: Lonny von Ost

 

 

 

Premierenchronik

D UA 3. Mai 1947 Stadttheater Aachen

 

 

 

Kritiken

 
"Diese Uraufführung war symptomatisch für unsere Zeit. Im guten wie im schlechten Sinne. Erfreulich weil sie uns, die wir bedenklich zu verkleinstädtern drohen, frischen Wind von draußen brachte und vielleicht auch wieder diese oder jene Tür aufschlug. Erfreulich, daß man auf Grund einer für heutige Begriffe phänomenal erscheinenden Reklametätigkeit den einst weltbekannten Namen Aachen auf ´Wela-Mädchen´-Plakaten von Hamburg bis zur Schweiz überall las. Erfreulich auch, daß ein klein wenig ehemaligen Premierenglanzes in unseren Trümmern schimmerte. Viele auswärtige Intendanten, Funk-, Film- und Zeitungsleute, so u.a. Mimi Thoma und Karl Michalsky, waren dem Ruf des Komponisten nach Aachen gefolgt. Als ihre Nachhut entschlüpften - aufsehenerregend für die arm gewordenen Aachener - Damen mit langen Abendkleidern den ankommenden Zügen und einer langen Autoschlange. Erfreulich auch zuletzt die gutarrangierten Ovationen am Schluß der Aufführung, Karl Bette auf den Schultern eines begeisterten Choristen, geschmückt mit einem goldenen Lorbeerkranz. Küsse der Begeisterung vor offenem Vorhang. Die Hauptdarstellerin wirft Kußhändchen und Blumen um sich. Auf der Bühne allgemeines Waten durch ein Blumenmeer. Ein Festtrubel wie ehedem."

Aachener Volkszeitung. Zitiert nach der Presseübersicht: Operetten-Uraufführung in Aachen, "Wela-Mädchen" von Karl Bette. In: Theaterdienst, Informationsblätter für Bühne, Film und Musik, Heft 23, 9. Juni 1947, Seite 8.

 

"Der junge Kölner Karl Bette startete im Aachener Stadttheater seine Romantische Operette ´Wela-Mädchen´ mit - es sei gleich vorweg gesagt - großem Erfolg. Dem Publikum war es leicht gemacht, das Libretto gab keine Probleme auf, es gab zu schauen und zu hören. Zwischendurch glaubte man Ähnliches schon einmal... aber man kam gar nicht zum Vergleichen, eine Melodie jagte die andere, und Zweifel, Schwächen und Bedenken wurden von Musik zugedeckt."

Volksstimme Köln. Zitiert nach der Presseübersicht: Operetten-Uraufführung in Aachen, "Wela-Mädchen" von Karl Bette. In: Theaterdienst, Informationsblätter für Bühne, Film und Musik, Heft 23, 9. Juni 1947, Seite 8.

 

"Es gibt den Typ der Wiener und den der Berliner Operette. Warum hat der sprichwörtliche rheinische Frohsinn sich noch nicht die rheinische Operette geschaffen? Der Kölner ´Jacques´ Offenbach schrieb Pariser Operetten, und der junge Karl Bette, auch ein Kölner, wob um seine zum Teil bereits bekannten Schlagerlieder vom ´Wela-Mädchen´ eine Operette gleichen Namens, die dem ´klassischen´ Format der Gattung nacheifert, aber im Grunde aus einem Mosaik von Schlagern im mitteleuropäischen Tanzdielenstil besteht. Zur Aufhöhung ins ´Romantische´ einer auf dem Balkan spielenden Liebeshandlung zwischen Prinz und Dorfschönheit hat sich Bette als sein eigener Librettist dramaturgische Hilfsstellung geben lassen von den Chorensembles der ´Verkauften Braut´, von der Ännchen-Ballade aus dem ´Freischütz´ und der schmachtenden Lyrik neapolitanischer Gondolierenserenaden.

Den großen Ausstattungsansprüchen des ´Wela-Mädchens´ konnte das Aachener Stadttheater bei der Uraufführung auf der kleinen Notbühne nur andeutungsweise entsprechen. Unter der musikalischen Leitung von Werner Gotsch mit hübschen Tänzen des oft beanspruchten Balletts L. Renoldi, aber unter der unzulänglichen Regie von Karl Th. Langen gab es einen respektablen Premierenerfolg. Zu seiner in mehrfacher Hinsicht erstaunlich aufwändigen Vorbereitung gehörte die Verpflichtung zweier Gastsänger für die Hauptpartien: Margarete Slezak, die Tochter des großen Leo, eine statiöse Opernprimadonna als kleines Wela-Mädchen; ihr zur Schärfe neigender Sopran nötigte auch den bescheidenen Tenor Franz Fuß, mehr zu geben, als er hatte." 

Rheinische Post. Zitiert nach der Presseübersicht: Operetten-Uraufführung in Aachen, "Wela-Mädchen" von Karl Bette. In: Theaterdienst, Informationsblätter für Bühne, Film und Musik, Heft 23, 9. Juni 1947, Seite 8-9.

 

 

 

Medien / Publikationen

 

Literatur

  • Margarete Slezak: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. München: Piper 1953.

 

 

 

Kommentar

 
Das Programmheft der Uraufführung liegt bislang nicht vor. Die Angaben wurden den zeitgenössischen Medien entnommen. Sobald das Programmheft vorliegt, werden die Angaben ergänzt und gegebenenfalls korrigiert.

Das Stück scheint 1943 bereits zur Aufführung vorgelegen zu haben, denn zahlreiche Notenblätter einzelner Musiktitel kamen mit diesem Datum in den Handel. Eine Premiere noch in der NS-Zeit lässt sich jedoch nicht nachweisen.

"Wela-Mädchen" blieb die einzige Operette von Karl Bette.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Wela-Mädchen". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 10. August 2020.