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Daddy Cool

Musical


Musik und Songtexte von Boney M. / Frank Farian
Buch von Stephen Plaice / Amani Naphtali
nach einem Konzept von Mary S. Applegate & Michael Stark

 

 

Inszenierung


Deutsche Erstaufführung: 26. April 2007
Boney M. Theaterpalast, Berlin, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Ian Vince-Gatt
  • Musical Staging: Lizzi Gee
  • Regie: Andy Goldberg
  • Choreographie: Sean Cheesman
  • Ausstattung: Christopher Woods / Frederica Lucchesi
  • Kostüme: Christopher Woods / Christopher Applegat

 

Besetzung:  

  • Rose: Camilla Beeput / Tania Foster
  • Sunny: Dwayne Wint / Royston Gooden
  • Shake: Harvey
  • Asia Blue: Javine Hylton / Narran McLeaon
  • Ma Baker: Vanessa Leagh Hicks
  • Pearl: Onita Boone
  • Young Sunny: Gabriel Augustin / Joshua Hurkmans
  • Benny: David Fairbanks
  • Rasputin: Donovan F. Blackwood
  • Naz: Ricky Norwood
  • Isis: Helen Kurup
  • G-Dog: Duane O'Garro
  • Flow: Richard 'Lianhart' Francis
  • Dex: Marc Small
  • Sandra: Alix Ross
  • Zadie / Young Pearl: Alani Gibbon
  • Pastor Brown: Stephen Shivers
  • Hype: Page
  • Johnny Cool: Emmanuel Sonubi
  • Young Ma Baker: Maria Swainson
  • Grandma Ella: Jasette Amos
  • Janet: Darvina Plante
  • Ensemble: Ricky Norwood / Marc Small / Alani Gibbon / Page / Emmanuel Sonubi / Maria Swainson / Elliot Treend / Elliot James / Darvina Plante / Ezra Russell / Royston Gooden / Charlotte Walcott / Colleen Joseph / Narran McLean / Dominic Daniel / Christian Alozie / Helen Dixon / Hatim K. / Tania Foster / Yasmin Kadi / Simon Harvey / Maxine Bowers / Peter Francis / Duane Lamonté O'Garro / Spin
  • Swing: Jordan Darrell / Jay McKay / Zoe O'Sullivan / Simone Mistry-Palmer / Arinze Mokwe

 

 

 

 

Premierenchronik

GB UA 21. September 2006 Shaftesbury Theatre, London
D EA in Engl. 26. April 2007 Boney M. Theaterpalast. Berlin
CH EA 7. November 2015 Le Théâtré, Luzern-Kriens

 

 

 

Inhaltsangabe


"Die Handlung, zu der die höchst disparaten Elemente zusammengesetzt werden, beginnt auf den Westindischen Inseln, wo man zu 'Hooray! Hooray! It's a holi-holiday!' auf einer idyllischen Tropeninsel herumhüft, wo alle Menschen freundlich und gelassen und ach-so-froh sind. Der kleine Sunny lebt hier bei seiner Großmutter, aber jetzt will seine Mutter Pearl ihn zu sich ins dunkle, graue England holen. Also vertauscht er die Sonne und den märchenhaft blauen Himmel, sein gemütliches und glückliches Leben mit einer klaustrophobisch engen Wohnung in einem verfallenen Haus im grimmigen London, wo das Gesetz der Straße herrscht. Hier wird er erwachsen und lernt seine Freundin Rose kennen. Sie entpuppt sich als Tochter von Ma Baker, für die Sunnys Vater einst seine Mutter verlassen hatte und der jetzt einen Nachtclub mit zweifelhaften Verbindungen zur Unterwelt gehört. Alles läuft auf einen großen Showdown zwischen rivalisierenden Straßengangs hinaus, auf eine Schießerei, einen Betrugsversuch mit den Waffen und eine milde juristische Vergeltung beim abschließenden Karneval in Nottinghill. Zwischendurch entführen uns Rückblicke in die späten Siebziger zum Vater, den Sunny nie hatte: einem ansehnlichen Discotänzer namens Daddy Cool, der samt Schlapphut und langem Glitzermantel in Silber auftritt."

John M. Snelson: Daddy Cool. Immerhin eine unterhaltsame Show. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 122, Dezember 2006/Januar 2007, Seite 94-97.

 

 

 

 

Kritiken

 
"Das hat Berlin noch nicht erlebt. Ein halbes Jahr nach der Premiere im Londoner West End ist ein neues Musical schon an der Spee zu sehen. Frank Farian macht's möglich. [...] Geld spielt bei ihm scheinbar keine Rolle mehr. Rund 16 Millionen Euro hat er spendiert - so sagt er selbst -, um die Produktionen erst in London und nun in Berlin auf die Beine zu stellen.

[...] Farian ist ein großes Wagnis eingegangen. Er hat das Originalensemble aus London nach Berlin gebracht. Seine Begründung:'Ich habe mich in die Cast verliebt.' Das kann man gut verstehen, denn fast alle Hauptakteure sind hervorragende Sänger, das Ensemble besteht aus fantastischen Tänzern, die sich über die Bühne bewegen, als stünden sie ständig unter Strom. Kein Problem also, das Londoner Original zu sehen, und auch nicht, wenn gesungen wird, denn man muss die englischsprachigen Songs nicht unbedingt übersetzen [...] Aber um das Geschehen auf der Bühne besser verstehen zu können, würde sich bestimmt so mancher deutsche Musicalfan in Berlin über Dialoge in seiner Muttersprache freuen.

[...] 'Fett' ist auch der Sound im Theaterpalast. Das ist ein gigantischer Aufbau von vier Zelten mit einem Parkett für knapp 2.000 Zuschauer, dazu eine Lobby, ein Restaurant und eine Disco, die an das legendäre Studio 54 in New York erinnern soll und deshalb auch so heißt. [...] Riesig das Parkett, größer noch als im Londoner Shaftesbury Theater auch die Bühne. das ergibt immer dann ein schönes Bild, wenn das Ensemble sich tanzend den Raum erobert, wenn die überdimensionale Disco-Kugel flackert und leuchtet, sich die beiden Liebenden auf dem Camden Market treffen."

Jürgen Büsselberg: Daddy Cool. Frank Farians Disco-Hits jetzt in Berlin-Mitte. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 125, Juni/Juli 2007, Seite 14-15.

 

"Ein ähnliches Kopfschütteln wie die Charaktere löst die Ausstattung aus. Während die Kostüme (Christopher Woods und Christopher Applegate) noch farbenfroh, abwechslungsreich und sinnhaft (die beiden Gangs sind während der Battles in weiß-blau bzw. schwarz-rot gekleidet) sind, sind die Kulissen, vor allem in Trinidad und auf dem Camden Market, mehr als spärlich. [...] Die beiden einzigen rundum gelungenen Szenenbilder sind Ma Bakers Club - hier stimmt von den Spiegelwänden über die kleinen Table-Dance-Flächen und roten Plüschsofas einfach alles und es wird ein stilvolles Nachtclub-Ambiente geschaffen - und die 70er Jahre Disco mit der 7m Discokugel, deren 'erleuchtender' Wirkung sich niemand entziehen kann.

[...] Bedauerlicherweise agieren viele Darsteller wenig leidenschaftlich. An einer schlechten Akustik liegt es ganz sicher nicht, dass die Künstler teilweise schlecht zu verstehen sind. Denn diese ist sehr gut. Vielmehr liegt es am Nuscheln, dass man manche Dialoge oder Songzeilen schlichtweg nicht hört. [...] Am Schuss stimmt die Musik versöhnlich. Auch wenn das Musical 'Daddy Cool' noch die ein oder andere Überarbeitung vertragen kann, geben Frank Farians Kompositionen denjenigen Recht, die die Idee dazu hatten, aus seinem Lebenswerk ein Bühnenstück zu machen."

Mandy Tiemann: Daddy Cool Premiere in Berlin. Eine gute Show, die einen ziemlich kalt lässt. In: blickpunkt musical, Ausgabe 04/2007, Juli - August 2007, Seite 49-50.

 

"El Lute bleibt draußen und Belfast ist kein attraktiver Ort für eine Musicalhandlung. Bis auf diese beiden Songs hat Frank Farian alle großen Erfolge des von ihm zwischen 1976 und 1985 produzierten Quartetts Boney M. in die Compilation-Show integriert. Im Großen und Ganzen gelingt das Einfügen der musikalischen Bauteile ohne große dramaturgische Kunstgriffe, zumal für Hauptpersonen wie Sunny oder Ma Baker die gleichnamigen Songs zur Verfügung stehen. Bei Bedarf werden die Originaltexte dem stark an die 'West Side Story' erinnernden Buch um zwei rivalisierende Jugendbanden im Londoner Vorstadt-Ghetto (Stephen Plaice und Amani Napthali) angepasst: So ist Rasputin nun nicht mehr 'Russia’s greatest lovemachine', sondern treibt in der britischen Hauptstadt sein Unwesen. Neben den großen Boney M.-Hits sind auch unbekanntere, zum Beispiel das perfekt in die schwüle Atmosphäre von Ma Bakers Animier-Bar passende 'Take The Heat Off Me', sowie Songs anderer Interpreten zu hören (alle Kompositionen: Frank Farian Production). Auch wenn einige der neuen Arrangements, wie die im Wettbewerb der Gangs vorgetragenen Rap-Versionen, gewöhnungsbedürftig sind: Die teilweise schon mehr als dreißig Jahre alten, sehr eingängigen Melodien reißen auch heute noch mit. Die erst ganz am Ende der Show sichtbare Band (Leitung: Iain Vince-Gatt) trägt hierzu maßgeblich bei. Andy Goldberg setzt die um den Hit-Cocktail gesponnene Geschichte unterhaltsam in Szene und garniert sie mit liebevollen Details.

[...] Auch wenn die Inszenierung nach der Pause die Schwächen des Stücks – eine schnell noch herbeigeführte Katastrophe und ein Hauruck-Happyend – nicht vollständig kaschieren kann: Der finale Karneval auf Trinidad mit seinem farbenprächtigen Rausch an Masken (Frederica Lucchesi) und Kostümen (Christopher Applegate) ist ein wahrer Hingucker. Aber auch die restliche Ausstattung kann sich wirklich sehen lassen: Christopher Woods Bühnenbilder überraschen immer wieder mit integrierten Spielflächen in den hereingeschobenen Wänden, die sich zu großartigen Tableaus öffnen. Höhepunkte sind hier eine begehbare Disco-Kugel sowie Ma Bakers Nachtclub im coolen Chrom-Design. Woods Kostüme sind meist sehr knapp gehalten und charakterisieren geschmackvoll die siebziger Jahre, aber auch die Neuzeit."

Kai Wulfes: Daddy Cool. In: musicalzentrale, Deutschlands größte Musicaldatenbank, 27. April 2007 [https://musicalzentrale.de/79841/daddy-cool/], aufgerufen 5. Januar 2024.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Daddy Cool - The Musical". Original London Cast, 2006. Farian (Sony Music). (1xCD).

 

 

 

Kommentar

 
Da das Programmheft zur Uraufführung aktuell noch nicht vorliegt, stammen die Angaben aus den seinerzeitigen Presseveröffentlichungen. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt. 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Daddy Cool". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 5. Januar 2024.