Sie sind hier: Startseite Inhalte Kismet (Orientalische Märchennacht) …

Kismet (Orientalische Märchennacht) [Leipzig]

Musical in zwei Akten


Musik und Gesangstexte von Robert Wright und George Forrest
unter Verwendung von Themen von Alexander Borodin
Buch von Charles Lederer und Luther Davies 
nach einer Komödie von Edward Knoblock
Deutsche Fassung von Janne Furch

 


Inszenierung


DDR-Erstaufführung: 4. September 1977
Musikalische Komödie, Leipzig, DDR
 

  • Regie: Wolfgang Weit
  • Musikalische Leitung: Ralph Rank
  • Choreografie: Wolfgang Baumann
  • Bühne: Joachim Glogowski
  • Kostüme: Elisabeth Selle
  • Chöre: Martin Brückner

 

Besetzung:

  • "Haji", der Poet: Hans-Gottfried Henkel
  • Marsinah, seine Tochter: Annelies Breitkopf
  • Der Kalif von Bagdad: Piotr Kolodziej
  • Der Wesir: Dieter Scholz
  • Lalum, Lieblingsfrau des Wesirs: Christel Gluck
  • Dienerin der Lalume: Ilha Kürten
  • Jawan, der Räuberhauptmann: Gert Fahl
  • Hauptmann der Polizei: Peter Vorweg
  • Hassan-Ben, ein Räuber: Johannes Fritsch
  • Iman der Moschee: Walter Reimsbach
  • Vier Muezzins: Dietrich Hergt / Christo Todorov / Werner Schraps / Walter Reimsbach
  • Drei Bettler: Karl Zugowski / Wolfgang Günther / Nils Pelger
  • Zwei Seidenhändler: Werner Schraps / Walter Reimsbach
  • Ein Perlenhändler: Christo Todorov
  • Sklavin des Hadji: Helga-Marlies Karhan
  • Witwe Yussef, Hausbesitzerin: Lisa Thomas-Muschaua
  • Diener der Witwe Yussef: Helmut Gottschling
  • Prinzessin Samaris von Bangalore: Sabine Weinreich
  • Die drei Prinzessinen von Ababu: Maria Manitz / Carla Rodriquez / Helga Wendel
  • Ein Tiger: Ingomar Börs
  • Zubbediya: Urta Credo
  • Dienerin der Samaris: Hannelore Berbig
  • Gläubige / Händler / Käufer / Räuber / Polizisten / Spione / Haremsdamen / Sklavinnen / Eunuchen / Räte / Hofstaat / Volk: Chor und Ballett der Musikalischen Komödie

 

Kismet

Programmheft der DDR-EA, MuK Leipzig.

 

 

Premierenchronik

USA UA 3. Dezember 1953 Ziegfeld Theatre, New York
GB EA 20. April 1955 Stoll Theatre, London
D Dspr. EA 22. Januar 1977 Theater der Stadt, Koblenz
DDR EA 4. September 1977 Musikalische Komödie, Leipzig
A EA 5. März 1980 Raimund Theater, Wien

 

Anmerkung: Bei der DDR-EA hat Margarete Junghans am Premierenabend den Part der Lalume der kurzfristig erkrankten Christel Gluck übernommen.

 

Inhaltsangabe


"So einen Tag haben weder Ali Baba noch Aladdin je erlebt - in 24 Stunden muss der dichtende Bettler Hajj einem Banditen entfliehen, den bösen Polizeiminister ertränken, mit dessen Witwe anbandeln und seine Tochter mit dem charmanten Kalifen von Bagdad verheiraten.[...] In KISMET fand Musik des Komponisten Alexander Borodin Verwendung, um der orientalischen Märchengeschichte aus sagenhaften Zeiten das exotische Flair im üppigen Orchesterklang zu verleihen. Die Story entstammt einem gleichnamigen Theaterstück von Edward Knoblock: Ein lebenslustiger Geschichtenerzähler taucht mit seiner bezaubernden Tochter in Bagdad auf und platziert sich aus einer Laune heraus als Bettler vor der Moschee. Er wird mit einem berüchtigten Räuberhauptmann verwechselt und gerät in abenteuerliche und gefährliche Situationen, die er mit List und Tücke zu meistern weiß."

In: Verlagsangabe Musik und Bühne Verlagsgesellschaft mbH, Wiesbaden, 2021.

 

 

 

Kritiken


"Nun gut, es sind 'nur' 35 Prozent der 'Kismet'-Musik, die eigennützig auf Borodin bauen, aber diese sind wohl wohl zu trivial und plakativ benutzt, als daß sie einen nicht schaudern lassen würden. Und die von Wright/Forrest selbst entworfene Musik? Sie schwelgt in romantizistischer Gebärde, entwickelt die Neigung mancher amerikanischer Musical-Komponisten zu Sequenzierung fast exzessiv, bietet eine Folge von recht süßlichen Melodien und harmlosen Reihen dar, die einem Kitschverständnis mehr zu- als entgegenarbeiten.

[...] Beim Leipziger Publikum (dritte Vorstellung, halbgefüllter Saal) kam das Stück überhaupt nicht an. Aber das verwundert einen wenig, denn die Aufführung machte zumindest soviel falsch, dieses wahrhaftig bescheidene, in seinem artifiziellen Anspruch nicht sonderlich grandiose Stück zu einem Nonsense zu disqualifizieren. [...] Was man jedoch auf der Bühne dieses vornehmlich auf Musicals, Operette, Spieloper eingerichteten Theaters, der Musikalischen Komödie Leipzig, zu sehen bekam, ließ diese Zuneigung zum Stück nicht spüren, zeigte das ganze Elend eines langweiligen Theaterabends, der entsteht, wenn fehlende Engagiertheit und schale Routine zusammentreffen. Akteure waren zu erleben, denen man von Herzen bescheinigen möchte, daß sie besser sind als sie hier vorführen konnten. Von einfacher regielicher Führung der Personen war sehr wenig zu bemerken (von konzeptionell offensichtlichen Gedanken kann man schon gar nicht sprechen), als Figuren auf dem Theater waren, sie sämtlich uninteressant, handwerkliche Unfertigkeit behinderten selbst ein zaghaftes Einsickern orientalischen Märchenzaubers, man vermißte in Wolfgang Weits Regie selbst Spurenreste von Phanatasie."

Wolfgang Lange: Optimist und Hasadeur. "Kismet" in lipzig und Magdeburg. In: Theater der Zeit, Heft 11/1977, Seite 33-34.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Kismet". Original Broadway Cast Recording, 1953. Released on CD, 2000. Sony SK 89252. (1xCD)
  • "Kismet". Film Soundtrack der MGM-Verfilmung, 1955. Released on CD, 1996. Turner Classic Movies 72482. (1xCD)
  • "Kismet". Lincoln Center Cast, 1965. Released on CD RCA Victor 09026-68040-2, 1995. (1xCD)
  • "Kismet". Studio Cast mit Samuel Ramey, Julia Migenes, Mandy Patinkin, Dom DeLuise, 1991. Sony Broadway SK 46438. (1xCD)

 

 

 

Empfohlene Zitierweise


"Kismet (Orientalische Märchennacht) [Leipzig]". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 24. November 2022.