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Konfetti

Operette in 3 Akten


Musik von Fred Raymond
Textbuch von Waldemar Frank und Arno Assmann
Liedtexte von Günther Schwenn

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 20. Februar 1948
Flora-Theater, Hamburg, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Willy Linow
  • Regie: Arno Assmann
  • Ausstattung: Edward Suhr
  • Choreografie: Hellmuth Zehnpfennig
  • Dirigenten: Willy Linow, Fritz Giesler
  • Chor: Fritz Giesler

 

Besetzung:  

  • Achmed Sahir, Rennstallbesitzer aus Istambul: Karl Kramer
  • Margherita di Spano, Circusbesitzerin aus dem Tessin: Ilse Wallenstein
  • René Gascard, französischer Legationsrat in Stambul: Heinz Graumann
  • Tanja Mossuhi, die Verlobte René Gascards: Lita Gadowski
  • Marlene Duval, eine Midinette: Hanni Mehnert / Hedy Straas
  • Tinto Spinelli, Rennreiter, ehem. Clown im Circus di Spano: Gerd Gerhard / Hans-Joachim Leye
  • Daniel, Trainer, früher Stallmeister in Margheritas Circus: George Simon Schiller
  • Madame Fleury, Inhaberin eines Pariser Modesalons: Lieselotte Bettin
  • Ali Pascha, Tanjas Reisebgleiter: Heinz Roggenkamp
  • Oberkellner: Otto Benecke
  • Beppo, ein Winzer: Johann Wolfgang Melzer

 

  • Solisten des Balletts: Irene Mann, Arthur Bankmann, Inge Rönne, Hansi Kleinhapl

 

 

Premierenchronik

D UA 20. Februar 1948 Flora-Theater, Hamburg

 

 

Inhaltsangabe

 

„Bei dem Großen Rennen von Auteuil um den ´Preis der Nationen´ nimmt auch der Hengst 'Konfetti' teil, dessen Besitzerin die attraktive Zirkusreiterin Margherita di Spano ist. Sie hofft auf den Sieg, um dem Rennstallbesitzer Achmed Sahir aus Istanbul jene Summe zurück­zahlen zu können, mit der er ihrem Vater beigesprungen war, weil er dessen Zirkus vor dem Konkurs bewahren wollte. 'Konfetti' hat harte Konkurrenz in Achmeds 'Suleika'. Sollte 'Konfetti' nicht gewinnen und damit Margherita die Summe nicht aufbringen, so war damals die Abmachung mit dem Vater, erhält Achmed Margherita zur Frau.

Zugleich stiftet Achmed anlässlich des Rennens einen Preis für die eleganteste Frau von Paris. An diesem Wettbewerb nimmt die reizende Midinette Marlene Duval teil, die kurzerhand das von Margherita zum Rennen bestellte Modellkleid aus dem Salon der Madame Fleury anzieht, damit gewinnt – und in dem 'Konfetti'-Jockey Tinto Spinelli einen Verehrer und beschützenden Freund findet. Margherita verzeiht verstehend Marlene.

Zum Rennen ist auch Achmeds Freund, Rene Gascard, gekommen. Er folgte einer anonymen Einladung zu einem Rendezvous und trifft auf Margherita, die ihm vor fünf Jahren einmal viel bedeutete. Bei ihrer Wiederbegegnung erwacht in beiden erneut die Liebe von einst. Dabei erfährt Rene ebenso von der Heiratsabmachung Achmeds mit ihr wie sie, dass Rene in Istanbul sich ver­lobt hat. Unwissend stellt Achmed Rene Margherita vor, die sich beide jedoch nichts anmerken lassen. Im Rennen siegt Achmeds 'Suleika' vor Margheritas 'Konfetti'.

Monate später. In einem Hotel im Tessin feiert Margherita ihren Geburtstag. Marlene, die von Madame Fleury wegen des Kleid-Eklats gefeuert wurde, ist inzwischen Margheritas vertraute Freundin geworden. Überraschend sind Tino, der ehemalige Stallmeister und Trainer Daniel und 'Konfetti' zum Gratulieren gekommen. Anstatt 'Konfetti' zu verkaufen, haben Tino und Daniel ihn trainiert, damit er am bevorstehenden Rennen in Istanbul teilnimmt – und gewinnen soll. Vergeblich hat bisher Margherita auf die versprochene Rückkehr Renes gewartet. Nun hat sie sich für Achmed Sahir entschieden, obwohl sie ihn nicht liebt.

Unerwartet erscheint Rene im Hotel. Margheritas Situation, Rene aus Liebe heiraten zu wollen, aber Achmed sich zur Frau versprochen zu haben, löst Marlene, indem sie Achmed den Verlobungsring zurückgibt und die Wahrheit sagt. Wozu allerdings Rene nicht kam, es selbst zu sagen, erfährt Margherita, als sie plötzlich Tanja Mossuhi aus Istanbul gegenübersteht – Renes Frau.

Einige Wochen danach. 'Konfetti' hat in Istanbul den ´Preis der Türkei´ gewonnen; Margherita wird als siegreiche Besitzerin gefeiert.

Tanja lebt seit jenem unglücklichen Tag im Tessin von Rene getrennt. Achmed gesteht sie ihre nicht erloschene Liebe zu ihrem Mann und ihren Hass gegenüber Margherita. So kommt es im Jockey-Klub schließlich zur Auseinandersetzung zwischen den beiden Rivalinnen. Dem aus Paris zurückgekommenen Rene gelingt es, sich mit Tanja auszusöhnen und von Margherita in Freundschaft zu scheiden.

Margherita will sich trotz erneuten Werbens nicht an Achmed binden, sondern zurück in ihre Welt gehen – in den Zirkus. Hier will sie wieder neu beginnen, mit 'Konfetti', der seine Tricks nicht verlernt hat, mit Daniel, dem zuverlässigen Stallmeister und Tino, dem Clown, den Marlene übri­gens von einem Ausflug in vermeintliche orientalische Amouren drastisch geheilt hat."

(Karl-Heinz Siebert. In: Fred Raymond Werkverzeichnis. Zusammengestellt von Ludowica von Berswordt. Privatdruck 1995, Seite 19-20.)

 

 

Kritiken

 
"Vor 22 Jahren, 1926, wurde Fred Raymond weltberühmt. Ueberall sang man seinen Schlager ´Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren´. Zwei jahre später wuchs sich der Schlager zu einer Operette aus, über die man auch am Broadway Tränen der Rührung vergoß.

Bei der deutschen Premiere in Dresden sang ein junger Tenor die Hauptpartie. Er hieß Rudi Jeß. Heute ist der Ex-Tenor britischer Captain und Leiter des Hamburger Garrison-Theaters. Bei der Hamburger Uraufführung der neuesten Raymond-Operette ´Konfetti´ in der ´Flora´ saß er im Zuschauerraum und klatschte heftig.

Zum Schluß verwandelte sich die Bühne in ein Treibhaus. Verschämt lächend wehrte Raymond ab, als man ihm einen Lorbeerkranz überstülpen wollte. Er begnügte sich mit Maiglöckchen und weißem Flieder. [...]

Aßmann, in Düsseldorf und Breslau erprobter Buffo, in Hamburg auch einfallsreicher Regisseur, hat der Hamburger Operette wieder auf die Beine geholfen. [...]

Aßmann zauberte ´große Welt´ auf die Flora-Bühne mit reichen Arrangements von friedensmäßigen Kostümen und schmissigen Tänzen. Zwischen Paris und Istambul ist an ´Konfetti´ alles dran. Turf und Liebe und Zirkusmanege, es war ein dem Publikum sichtlich wohlgefällig eingehendes Ragout. Das Rezept ist allerdings nicht sehr originell, auch ohne happy end."

[ohne Namen:] Kein Glück mit Konfetti. In: Der Spiegel, Nr. 9, 27. Februar 1948.

 

 

Medien / Publikationen

 

Literatur

  • Eva Decker, Jörg Schilling: Flora - Theater am Schulterblatt. Hamburg: Schaff 2015.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Konfetti". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 28. Dezember 2023.