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My Fair Lady [Wien]

Musical


Musik von Frederick Loewe 
Buch und Liedtexte von Alan Jay Lerner, nach Bernard Shaws "Pygmalion" und dem Film von Gabriel Pascal
Deutsche Übersetzung von Robert Gilbert

 


Inszenierung


Österreichische Erstaufführung: 19. September 1963
Theater an der Wien, Wien, Österreich
 

  • Regie: Sven Aage Larsen
  • Dialogregie: Wolfgang Spier / Christian Wölffer
  • Musikalische Oberleitung: Franz Allers
  • Dirigenten: Peter Richter
  • Choreographie: Erik Bidstedt
  • Bühnenbild: Oliver Smith
  • Kostüme: Cecil Beaton


Besetzung:

  • Prof. Henry Higgins: Eric Vaessen
  • Eliza Doolittle: Karin Huebner
  • Alfred P. Doolittle: Bruno Fritz
  • Oberst Pickering: Paul Glawion
  • Freddy Eynsford-Hill: Wolfgang Hackenberg
  • Mrs. Higgins: Agnes Windeck
  • Mrs. Pearce: Karin Hardt
  • Zoltan Karpathy: Jean Brandis
  • Harry: Hans Hardt
  • Jamie: Boris Greverus
  • Mrs. Hopkins: Eleonore Wyborski
  • Mrs. Eynsford-Hill: Mia Adomat
  • Königin von Transsylvania: Eva Schulz
  • Chor: Wiener Akademie-Kammerchor
  • Ballett: Madlaine Kaiser / Evelyn Kollhammer / Edda Krenn / Karin Meinl / Ottilie Mitterhuber / Katja Pogacnik / Heidi Steinbeck / Elfriede Steiner / Helga Szkokan / Nora Unterhauser / Erna Wolfram / Horst Becker / Karl Ernst / Josef Hurban / Fred Juritz / Peter Koller / Nino Labinac / Frank Ral / Joachim v. Ullmann / Michael Walter / Erich Windprechtinger

 

 

Premierenchronik

USA UA 15. März 1956 Mark Hellinger Theater, New York
GB EA 30. April 1958 Theatre Royal, Dury Lane, London
D Dspr. EA 25. Oktober 1961 Theater des Westens, Berlin
A EA 19. September 1963 Theater an der Wien, Wien
DDR EA 30. Oktober 1965 Staatsoperette Dresden
CH EA 20. April 1968 Stadttheater St. Gallen


Anmerkung: Die österreiche Erstaufführung war ein Gastspiel des Theater des Westens, Berlin.

 

 

Inhaltsangabe

 

Henry Higgins (nachgebildet dem antiken Bildhauer Pygmalion, der sich in das von ihm selbst geschaffene Bildnis der idealen Frau verliebt) ist ein international anerkannter Phonetik-Professor. Bei Feldstudien vor der Londoner Oper trifft er auf ein junges Mädchen aus der Unterschicht, die Blumen aus einem Tragekorb heraus verkauft. Als er ihre Aussprache und Redeweise notiert, protestiert sie und erregt damit die Aufmerksamkeit eines Mannes, der gerade die Oper verlässt: Oberst Pickering. Es stellt sich heraus, dass dieser ein Kollege von Higgins und extra seinetwegen nach London gekommen ist. Sie beginnen sofort zu Fachsimpeln, wobei Higgins erwähnt, dass er – bei dem richtigen Unterricht – aus dem Blumenmädchen ganz leicht eine Lady der Upperclass machen könnte.

Am nächsten Tag steht Eliza, das Blumenmädchen, bei Higgins vor der Tür, um den erwähnten Unterricht zu buchen. Doch er macht sich einen Spaß aus ihrem Ansinnen. Er ist für dergleichen nicht zu haben, selbst gegen Bezahlung, die Eliza ihm anbietet. Wieder geraten die Männer ins Fachsimpeln und schließlich bietet Oberst Pickering eine Wette an: Er würde alle Unkosten übernehmen, wenn Higgins es tatsächlich schaffen sollte, Eliza so weit zu bringen, dass niemand sie – selbst am britischen Hofe nicht – als armes Mädchen der Unterschicht erkennen würde. Eliza sieht ihre Chance und stimmt zu.

Das Mädchen wird umgehend im Haus von Higgins einquartiert, ihre Bekleidung ausgetauscht, und am nächsten Tag beginnt das Training. Die erste Probe, als Higgins Eliza mit zu seiner Mutter und zum Pferderennen von Ascot nimmt, misslingt. Sie fällt sprachlich völlig aus der Rolle. Doch der Unterricht geht weiter. Und langsam verwandelt sich der zunächst unansehnliche soziale Rohdiamant Eliza in einen glitzernden Edelstein. Demgemäß besteht Eliza die zweite Probe, als sie in Begleitung der beiden aufgeregten Männer den festlichen Ball bei Hofe besucht. 

Zurückgekehrt im Haus von Higgins gratuliert Oberst Pickering den Kollegen für seine herausragende Arbeit. Dieser zeigt sich wiederum erleichtert darüber, dass jetzt endlich alles vorbei sei. Eliza, die danebensteht und zu Recht auf ihre Leistungen stolz ist, wird übersehen. Sie reagiert verletzt und verlässt während der Nacht das Haus.

Am nächsten Morgen ist Higgins außer sich, dass die „ideale Frau“, die er geschaffen hat, plötzlich einen eigenen Willen zeigt. Er geht sie suchen, findet sie bei seiner Mutter, die ihrem Sohn aber zu verstehen gibt, wie richtig Eliza gehandelt hat. Geknickt kehrt Higgins zurück und gesteht sich ein, sich an ihre Nähe gewöhnt zu haben. Daheim schaltet er wehmütig die alten Tonaufzeichnungen ein, die er zu Beginn des Unterrichts von Eliza angefertigt hat, und lauscht ihrem deftigen Cockney-Englisch: zumindest auf diese Weise ist sie nach wie vor anwesend… Da betritt sie das Wohnzimmer. Sie ist zurückgekehrt…

(Wolfgang Jansen, 2020)

 

 

 

 

Medien / Publikationen

 

Audio-Aufnahmen

  • "My Fair Lady". Originalaufnahme der deutschen Erstaufführung, Theater des Westens, Berlin, Studio-Einspielung, 1962, Philips 840 411 SY.  (1xLP)
  • "My Fair Lady". Karin Huebner singt aus "My Fair Lady", Theater des Westens, Berlin, Studio-Einspielung, 1962, Philips 423 412 PE (Vinyl/1xEP, A: Wäre det nich wundascheen?/Wart´s nur ab! // B: Ich hätt´ getanzt heut´ nacht/Ohne Dich!)
  • "My Fair Lady". Die deutsche Idealbesetzung, Großer Musical-Querschnitt, Studio-Einspielung, 1962, Polydor 46 653. (1xLP)
  • "My Fair Lady". Originalaufnahme der Münchner Inszenierung des Deutschen Theaters. Studio-Einspielung, 1962, Philips H 1407 L. (1xLP)
  • "My Fair Lady". Sonja Ziemann singt aus "My Fair Lady", Die Münchner Originalaufnahme, Deutsches Theater, Studio-Einspielung, 1962. (Vinyl/1xEP, A:Wäre det nich wundascheen? / Ohne dich! // B: Wart´s nur ab! / Ich hätt´ getanzt heut´ nacht!)
  • "My Fair Lady". Musical-Querschnitt, Übernahme der Aufnahme vom Theater des Westens, Berlin (DDR 1968, AMIGA 8 45 033 (1xLP)
  • "My Fair Lady". Die Wiener Fassung in der Originalbesetzung des Theaters an der Wien, Studio-Einspielung, Wien 1969, Preiserrecords 3210. (1xLP)

 

Literatur

  • Günter Kortus: My Fair Lady. Die Oper, Schriftenreihe über musikalische Bühnenwerke, Berlin: Lienau 1977.
  • Keith Garebian: The making of My Fair Lady. Buffalo/USA: Mosaic 1995.
  • Wolfgang Jansen: ´My Fair Lady´, Die deutsche Erstaufführung 1961 im Berliner Theater des Westens. In: Ders.: Musicals, Geschichte und Interpretation. Gesammelte Schriften zum populären Musiktheater, Band 1, Münster u.a.: Waxmann 2020, Seite 192-237.

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"My Fair Lady [Wien]". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 28. November 2022.