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Natascha, Pierre und der große Komet von 1812 (Natasha, Pierre & The Great Comet of 1812)

Musical


Buch, Gesangstexte und Musik von Dave Malloy
nach Leo Tolstois "Krieg und Frieden" 
Deutsche Übersetzung von Roman Hinze

 

 

Inszenierung


Deutschsprachige Erstaufführung: 11. Februar 2023
Musiktheater / Landestheater, Linz, Österreich

  • Musikalische Leitung: Tom Bitterlich
  • Regie: Matthias Davids
  • Choreografie: Kim Duddy
  • Bühne und Kostüme: Andrew D. Edwards
  • Lichtdesign: Michael Grundner

 

Besetzung:  

  • Natascha: Hanna Kastner
  • Pierre: Christian Fröhlich
  • Anatol: Gernot Romic
  • Sonja: Judith Jandl / Lisa Antoni
  • Marja D.: Sanne Mieloo
  • Hélène: Daniela Dett
  • Dolochow: Lukas Sandmann
  • Mascha / Magd / Opernsängerin: Celina dos Santos
  • Andrej / Bolkonski / Opernsänger: Joel Parnis
  • Balaga: Karsten Kenzel
  • Diener: Bettina Schurek
  • Roving Violins: Alexandra Frenkel / Verena Nothegger
  • Roving: Viola: Luciana Zadak
  • Roving Clarinet: David Decker
  • Roving Guitars: Maurice-Daniel Ernst / Alexander Bambach
  • Roving Accordions: Atanas Dinovski / Manuela Kloibmüller / Yevgenij Koyakov
  • Tanz Linz: Elena Sofia Bisci / Katharina Illnar / Angelica Mattiazzi / Lorenzo Ruta / Arthur Samuel Sicilia / Nicole Stroh / Pedro Tavette

 

 

Natascha 3 

Flyer des Landestheaters Linz, 2023

 

Premierenchronik

USA UA 16. Oktober 2012 Ars Nova, New York (Off-Broadway)
USA UA 14. November 2016 Imperial Theatre, New York
A Dspr. EA 11. Februar 2023 Musiktheater / Landestheater, Linz

 

Anmerkung: Die Deutschsprachige Erstaufführung in Linz war gleichzeitig die Europäische Erstaufführung.

 

 

Inhaltsangabe


Das Musical von Dave Malloy bezieht sich nur auf Teil 8 des umfangreichen Hauptwerks Leo Tolstois "Krieg und Frieden". Hierin geht es primär um die Beziehung Nataschas zu Anatol, einem verheirateten Moskauer Frauenheld. Dieser stürzt die eigentlich mit Andrey Bolkonsky verlobte Natascha Rostova in ein Gefühlschaos, welches in der skandalösen Auflösung der Verlobung endet. Währenddessen Pierre Bezukhov, ein Freund Bolkonskys und von Natascha auf der Suche nach dem Sinn und Zwecks seines Lebens, sich auch um die Problemlösung der anderen Beteiligten kümmern muss.

Klaus Baberg

 

 

 

Natascha 1

Karsten Kenzel, Ensemble / Landestheater Linz © Reinhard Winkler

 

 

Kritiken

 
"Im Wesentlichen gibt es zwei Handlungsstränge des Stücks, das auch am Broadway bereits für Furore sorgte: das Liebesleben der Protagonistin Natascha sowie die Sinnsuche des zweiten Titelgebers Pierre. Das Stück aus der Feder von Dave Malloy greift damit einen kleinen Teil aus Leo Tolstois Werk 'Krieg und Frieden' heraus, lässt aber die historischen Bezüge und kriegstaktischen Erläuterungen fast zur Gänze weg. Im "Prolog" werden die handelnden Charaktere kurz vorgestellt, es dauert aber mitunter trotzdem ein wenig, in die Handlung hineinzufinden. Mit ein Grund dafür mag sein, dass sich das recht ungewöhnlich konstruierte, beinahe halsbrecherische Bühnenbild im Laufe des Abends so gut wie nicht ändert.

[...] Von den Musicaldarstellerinnen und -darstellern, den 'Roving Musicians', den Tänzern und dem Orchester verlangt der Abend Multitasking: Musiker bewegen sich mit ihren Instrumenten hüpfend und tanzend über die Bühne, Tänzer singen und Pierre, verkörpert von Christian Fröhlich, spielt sowohl Akkordeon als auch Klavier. Gesprochenes Wort kommt im Grunde nicht vor; die ganze Handlung wird in Musikstücke verpackt erzählt. Gefühlvolle Balladen wechseln dabei mit energiegeladenen, ja bisweilen frenetischen Tanznummern (Choreografie: Kim Duddy), an deren Ende so mancher Gast im Publikum erst einmal durchatmet.

[...] 'Natascha, Pierre und der große Komet von 1812' ist laut Selbstdefinition eine 'Elektropop-Oper', in Wirklichkeit ist das Musical aber schwer in eine Beschreibung zu pressen. Von Premierenpublikum gab es Beifall, Standing Ovations aber erst im zweiten Anlauf."

APA: Energiegeladene Premiere eines Broadway-Erfolgs in Linz. In: Salzburger Nachrichten, 12. Februar 2023.

 

"Schon beim Betreten des Theatersaals sticht das Bühnenbild von Andrew D. Edward in die Augen. Einzelne Plattformen überragen den Orchestergraben, in dem sogar einige Zuschauer*innen sitzen können. Ein Steg reicht ins Publikum. Dadurch rückt das Stück näher ans Publikum. Die Bühne ist mit unterschiedlich hohen Gerüsten verbaut, auf deren oberster Ebene das Orchester platziert ist. Unterstrichen wird dieses Bühnenbild vom effektvollen Lichtdesign von Michael Grundner.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist die Choreografie von Kim Duddy. Sie verlässt dabei bekannte Musicalmuster und findet für dieses vielschichtige Werk eine eigene Bewegungssprache, die von einfachen Stagings und Bewegungsabläufen bis zu komplexeren Choreografien reicht.

[...] Das Ensemble zeigt einmal mehr seine große Stärke im Zusammenspiel. Trotzdem stechen einige Einzelleistungen heraus."

Thomas Thalhammer: Natascha, Pierre und der große Komet von 1812. Europäische Erstaufführung eines herausfordenden Musicals. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 218, April/Mai 2023, Seite 8-9.

 

 

 

Natascha 2

Christian Fröhlich, Ensemble / Landestheater Linz © Reinhard Winkler



 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Natasha, Pierre & The Great Comet of 1812". Original Broadway Cast, 2016. Reprise Records 560020-2. (2xCD).

 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Natascha, Pierre und der große Komet von 1812 (Natasha, Pierre & The Great Comet of 1812)". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 7. April 2023.