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Romeo & Julia

Musical


Musik von Peter Plate, Ulf Leo Sommer und Daniel Faust
Text nach William Shakespeare 
Deutsche Übersetzung von Daniel Karasek & Kerstin Daiber

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 16. August 2014 
Freilichtbühne Seefischmarkt, Kiel, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Axel Riemann / Ture Rückwardt
  • Musikalische Betreuung: Peter Plate, Ulf Leo Sommer, Carolina Bigge
  • Regie: Daniel Karasek
  • Choreographie: Vivienne Hötger
  • Kampfchoreographie: Steve Szigeti
  • Bühnenbild: Norbert Ziemann
  • Kostüme: Claudia Spielmann
  • Lichtgestaltung: Joachim Mohr
  • Tongestaltung: Roberto Monden, Mathias Meyer
  • Videoregie: Konrad Kästner

 

Besetzung:  

  • Romeo: Johannes Merz / Dirk Stierand
  • Julia: Maxine Kazis / Genia Maria Karasek
  • Herr Capulet: Zacharias Preen
  • Frau Capulet: Ellen Dorn
  • Amme: Yvonne Ruprecht / Johanna Kröner
  • Tybalt: Marko Gebbert
  • Benvolio: Julius Ohlemann
  • Mercutio: Rudi Hindenburg
  • Pater Lorenzo: Christian Kämpfer
  • Paris: Dirk Stierand / Johannes Merz
  • Diener: Jost op den Winkel / Johanna Kröner
  • Herr Montague: Siegfried Jacobs
  • Frau Montague: Claudia Macht
  • Reporterin: Johanna Kröner / Yvonne Ruprecht
  • Fürst Escalus: Torsten Albig
  • Nonnen: Franca Paschen, Caroline Schwind, Annafried Stürmer, Lara de Toscano
  • Gangmitglieder: Julius Börner, Stefanie Bräuer, Rahel Brede, Lasse Burmester, Meinhard Dahlkemper, André Draack, Ercoban Ilker, Werner Frerichs, Sven Fricke, Matthias Jaschik, Felix Klemmer, Jonathan Klemmer, Jasper Kühl, Celine Lau, Alexandra Peukhova, Arne Prill, Sven Raschke, Philip Schäfer, Nina Scholz, Hanna Tasyürek, Jochen Tiedje, Benjamin Treiber, Tim Witzl

 

 

 

Premierenchronik

D UA 16. August 2014 Freilichtbühne Seefischmarkt, Kiel

 

 

 

Inhaltsangabe


Mit Pop-, Rap- und Hip-Hop-Songs modernisierte Fassung der bekannten Shakespeare-Geschichte, in der sich die aus den verfeindeten Familien Capulet und Montague stammenden Romeo und Julia ineinander verlieben, gegen die Anfeindungen ankämpfen müssen bis sie gemeinsam in den Tod gehen.

(Klaus Baberg)

 

 

Kritiken

 
"Eine gute Idee des Kreativ-Teams ist es dabei, bereits vor Beginn der Vorstellung die Darsteller auf der Bühne zu platzieren und lässig durch das nachgestellte Verona flanieren zu lassen. Das Ganze wird untermalt vom gelegentlichen Hupen der in den ersten Reihen geruchsintensiv auffälligen Motorroller und unterbrochen von gelegentlichen Konfrontationen der Familienmitglieder Capulets versus Montague. [...] Ebenfalls sehr realistisch wirkender Einfall der Regie (Daniel Karasek): Auf drei übergroßen Monitoren oberhalb der aus 14 Stufen bestehenden Bühne werden immer wieder Szenen nach dem Vorbild nicht-öffentlicher Nachrichtensendungen eingeblendet.

[...] Die Live-Musik unter der musikalischen Leitung von Ture Rückwardt wird perfekt über den Spielort ausgebreitet - und dieser wartet mit einigen Überraschungen auf. Auf den bereits erwähnten LED-Bildschirmen oberhalb der quasi nur aus Stufen bestehenden Bühne werden neben verschiedenen Farbambienten auch Videos und Animationen dargestellt. Ein Element in der Mitte der Treppe besteht aus einer Dehbühne, die unter anderen einen hohen Turm mit dem berühmten Balkon Veronas und einen variabel bespielbaren Raum im unteren  Bereich hervorbringen kann.

[...] Ungeachtet dessen handelt es sich bei dieser neuen und modernen Fassung von 'Romeo und Julia' auf jeden Fall um ein sehr sehenswertes Stück, das hoffentlich auch nach dieser kurzen Spielzeit in Kiel seinen Weg auf andere Bühnen finden wird."

Petra & Sven Grünberg: Shakespeare Open Air an der Kieler Förde. Uraufführung "Romeo und Julia - Das Musical" in Kiel. In: blickpunkt musical, Ausgabe 72, Nr. 05/2014 September - November 2014, Seite 14-16.

 

"Die kleine Open-Air-Bühne am Seefischmarkt bietet eine einmalige Kulisse: Die Darsteller spielen das komplette Stück auf strahlend weißen Treppen, in deren Mitte sich eine an einen Schiffsschornstein erinnernde Konstruktion befindet, die für die einzigen Szenenwechsel eingesetzt wird.

[...] Die Ouverture versetzt das Publikum in eine romantische Stimmung. Die Melodie ist filmisch-opulent arrangiert und schürt die Hoffnung auf Großes. Anstelle der weltbekannten einführenden Worte erleben die Zuschauer als Auftakt einen Kampf der verfeindeten Familien Montague und Capulet. [...] Schade jedoch, das die Zweikämpfe eher nachlässig einstudiert sind und mehr an Comedy erinnern als an Straßenkampf.

[...] Die Anpassung einzelner Worte verleiht Shakespeares Texten etwas Frisches und Modernes. Dieses Konzept wird über weite Strecken beibehalten. Die Mischung aus 'alter' Sprache und modernem Deutsch-Pop funktioniert einwandfrei. Leider schießen die Macher an einigen Stellen über das Ziel hinaus und fügen den eingentlichen Dialogen Textpassagen und Worthülsen hinzu, die sich nicht organisch ins Gesamtbild einfügen.[...] Dafür entschädigt das Duett der Titelfiguren, 'Wohin', und die anschließende Balkonszene durch Frische und Jugendlichkeit. Auch wenn die offenbar obligatorische 'Titanic'-Szene an der Balkonbrüstung (Schiffsreling) absolut unnötig ist, gewinnen die beiden Darsteller durch ihr authentisches Spiel die Sympathien des Publikums."

Michaela Flint: Romeo & Julia. Gelungene Neu-Inszenierung von Shakespeares Liebestragödie. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 169, Oktober/November 2014, Seite 28-30.

 

"Mitglieder der verfeindeten Veroneser Familien Montague und Capulet prügeln sich – blinder Hass entlädt sich in einer offenen Straßenschlacht, das Ganze unterlegt mit treibenden Bässen und rockigen Beats. Ex-Rosenstolz-Sänger Peter Plate und sein langjähriger Partner Ulf Leo Sommer haben bei der Musik alle Register gezogen, von romantisch verträumt bis hin zu fetzigem Rock und Discosound ist alles dabei. [...] Die flotte Musik, die modernen, teils etwas flippigen Songtexte von Peter Plate und Ulf Leo Sommer auf der einen, Shakespeares Bühnensprache auf der anderen Seite – keine ganz einfache Mischung für ein Musical, das ja auch Schauspielpassagen enthält. Bei dem Versuch, die beiden Seiten zueinander zu führen, hat Daniel Karasek sich als Regisseur zumindest teilweise inspirieren lassen von einer Hollywood-Verfilmung des Stoffs aus dem Jahr 1996.

[...] Karasek bleibt recht nah an Shakespeares Sprache, kürzt und modernisiert behutsam – das wirkt ganz stimmig, auch in der Szene, in der die verzweifelte Julia von Pater Lorenzo das Betäubungsmittel erhält, mit dem sie ihren Tod vortäuschen und so die aufgezwungene Hochzeit mit Graf Paris verhindern will. [...] Nach dieser Szene knattert übrigens Pater Lorenzo auf einer fetten Harley Davidson davon. An anderer Stelle fahren die Akteure in modernen Mittelklasse-Limousinen vor, die Kommunikation im Musical läuft – ganz zeitgemäß – überwiegend via Email und Handy, die Zuschauer werden mit Fernsehnachrichten – eingespielt als Videoclips auf Großleinwände – über die neuesten Entwicklungen informiert. In einem dieser Clips übernimmt sogar der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig eine Nebenrolle: Als Fürst Escalus von Verona klettert er vor der Staatskanzlei aus seinem Dienstwagen und stellt sich einer ganzen Schar von Fotografen und Kamerateams."

Dietrich Mohaupt: Stimmige Neuauflage der großen Liebe. In Kiel kommt die Geschichte von Romeo und Julia als Musical auf die Bühne. In: Deutschlandfunk Kultur, 16. August 2014.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Romeo & Julia". Das Musical, Original Cast Kiel, 2014, Universal Music. (1xCD)
  • "Romeo & Julia". Liebe ist alles. Original Berlin Cast, Live-Gesamtaufnahme 2023. (2xCD)

 

Literatur:

  • William Shakespeare: Romeo und Julia. In: Ders.: Werke in acht Bänden. Frechen: Komet o.J., Band 6, Seite 287-375.

 

 

 

Kommentar

 
Da das Programmheft zur Uraufführung aktuell noch nicht vorliegt, stammen die Angaben aus den seinerzeitigen Presseveröffentlichungen. Die Angaben werden ggf. ergänzt oder geändert, wenn das Originalprogrammheft vorliegt.

Am 19. März 2023 kam eine Neufassung im Berliner Theater des Westens heraus, mit Music & Lyrics von Peter Plate, Ulf Leo Sommer und Joshua Lange. 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Romeo & Julia". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 10. Mai 2023.