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Artus – Excalibur

Musical


Musik von Frank Wildhorn
Buch von Ivan Menchell 
Liedtexte von Robin Lerner  
Deutsche Fassung von Nina Schneider

 

 

Inszenierung


Deutsche Erstaufführung: 18. Juni 2016 
Freilichtspiele, Tecklenburg, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Tjaard Kirsch
  • Regie: Ulrich Wiggers
  • Bühnenbild: Susanna Buller
  • Kostüme: Karin Alberti
  • Lichtgestaltung: Sebastian Benker
  • Tongestaltung: Sven Trees / Dieter Basner
  • Choreographie: Kati Heidebrecht
  • Kampf-Choreographie: Klaus Figge
  • Chöre: Ralf Junghöfer

 

Besetzung:  

  • Artus: Armin Kahl
  • Guinevere: Milicia Jovanović
  • Merlin: Kevin Tarte
  • Morgana: Roberta Valentini
  • Lancelot: Dominik Hees
  • Ector: Thomas Schirano
  • Loth von Orkney / u.a.: Christian Schöne
  • Sir Gareth / u.a. / Fight Captain: Thomas Hohler
  • Oberin / u.a.: Anne Welte
  • Lucan / u.a.: Andreas Luca Cotti
  • Priester / u.a.: Sebastian Brandmeir
  • Igraine / u.a.: Sophie Blümel
  • Uther Pendragon / u.a. / Dance Captain: Zoltán Fekete
  • Tristan / u.a.: Marco Herse Foti
  • Bedwyr / u.a.: Mathias Meffert
  • Kay / u.a.: Fin Holzwart
  • Lamorac / u.a.: Wolfgang Postlbauer
  • Ensemble: Jan Altenbockum, Juliane Bischoff, Anna Carina Buchegger, Joyce Diedrich, Andrew Hill, Alexandra Hoffmann, Jennifer Kohl, Lisa Kolada, Luciano Mercoli, Marthe Römer

 

 

 

Premierenchronik

CH UA 15. März 2014 Theater, St. Gallen
D EA 18. Juni 2016  Freilichtspiele, Tecklenburg
A EA 22. Juli 2016 Felsenbühne, Staatz

 

 

 

Inhaltsangabe


Artus, Sohn des Uther und vom Zauberer Merlin großgezogen, ist mit seinem Freund Lancelot dabei, als Adlige aus allen Teilen des Reiches versuchen, das magische Schwert Excalibur aus dem Stein zu ziehen und damit rechtmäßiger König zu werden. Artus gelingt es das Schwert zu lösen. Er will aber kein König sein und fügt sich seinem Schicksal erst, als er Guinevere trifft.

Auf den Rat Merlins hin sammelt Artus verschiedene Ritter in Camelot. Als Guinevere entführt wird, kann Lancelot sie aus den Fängen der Häscher befreien und verliebt sich in sie, zu dem Zeitpunkt nicht wissend, dass sie die Geliebte seines besten Freundes ist. Guinevere und Artus heiraten auf Camelot.

Morgana, Artus Halbschwester, hat sich der schwarzen Magie verschrieben und will Artus töten. Aber erst erzählt sie ihm von dem heimlichen Verhältnis seines besten Freundes und seiner Frau. Beide verbannt der König von seinem Hof. Bei einer großen Schlacht gegen seinen Widersacher Loth, eilt Lancelot dem König zu Hilfe, wird aber selber dabei getötet. Als Artus am Grab seines Freundes trauert, wird er beinahe von Morgana hinterrücks erstochen. Im letzten Moment kommt Guinevere, von Merlin gerufen, dazu, tötet Morgana und rettet damit Artus das Leben. Er nimmt sie wieder am Hofe Camelots auf.

(Klaus Baberg)

 

 

 

Kritiken

 
"Und Regisseur Ulrich Wiggers landet mit seinem Kreativ-Team einen Volltreffer: Das Ritter-Spektakel erweist sich mit seinen Massenszenen als ideales Vehikel fütr gelungene Sommer-Musical-Unterhaltung.

Susanna Buller verwandelt die Burg effektiv in das mythische Camelot, evoziert mit einfachen Mitteln einen prunkvollen Thronsaal oder stellt ein komplettes Schlafgemach für Artus' Gegenspieler Loth von Orkeny auf die Bühne. Karin Albertis Kostüme fügen sich optisch perfekt ein. Sie folgt dem Ansatz des Librettisten Ivan Menchell und der Inszenierung, die altbekannte Geschichte statt im romantisierten Hochmittelalter im dunklen 5./6. Jahrhundert anzusiedeln: Die Römer sind aus Britannien abgezogen; das Land leidet unter Stammeskämpfe um die Herrschaft, die Christianisierung schreitet voran, aber noch haben die alten Götter starken Einfluss.

[...] Die einzigen nennswerten Schwächen der Produktion liegen im leider recht schwachen Buch von Ivan Mechell begründet: Er nahm sich einige Freiheiten bei der Umsetzung des Sagenstoffes, kondensierte das Material zu einer durchaus bühnentauglichen Handlung, aber das Ergebnis enttäusch durch holzschnittartige Dramaturgie und leblose Dialoge. [...] Bei Komponist Frank Wildhorn kann man sich ja gelegentlich des Eindrucks nicht erwehren, dass er seine Perlen für seine Broadway-Projekte aufspart und seine europäischen oder asiatischen Auftragswerke etwas beliebig mit den immer gleichen Versatzstücken ausstattet.

[...] Auch mit den Solisten haben die Freilichtspiele einmal mehr gutes Gespür bewiesen."

Mario Stork: Artus – Excalibur, Ein ideales Vehikel für gelungene Sommer-Musical-Unterhaltung. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 180, August/September 2016, Seite 8-10.

 

"Nach einer choreographierten Kampfsequenz (Klaus Figge) zieht diese atmospärische Szene die Zuschauer in die deutsche Erstaufführung von 'Artus – Excalibur' bei den Freilichtspielen Tecklenburg hinein. Bereits hier kommt der artikuliert singende, allgegenwärtige Chor der Freilichtspiele zum Einsatz, der einem mythisch-historischen Stück wie 'Artus – Excalibur' eindrucksvoll Leben einhauchen kann, wenn er wie hier gezielt eingesetzt wird.

[...] Die Naturkulisse der Tecklenburg bietet einen passenden Rahmen für diese Geschichte. Zudem wurde diesmal mit wenigen, gelungen eingesetzten Mitteln aus dem starren Hauselement in der Mitte die hehre Stätte Camelot gestaltet, ein Steingebilde auf zwei Ebenen (Bühnenbild: Susanna Buller), das durch gezielt eingesetzte, farbige Lichtakzente von Sebastian Benker besonders eindrucksvoll wirkt und sogar eine emotionale Qualität erhält. Steinthron oder auch Altar sowie eine riesige Krone und weitere Girlanden, die den Ort der Hochzeit und Krönung bekränzen, kommen als Großrequisiten dazu.

[...] Dazu kommt eine herausragende Leistung der Musiker, die unter präziser Führung von Tjaard Kirsch Frank Wildhorns dramatischen Klangbögen, leichten Melodien und sehnsuchtsvollen Balladen Profil verleihen."

Barbara Kern: Atmosphärische Sagenwelt von Camelot, "Artus – Excalibur" als deutsche Erstaufführung in Tecklenburg. In: blickpunkt musical, Ausgabe 83, Nr. 04, Juli - September 2016, Seite 16-18.

 

"Warum schreien die Darsteller in 'Artus Excalibur' ausschließlich? Die sind alle ausgebildet, haben alle Microports, eine gute Soundanlage ist in Tecklenburg installiert und alle müssten es doch besser wissen.

Doch viel schlimmer ist, dass Regisseur Ulrich Wiggers Solistenstehtheater veranstaltet. Und diese dann auf der breiten Freilichtbühne oft nur eine Blickrichtung haben. Schade. Kann niemand Satzzeichen in Text und Lied sprechen oder wenigstens denken? Milica Jovanovic ist da die einzige Ausnahme – erschreckend! Das alles ist nicht megapeinlich für die erfahrenen und faulen Darsteller, sondern vor allem für Regieteam und Produzenten.

Ein schwaches bis schlechtes Musical wie 'Artus Excalibur' wird auch nicht in Tecklenburg gut (trotz Liveorchester). Die Lieder herrlich vorhersehbar, die Geschichte schön flüssig auf die breite Bühne ausgebreitet, dazu eine Menge mysteriöser Figuren, die allzu gerne tanzen. Und nordische Walküren holen die Helden auch im westlichen Wales ab. Dramaturgische Änderungen gab es gegenüber der Uraufführung in St. Gallen (15.03.2014), doch wirklich was gebracht hatte das anscheinend nichts."

Frank Wesner: Gekrönter Flop in Tecklenburg. In: Alles ein Theater (https://alleseintheater.wordpress.com/2016/08/11/gekroenter-flop-in-tecklenburg/), [aufgerufen: 26. Januar 2023].

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Artus - Excalibur". Original St. Gallen Cast, 2014. hitSquad. (1xCD).

 

Literatur

  • Wilfried Westphal: "Einst wird kommen ein König...", Artus – Wahrheit und Legende. Braunschweig: Westermann 1989.
  • Gwyn A. Williams: Excalibur, Europäische Legenden um Artus. Aus dem Englischen von Elfriede Peschel, München: Knesebeck 1994.
  • Fran & Geoff Doel, Terry Lloyd: König Artus und seine Welt, Ein Streifzug durch Geschichte, Mythologie und Literatur. Essen: Magnus 2003. 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Artus – Excalibur" [Tecklenburg]. In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 11. Mai 2023.