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Death is not the End

Ein Erweckungsmusical nach Nick Caves Mörderballaden


Musik von Nick Cave and The Bad Seeds und Jakob Dobers
Buch von Helmi Puppentheater
Deutsche Übersetzung der Songtexte von Jakob Dobers

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 5. Mai 2024
Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung / Arrangements und Übersetzung Songtexte: Jakob Dobers
  • Regie und Textfassung: Florian Loycke
  • Co-Regie: Nolundi Tschudi
  • Bühne und Kostüme: Louise Pons
  • Puppenbau: Felix Loycke / Florian Loycke / Nolundi Tschudi
  • Licht: Mario Turco

 

Besetzung:  

  • Detective Louise Pons: Maximilian Teschemacher
  • Lt. Schnabel: Gloria Iberl-Thieme
  • Der grosse, dünne Mann: Jakob Dobers
  • Crow Jane: Nolundi Loycke
  • Die wilde Rose: Florian Loycke
  • Nick Cave / Warren Ellis: Brian Morrow 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 5. Mai 2024 Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen

 

 

 

Inhaltsangabe


"Detective Louise wird gerufen, um gemeinsam mit ihrem Kollegen Schnabel, von allen intern nur "Vermieter" genannt, in einer unscheinbaren Stadt an der Emscher Verbrechen zu lösen. Ein ominöses Schild mit der Aufschrift 'Red Right Hand' bringt das Team zum Stutzen. Nach der ersten Zeugenbefragung an der Bushaltestelle müssen die beiden schon den nächsten Mord klären. Für die schwangere Kommissarin sind die Gewalttaten nur schwer zu ertragen. Zeit für Erholung im Grünen. Doch auch im geschützten Paradies lauern Verbrechen. So geht es für das Ermittlungsteam in ihre Wohnung. Dort angekommen, stellen Louise und Schnabel fest, dass sie nur einen Hausschlüssel haben. Ralf, der Neffe der Vermieterin, bringt den gewünschten Zweitschlüssel vorbei. Das Verhalten und die Reaktion des scheinbar ordentlichen Nachbarn auf einen Kaffeefleck, den die Vormieter in der Wohnung hinterlassen haben, irritieren Louise und Schnabel. Ihre Ratlosigkeit wächst mit jedem weiter auftauchenden blutigen Schauplatz.

Die Spurensuche führt Detective Louise immer weiter auf ihre eigene Reise. Plötzlich ist sie nicht mehr in der siebtgrünsten Stadt Deutschlands, sondern findet sich mitten in der trockenen Einöde wieder, wo sie auf gefährliche Eidechsen und weise Wüstentiere trifft. In dieser friedlichen Umgebung geht sie, ähnlich wie Nick Cave, durch ihre eigenen Ängste. Louises Wut und das Unverständnis über die Gräueltaten der Menschen wachsen und plötzlich beginnt sie, eigene Mordfantasien zu entwickeln. Und dann ist es so weit: Ihr Kind wird geboren. Ist nun die Zeit für ein besseres Leben?"

(aus dem Programmheft der UA, Gelsenkirchen 2024)

 

 

 

Kritiken

 
"Die Dialoge wirken staksig, der Rhythmus stimmt nicht, die Gags versanden. Nicht einmal die sonst so herrlich schrägen Puppen – einige bestehen nur aus Köpfen – erwachen zum Leben. Weil es einfach zu viele sind, sie bekommen keinen Charakter, bleiben optische Effekte.

Der musikalische Leiter Jakob Dobers hat Nick Caves Balladen, die zu einem großen Teil auf Folksongs basieren, ins Deutsche übersetzt. Das ist zwar überraschend gut gelungen, dennoch verändert sich der Resonanzraum. Auch weil meistens zu sauber gesungen wird, das Geheimnisvolle verschwindet. Doch vor allem stört der optische Overkill."

Stefan Keim: MiR Puppentheater Gelsenkirchen/Das Helmi: Mühsam Morden. In: Theater der Zeit, 7. Mai 2024 [https://tdz.de/artikel/ccc5a15f-e541-48b8-a8c0-cdd3e3d5daa5], aufgerufen 7. Mai 2024.

 

"Mit der Uraufführung der Stückentwicklung 'Death is not the End' (Der Tod ist nicht das Ende) nach dem Album 'Murder Ballads' von Nick Cave aus dem jahr 1996 erlebt das Publikum einen rauschhaften abgedrehten, wilden, bizarren und witzigen Abend. Die blutigen Balladen, inszeniert vom Helmi Puppentheater aus Berlin, entpuppten sich als musikalisch und ästhetisch mörderisch gutes Vergnügen.

Der australische Musiker Nick Cave, auch bekannt durch wilde Drogenexzesse und durch den frühen Tod zwei seiner Söhne leidvoll mit Tod und Trauer vertraut, legte mit seinem Album Kriminalgeschichten voller Schmerz und schwarzem Humor vor. Er besang makabre Morde, ließ Täter und Opfer gleichermaßen zu Wort kommen. Selbst wer das Album nicht kennt, erkennt doch manche der eingängigen, melancholischen, oft einfachen Melodien wieder, vor allem den Erfolgssong 'Where the wild roses grow'. Manch fieses Verbrechen ummantelt eine verführerisch schöne Musik. Alle englischen Songs erklingen in einer gelungen gereimten, deutschen Übersetzung von Jakob Dobers.

Gemeinsam mit dem MiR Puppentheater entwickelten die Berliner unter der Regie von Florian Loycke eine wunderbare Melange aus Puppen- Masken- und Schauspiel, aus Tanz und Rock-Konzert. Sie nennen es ein 'Erweckungsmusical', als Verweis auf einen religiösen Unterton, und stricken einen roten Faden, der die einzelnen Balladen locker verbindet.

Elisabeth Höving: Mord als Musical: "Death is not the End". In: WAZ/IKZ, 7. Mai 2024.

 

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Murder Ballads". Nick Cave & The Bad Seeds. Mute Artists, 1993-95. (2xLP).

 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Death is not the End". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 7. Mai 2024.