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Der Ring

Das Symphonic-Rock-Musical


Musik und Konzept von Frank Nimsgern
Text von Daniel Call 

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 16. Dezember 2007 
Opernhaus, Bonn, Bunderepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Frank Nimsgern
  • Regie: Christian von Götz
  • Choreographie: Marvin A. Smith
  • Chorographie der Schwertkämpfe: Klaus Figge
  • Bühne: Heinz Hause
  • Kostüme: Gabriele Jaenecke
  • Licht: Thomas Roscher / Max Karbe

 

Besetzung:  

  • Brunhild: Aino Laos
  • Wotan: Karim Khawatmi
  • Alberich: Darius Merstein-MacLeod
  • Siegfried: Marcus Hezel
  • Erzählstimme: Frank Felicetti
  • Stimme der Riesen: Bernd Braun

 

Rheintöchter:

  • Judith Jakob / Michaela Kovarikova / Stephanie Theiß / Maricel Wölk

 

Tänzerinnen und Tänzer:

  • Franziska Ballenberge / Lucy Hickey / Kordula Kohlschmitt / Daniela Rausch / Paul Cless / Kevin Haile / Justo Moret / Maik Müller / Adriano Sanzo / Will Sky

 

Statisterie des Theaters Bonn:

  • Paul Billstein / Janine Christof / Matthias Jochmann / Chian MIldner / Valerie Potozki / Shirin Rikhtehgar / Ronja Schmidt / Sarah Skutnik / Carolin Toelstede / Jonas Vogel

 

Rahmenhandlung:

  • Brunhild 2: Hanna Bonhoeffer
  • Wotan 2: Volker Hoeschel
  • Brunhild als KInd: Leonie Groß / Greta Handke
  • Siegfried als Kind: Till Kramer / Tim Kreitz

 

  • Frank Nimsgern Group

 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 16. Dezember 2007 Opernhaus, Bonn

 

 

 

Inhaltsangabe


"Ein alter Mythos, neu erzählt: Die Götter geben den Menschen das Gold, um sie zu prüfen, und pflanzen damit die Habgier in ihre Herzen. Angesichts der Kriege, die aus Neid und Hass entstehen, entziehen die Götter ihren Untertanen die Schätze, versenken sie in den Tiefen des Rheins, bewacht von den himmlischen Töchtern. Nun sind die drei Damen, genannt *Zärtlichkeit* *Lust* und *Schmerz*, nicht eben die Erfinderinnen tiefer Teller, und nach 1000 Jahren am Grund des Flusses lassen sie sich das Rheingold, und mit ihm den legendären Ring der Macht, von einem Zwerg namens Alberich abjagen. Der begründet damit seine Schreckensherrschaft in Nibelheim, was wiederum Wotan, den Göttervater, auf den Plan ruft, der das Gold und den Ring benötigt, um die Riesen auszuzahlen, die just seinen Alterssitz Walhall vollendeten. Wotan jagt dem Zwerg per List den Ring ab, der den ihn tragenden Riesen in einen Brudermörder und Drachen verwandelt. In seiner Geisterschmiede erschafft Alberich dieweil einen Edelmenschen aus Eisen und Stahl: Siegfried. Der erbeutet den Ring aus den Klauen des Drachen, wird allerdings selbst vom Zauber des Reifs eingenommen und steigt, nachdem er die verstoßene Göttertochter Brunhild aus den Flammen gerettet und Wotan im Zweikampf entmachtet hat, zum Alleinherrscher der Menschheit auf. Wird er den Einflüsterungen Alberichs, seines *Vaters*, auf den Leim gehen und selbst zum Diktator werden? Oder siegt die Macht der Liebe?"

Homepage Frank Nimsgern {https://www.franknimsgern.com/de/stage-musicals-de/ring-de, aufgerufen am 19. Februar 2022]

 

 

 

Kritiken

 
"Trotz massiver Kürzungen und erheblicher Änderungen gegenüber dem Original ist es Nimsgern gelungen, die grundlegenden Motive und Konflikte des Stoffes in seinem Werk zu verarbeiten. Aus diesem Musical-Ring hätte also durchaus etwas Interessantes werden können: Die Rheintöchter als Girl-Band anzulegen, Walhalla musikalisch in Gospel einzukleiden und im unterirdischen Niebelheim Gothic-Metal-Töne erklingen zu lassen, sind naheliegend und kozeptionell stimmige Ideen für eine Musicaldaption.

'Der Ring' funktioniert aber trotzdem nicht - vor allem weil diese Produktion nicht weiß, ob sie Parodie, eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Stoff oder einfach nur Show sein will. [...] Schade - allein das Libretto ist von bedauernswerter Qualität. Texter Daniel Call flüchtet sich vor allem in inhaltsleere Worthülsen und legt den Figuren peinlich schlechte Dialoge in den Mund. Da reimt sich Herz auf Schmerz, den zu Macht und Reichtum gelangten Alberich lässt er "War ich mal die letzte Nulpe, blüh ich heute wie die Tulpe" singen und zum Schluss werden Weisheiten wie "Sei, wie du bist" verkündet.

[...] Die Musik von Frank Nimsgern, der mit seiner Band auch selbst im Orchestergraben steht, besticht zwar wieder einmal durch ihre stilistische Vielfalt, genügt jedoch in ihrer kompositorischen Substanz nur durchschnittlichen Ansprüchen - da helfen auch zugespielte Originalmusik-Zitate aus Wagners Werk nicht weiter."

Markus Zeller: Der Ring. Das neueste Frank-Nimsgern-Musical. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 129, Februar/März 2008, Seite 10-12.

 

"Wotan war schon immer born to be wild: Richard Wagners Riesenwerk "Ring der Nibelungen" ist in Bonn jetzt als lautstarkes Musical zu sehen. Die Rockmusik tut dem Stück gut und die Kampfszenen sind wirklich fein. Doch es gibt an der Inszenierung auch allerhand zu mäkeln. [...] Nein, kein Berserker des Regietheaters hat sich hier an Wagners „Ring“ ausgetobt. Das Theater Bonn zeigt eine Uraufführung: „Der Ring – das Symphonic-Rock-Musical“, zweieinhalb Stunden lang, dann ist Wotan tot und alle singen „Sei wie du bist“ als Moral von der Geschicht. Von Wagner bleiben da bloß gelegentliche musikalische Zitate.

Frank Nimsgern, Sohn des Wotan-Sängers Siegmund Nimsgern, hatte die Idee und schrieb auch das Konzept. Er konzentriert die Handlung auf vier Personen. [...] Frank Nimsgerns Musik ist rockig und wirkungsvoll, hat aber keinen eigenen Charakter, ordentliches Musicalhandwerk, nicht mehr. Bei der Premiere riss sie das Publikum mit, obwohl die Tontechnik häufig patzte, der muskelbepackte Bilderbuch-Siegfried nicht bei Stimme war und die rettungslose Dämlichkeit des Textbuches unangenehm auffiel. Der Autor Daniel Call galt mal vor zehn Jahren als deutsche Dramatikerhoffnung, scheint aber heute eher im Call-Center zu arbeiten."

Stefan Keim: Die rocken aber, diese Niebelungen! In: Die Welt, 17. Dezember 2007.

 

"Ein Lob geht an dieser Stelle an die Kostümabteilung unter Leitung von Gabriele Jaenecke. Während einige Kostüme, vor allem die der Rheintöchter und die des Siegfrieds, doch mehr als gewöhnungsbedürftig sind, wurde Brunhild doch mit sehr viel Bedacht eingekleidet: Warum trägt sie erst knappe Lederhosen und Corsage und später ein braves rotes Kleid? Der aufmerksame Zuschauer wird es herausfinden.

[...] Der Sound ist sehr gut und es bedarf sicherlich einer ausführlichen Vorarbeit im Studio um die Gewalt eines Orchsters auf den Punkt vorzuproduzieren. Die 'sichtbare' Band besteht lediglich aus vier Musikern (der Broadway hätte seine Freude an so einer Besetzung, hoffentlich nimmt sich die Stage Entertainment hier kein Beispiel!).

In Zeiten, in denen Hit-Musicals um bereits bestehende Erfolgssongs (Udo Jürgens, ABBA, Queen etc.) mit eher fragwürdigen Handlungen versehen werden und das  Publikum erobern, ist 'Der Ring' eine gute Alternative und einen Besuch wert!"

Julia M. Becker & Matthias Brückner: Der Ring. Weltpremiere einer Musicalsage. In: blickpunkt musical, Heft 01/2008, Januar-Februar 2008, Seite 16-18.

 

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Der Ring". Originnal Bonn Cast, 2007. Ariola. (1xCD).

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

"Der Ring". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 19. Februar 2022.