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Dr. Frankenstein

Grusical frei nach dem Roman Mary W. Shelley


Musik von Michael Erhard
Buch und Gesangstexte von Franz Huber 
Mitarbeit von Michael Erhard und A. M. Matthiessen

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 22. April 1995 
Wagenhalle, Griesheim, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Michael Erhard
  • Regie: Artus-Maria Matthiessen
  • Bühne: Klaus Baumeister
  • Choreographie: Yvonne Erni
  • Kostüme: Anja Diefenbach

 

Besetzung:  

  • Dr.Frankenstein: Hubert Schlemmer
  • Monster: Jürgen Hartmann
  • Fritz: Stefano Wenk
  • Elisabeth Cerval: Leonore Endreß
  • Winni Cerval: Aart Veder
  • Maria Cerval: Helena Hamsch / Anne Bruntsch / Sibel Gerhardt
  • Bugatti: Theodor Michael
  • Angela Bugatti: Bea Sadek
  • Borsilav: Dinu Ianculescu
  • Eric: Bobby Holland
  • Monster-Band
  • Statisterie des Staatstheater Darmstadt

 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 22. April 1995 Wagenhalle, Griesheim

 

Anmerkung: Eine Produktion des Staatstheaters Darmstadt.

 

 

Inhaltsangabe


"In einem leeren Fabrikgelände spielt unser Frankenstein. Dort leben in einer Autowerkstatt Enzo Bugatti und seine schöne Tochter Angela. Und etwas abseits liegt Dr. Frankensteins Labor. Er, unterstützt von seinem Diener und Assistenten Fritz, ist ein Wissenschaftler, innerlich zerrissen, enttäuscht von der Liebe zu Angela und besessen vom Wahn, einen neuen Menschen zu schaffen.

Dr. Frankenstein will Schöpfer, will Gott sein. Er schafft ein Wesen, das auf Grund seiner äußeren Erscheinung abgelehnt und verjagt wird. Allein und verlassen taumelt es durch die Welt, will sich in seinem kindhaften, unschuldigen Wesen den Menschen nähern, wird mißverstanden, verjagt, sucht die Liebe, erfährt sie nicht - und wird böse.

Das Monster, das Frankenstein erschaffen hat, ist der häßliche Mensch, der in die Welt geworfen wurde und dort allein gelassen wird. Es ist der Mensch im ursprünglichen Zustand, im Innersten seiner Seele und seines Herzen ein "guter Mensch", der jedoch darunter leidet wie (fast) alle ihn behandeln und der am Ende abrechnen wird..."

Presseinformation des Staatstheater Darmstadt, 1995.

 

 

 

Kritiken

 
"Das in der Wagenhalle Griesheim gespielte Musical "Dr. Frankenstein" will nicht so sehr Show sein und mit Masseneffekten die Distanz zum Zuschauer überspringen, sondern peilt den Effekt quasi aus kammertheatralischer Nähe an. Das Darmstädter Staatsschauspiel war federführend bei diesem "Grusical" von Franz Huber und Artus-Maria Matthiessen mit der keß-dröhnenden Musik von Michael Erhard. Und das merkt man an einer gewissen Textlastigkeit. Die Autoren leisten sich geduldig-lange Singspiel-Dialoge, statt das spröde Wort bündig in fetzige Musik und heiße Bewegung zu übersetzen.

[...] Ohne die flippigen Auftritte von Aart Veder als verblödeter Fernsehmoderator wäre das Ganze noch einen Dreh umständlicher und verquälter. Eine Bearbeitung, Kürzung, Neufassung und Neureimung scheint vonnöten. Die Musik der fünfköpfigen "Monster-Band" mit dem Komponisten Michael Erhard am Keyboard liefert prallen Krach, darunter ein paar Effektnummern. Vielleicht fällt ja dem Mitautor und Regisseur Matthiessen noch einiges an Verbeserungen ein. Wo der Abstand zur Musical-Show am größten und die Nähe zum Kabarett am engsten war, lohnte sich dieser Griesheimer Abend."

Heinz-Harald Löhlein: Jagd auf die lebende Leiche. Grusical "Dr. Frankenstein" als Darmstädter Produktion. In: Mannheimer Morgen, 20. / 21. Mai 1995.

 

"Die Spieldauer reicht im Grunde gerade, um alle Personen und Verwicklungen einmal kurz vorzustellen, zu einem auch nur halbwegs plausiblen Bühnenleben zu erwachsen haben sie nicht die geringste Möglichkeit. Denn erwachen, so will es unvermeidlich die Story, muß ja auch noch das Monster.

Kein Sinn für Dramaturgie, also bei der Dramaturgie. Schade, denn die schauspielerischen Einzelleistungen sind durchweg beachtlich, sehr überzeugend vor allem Jürgen Hartmann als Monster und Stefano Wenk, als quirlig-skurriler Diener Fritz. Und Michael Erhards ansprechende Musik hätte es wahrlich nicht nötig gehabt, sich hinter so viel Dezibel zu verstecken. Also: Nur etwas für Leute, denen es nicht monströs genug sein kann."

Jo Trillig: Dr. Frankenstein. Grusical in der Wagenhalle Darmstadt-Griesheim. In: az, Andere Zeitung, Darmstadts Stadtillustrierte, Juni 1995.

 

"Während der erste, eher langsame Teil noch von zuweilen ausgesprochen originellen Einfällen lebt - allein die Gestaltung des Labors mit seiner elektronischen Ausrüstung ist wunderbar gelungen - ist der zweite Teil, der mit der "Geburt" des Monsters beginnt, chaotisch und unübersichtlich. Noch ehe das Geschöpf auch nur den ersten Verband von seinem vernarbten Gesicht gezogen hat, wird es auch schon von einer randalierenden Gruppe Rocker zusammengeschlagen. [...] All dies geschieht in einem so atemberaubenden Tempo, daß das Anrührende dieser Kreatur, das Verzweifelte, beinahe völlig verlorengeht."

Ulrike Moser: Ohne Grauen und Rührung. Musical "Dr. Frankenstein" in der Griesheimer Wagenhalle. In: Frankfurter Allgemeine, Zeitung für Deutschland, 24. April 1995.

 

 

 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "Dr. Frankenstein". Original Cast Darmstadt, 1995. Limitierte Ausgabe des Staatstheater Darmstadt. (1xCD).

 

Literatur

  • Mary Shelley: Frankenstein oder Der neue Prometheus.Roman. Anaconda Verlag, 2019.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Dr. Frankenstein". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 25. November 2021.