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The Last Ship

Musical


Musik von Sting [d. i. Gordon Matthew Thomas Sumner]
Buch von John Logan und Brian Yorkey 
Deutsch von Wolfgang Adenberg

 

 

Inszenierung


Deutsche Erstaufführung: 2. Juni 2021 
Theater, Koblenz, Bundesrepublik Deutschland

  • Musikalische Leitung: Karsten Huschke
  • Regie: Markus Dietze
  • Bühnenbild: Bodo Demelius
  • Kostüme: Bernhard Hülfenhaus
  • Choreographie: Catharina Lühr
  • Chor: Aki Schmitt
  • Video: Georg Lendorff

 

Besetzung:  

  • Ellen Dawson: Esther Hilsemer

  • Jackie White: Wolfram Boelzle

  • Gideon Fletcher: Marcel Hoffmann

  • Peggy White: Raphaela Crossey

  • Meg Dawson: Monika Maria Staszak

  • Freddy Newlands: David Prosenc

  • Baroness Tynedale: Dorothee Lochner

  • Adrian Sanderson: Jona Mues

  • Davey Harrison: Christof Maria Kaiser

  • Billy Thompson: Sebastian Haake

  • Mrs Dees: Anne Catherine Wagner

  • Ferryman: Dirk Eicher

  • Young Gideon: Paul Mannebach

  • Young Meg: Lena Fuhrmann

  • Joe Fletcher: Michael Hamlett

  • Shipyard Worker (Arthur: Reinhard Riecke

  • Cathleen: Clara Jörgens

  • In weiteren Rollen: Christiane Thomas / Eva Krumme / Peter Rembold / Arkadiusz Głębocki / Ivan Kozyuk / Jacob Noble / Emmerich Schmollgruber

  • Opernchor des Theaters Koblenz / Herren-Extra-Chor

 

 

 

Premierenchronik

USA UA 26. Oktober 2014 Neil Simon Theatre, New York
GB EA 12. März 2018 Northern Stage, Newcastle upon Tyne
D EA in Engl. 2. Juni 2021  Theater, Koblenz

 

Anmerkung: Die Deutsche Erstaufführung in Koblenz wurde im englischen Original gesungen und deutsch übertitelt.

 

 

Inhaltsangabe


"Gordon Sumner, alias Sting, verließ mit 18 Jahren Wallsend, die Stadt am River Tyne bei Newcastle in Nord-England, die vom Schiffbau und Bergbau lebte. Die Flucht aus dem Herkunftsmilieu und die Rückkehr nach Jahren ist das eine Thema. Das andere ist der Kampf der Werftarbeiter um ihre Werft. Auch das war die Wirklichkeit in Wallsend. Erst 2009 wird eine der größten britischen Werften, Swan Hunter, dort geschlossen.

[...] Der junge Gideon (wie Stings Alter Ego hier genannt ist) verlässt die Stadt, weil er nicht werden will wie sein Vater, geht zur See, ohne zu wissen, dass er bei seiner Freundin Meg ein Kind hinterlassen hat. Bei seiner Rückkehr nach 17 Jahren findet er eine Tochter vor, die, genau wie er damals, nur weg will und in einer Rock-Band spielt. Doch er bleibt da und schließt sich nun dem Kampf der Werftarbeiter gegen die Stilllegung an: sie streiken nicht, sondern bauen weiter. Gideon versöhnt sich nicht nur mit Meg und Tochter, sondern wird Steuermann auf dem Schiff "Utopia", in dem die Arbeiter sich ihre Arbeit angeeignet haben.

Gerhard Preußer: Wehrhafte Werftarbeiten. The Last Ship – Theater Koblenz – Das Arbeiter-Musical aus der Feder des Police-Sängers Sting erstmals in Deutschland. In: nachtkritik, unabhängiges und überregionales Theaterfeuilleton im Internet, aufgerufen am 23. August 2021. 

 

 

 

Kritiken

 
"Der Regie führende Intendant Markus Dietze gestaltet diesen derart aufgeladenen Mikrokosmos durch klare Abläufe, was zu einem Teil sicher auch einzuhaltenden Hygienekonzepten geschuldet ist. Die szenischen Vorgänge laufen selbstverständlich ab, sind kleinteilig genau gearbeitet – jeder Schritt, jede Silbe – und schwingen doch frei. Weitgehender Verzicht auf Requisiten und Exaltationen verhindert ein Abgleiten in platten Realismus. Die Bühne von Paul Demelius ist ein Holzkasten, der hinten durch eine große Videowand begrenzt wird, auf die durchgängig Atmosphärisches und Dokumentarisches projiziert wird. [...] Da wird schon der nicht zu einfache a-Cappella- Anfangschor zum Ereignis. Hier ist eindeutig kein Weltklasse-Gesangs-Ensemble am Start, aber eins, das brennt, für das Stück und füreinander.

[...] „The Last Ship“ in Koblenz zeigt einmal mehr die Leistungsfähigkeit eines gut geführten Mehrspartenhauses. Die Aufführung öffnet spür- und hörbar die Herzen der 100 zugelassenen Zuschauerinnen und Zuschauer in einer Intensität, die vielleicht auch der Freude geschuldet ist, endlich wieder ins Theater gehen zu dürfen."

Andreas Falentin: Mikrokosmos auf der schiefen Ebene. In: Die Deutsche Bühne, 3. Juni 2021.

 

"'The Last Ship' lohnt durchaus einen zweiten Besuch. Nicht nur wegen der abwechslungsreichen Partitur aus Shanty-, Pop- und Folk-Melodien, deren Anklänge an Kurt Weill'sche Balladen und Michael Flatleys keltisch geprägte 'Lord of the Dance'-Shows ein interessantes Klangbild ergeben, das sicher zu den außergewöhnlichsten gehört, das je eine Pop-Ikone für den Broadway komponiert hat."

Rolf-Rüdiger Hamacher: The Last Ship. Erfolgreich vom Stapel gelaufen. In: musicals, Das Musicalmagazin, Heft 208, August/September 2021, Seite 24-26.

 

 

"Überhaupt erliegen Regisseur Markus Dietze, der musikalische Leiter Karsten Huschke und ihr Team anscheinend all zu sehr dem durch die Mega-Musicals der letzten 30 Jahre begünstigten Klischee, man müsse das Publikum mit möglichst hoher Lautstärke überwältigen, und diese sei als solche schon ein positives Zeichen von echter Leidenschaft und emotionaler Intensität. Tatsächlich schlägt das pauschale Aufdrehen von Stimme und Verstärker sich in emotionaler Nivellierung, mangelnder Textverständlichkeit und räumlicher Desorientierung nieder. Lange braucht man als Zuschauer, um bei den wechselnden Solopassagen auf voller Bühne denjenigen zu finden, der gerade die Mundpartie bewegt, und so entgeht einem auch lange die dramaturgisch geschickte Profilierung der Hauptfiguren in den musikalischen Nummern. Auch zahlreiche Dialoge wirken forciert und überhastet – wie einst in schlecht synchronisierten, billigen Vorabend-Fernsehserien.

[...] Dafür, dass der Abend nach drei Stunden dennoch einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt, sorgen mehrere Faktoren: Das spürbar hohe Engagement des gesamten Ensembles, die allmähliche Zunahme der nachdenklichen Dialogpassagen und der leiseren Töne im Lauf des Stückes, die geschickte Mischung kollektiver und individueller Erfahrungen im dargestellten Szenario, die passend eingesetzten Tanzeinlagen (Choreographie: Catharina Lühr) und jenes ikonische Bühnenbild gegen Ende, das das Schicksal der Werftarbeiter für kommende Generationen in drei Kirchenfenstern festhält."

Andreas Hauff: Kapital und Utopie – Deutsche Erstaufführung des Sting-Musicals „The Last Ship“. In: nmz online, neue musikzeitung [https://www.nmz.de/online/kaptial-und-utopie-deutsche-erstauffuehrung-des-sting-musicals-the-last-ship-am-theater-koble, aufgerufen am 23. August 2021]



 

Medien / Publikationen


Audio-Aufnahmen

  • "The Last Ship". CD von Sting, 2013. Interscope (Universal Music). (1xCD).
  • "The Last Ship". Original Broadway Cast, 2014. Universal Musical Classic. (1xCD).

 

DVD / Video

  • "The Last Ship". Live at the Public Theatre, 2013. Cherry Tree. (1xDVD).

 

 

 

 

Kommentar

 
Bei der Premiere erkrankte der Hauptdarsteller des Gideon. Seine Partitie wurde ganz kurzfristig von Steve Ebel, Tenor am Mainzer Staatstheater, aus dem Orchestergraben gesungen. Die Regieassistentin agierte dazu im Kostüm auf der Bühne, während Regisseur Markus Dietze die Dialoge passend aus dem Bühnenhintergrund sprach.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"The Last Ship". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 23. August 2021.