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Die schwarze Perle

Operette in einem Vorspiel und 7 Bildern


Musik von Gerhard Kneifel
Text von Helmut Bez und Jürgen Degenhardt

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 30. Juni 1962
Städtische Bühnen, Erfurt, DDR

  • Musikalische Leitung: Volker Münch / Dieter Noll
  • Regie: Klaus Winter
  • Bühnenbild: Hans Hohnbaum
  • Kostüme: Romi Wallat
  • Choreographie: Lothar Hertel
  • Chöre: Rolf Buchmann

 

Besetzung:  

  • Guillerme Ferrero, Multimillionär: Werner Behleit / Emil Fuhrmann
  • Juan Massera, Manager: Joachim Franke
  • Carlos Mappa, Trainer: Martin Hümisch
  • Bibo: Gerd-Peter Schulze
  • Chinquinha, Eisverkäuferin: Gisela Kirchner
  • Rosita Premetto, Revuestar: Marga Zorn
  • Angelo: Camillo Grünheid
  • Anita Lesteres, Masseras Sekretärin: Gisela Galander / Charlotte Schönborn
  • Pinto Pinto, Sportreporter: Klaus Winter
  • Benvenuta, Besitzerin einer Cafeteria: Anna-Liese Leinemann
  • Oblito, Kriminalkommissar: Joachim Gäbler
  • Nilton, Kriminalassistent: Werner Kraft
  • Perez, Freund Bibos: Dietrich Adelt / Kurt Thelemann
  • Bubu, Freund Bibos: Peter Folger
  • Drei Herren der Karnevals-Jury: Rudi Neumann, Wolfgang Kretzschmar, Helmut Thaldorf
  • 1. Mädchen: Gerda Salewski
  • 2. Mädchen: Eva Reinthaller / Helga Schwarze-Oehring
  • 3. Mädchen: Rosemarie Richtzenhain / Ingrid Tenzler
  • Tanzsolisten: Gerda Salewski, Manfred Gehrmann, Hans Schubert

 

 

 

Premierenchronik

DDR UA 30. Juni 1962 Städtische Bühnen, Erfurt

 

 

 

Inhaltsangabe


"Bibo, der ungewöhnlich talentierte Mittelstürmer einer Fußball-Amateurelf, unterschreibt einen Profivertrag. Er will seine Freunde nicht verlassen, hat aber kein Rückgrat, den Erpressungstaktiken des Managers zu widerstehen, dessen Chef nicht nur Besitzer der Wundermannschaft, sondern auch der Eisenbahnen ist, als dessen Lokomotivfahrer sich Bibo seinen Lebensunterhalt verdient. Er wird ein großer Star. Nach einer Verletzung und seinem bevorstehenden 'Verkauf' nach Europa gelingt es ihm, sich den Fängen der modernen Menschenhändler zu entziehen. Er findet zu seinen Freunden zurück."

(aus: Schie: Die schwarze Perle. In: Neues Deutschland, Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, 3. Juli 1962)

 

 

Kritiken

 
"Trotz des anerkennswerten Bemühens um ein wirklich neues Operettenthema bleibt die Form größtenteils im alten Schema stecken. [...] So kommt leider eine seltsam blutlose, aktionsfremde Atmosphäre zustande, deretwegen man sich nicht nach Brasilien hätte bemühen müssen. Auch aus einem anderen Aspekt ist die Verlegung der Handlung ebenso verlockend wie gefährlich. Einerseits bringt sie der Musik profunde Möglichkeiten durch die Verarbeitung des rhythmusgeprägten südamerikanischen Kolorits, andererseits stellt sie an Libretto und szenische Interpretation (Menschengestaltung auf der Bühne!) erhebliche Ansprüche, weil Milieu und Temperament wesentlich anders sind als bei uns. [...] Eindeutige Positiva dagegen sind der sprachlich saubere, knappe, ab und zu auch recht witzige Dialog.

[...] Wenn Südamerika ziemlich unverwechselbar in dieser neuen Operette von sich hören ließ, dann durch die temperamentgeladene, von der Samba und dem Cha-cha-cha ergiebig inspirierte Musik Gerhard Kneifels. [...] Das Erfurter Ensemble bot unter der ausgezeichneten Stabführung Diether Nolls und in der schwungvollen Inszenierung Klaus Winters, der auch den Reporter Pinto sprach, sang und tanzte, eine sympathische Leistung. Lediglich die Verwandlung in heißblütige, um echtes Temperament niemals verlegene Brasilianer wollte nicht immer glaubhaft gelingen."

Torsten Marfordt: Die schwarze Perle. In: Theater der Zeit, Heft 8/1962, Seite 73-75.

 

"Was wir vermißten, war ein Chanson, ein einprägsamer Song oder Schlager mit klar erkennbarem sportlichen Ideengehalt. Die dramaturgisch saubere Handlungsführung konnte nicht darüber hinwegtäuschen, daß der den Noten beigegeben Text (im Gegensatz zum Sprechdialog) sich im wesentlichen an überlieferte Rezepte hielt und meist flach blieb. Ein geschlossenes Bühnenwerk ist indessen für Autoren wie Komponisten (Bez/Degenhardt, Kneifel) eine einzigartige Chance, Lieder zu formen, die in aller Munde sind, die man schon auf dem Nachhauseweg vom Theaterbesuch vor sich hinpfeift. Trotzdem ein Lob dem Premierenkollektiv, das hoffentlich bald Nachfolger finden wird - mit der ´Schwarzen Perle´ auf anderen Bühnen und durch ein neues Werk aus unserer Sportbewegung."

Schie: Die schwarze Perle. In: Neues Deutschland, Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, 3. Juli 1962.

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Die schwarze Perle". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 18. April 2023.