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Success - Ein Päckchen nach Timbuktu

Musical


Musik, Text und künstlerische Gesamtleitung von Heiko A. Neher

 

 

Inszenierung


Uraufführung: 3. November 2003 
Gloria-Theater, Köln, Bundesrepublik Deutschland

  • Arrangements und Aufnahmen: Daniel Rossbach
  • Regie: Christoph Bietz
  • Choreographie: Charmaine Pinto
  • Kostüme: Pham-Thi-Thuy-Hang
  • Licht: Holger Schröder
  • Ton: Michael Zscharnack

 

Besetzung:  

  • Chris di Pomodoro: Martin Bacher
  • Lilly Muff: Jessie Roggemann
  • Monique Krüger: Karin Germann
  • Thorben Wittmann: Christoph Trauth
  • Tänzerinnen: Company "Up to dance"
  • Radiomoderator: Jo Hiller
  • Stimme von Tante Irene: Hella von Sinnen

 

 

 

 

Premierenchronik

D UA 3. November 2003 Gloria-Theater, Köln

 

 

 

Inhaltsangabe


"Monique und Lilly sind beste Freundinnen und leben nun schon seit einem Jahr in ihrer kleinen WG zusammen. Sie führen eigentlich ein ganz normales Leben bis zu jenem Tagt im November...

Monique träumt von der großen Karriere als Star, als Showgirl und Tänzerin. aber solange es mit der Karriere noch nicht klappt, muss das Geld zum Leben halt durch das Arbeiten in einem China-Imbiss rangeschafft werden. Lilly ist Kindergärtnerin und hat ein großes Idol, das sie vergöttert. Der Megastar Chris di Pomodoro raubt ihr oft genug den Schlaf. Aber an so jemanden heranzukommen scheint den beiden unmöglich. Bis der Nachbar der beiden - der etwas verträumte Medizinstudent Thorben - auf einmal mit zwei VIP-Karten für die Weihnachtsgala 'Chris-Mas-Spectacular' vor der Tür steht. Thorben, der unsterblich in die naive Lilly verliebt ist, hofft mit der Angebeteten zur Show gehen zu können, doch diese fragt natürlich ihre beste Freundin Monique. Bei der Show lernen Monique und Lilly schließlich den smarten und hochattraktiven Superstar Chris di Pomodoro persönlich kennen und sind hin und weg...

Am nächsten Tag kommt dann die eigentliche Überraschung, als der Superstar vor der WG-Tür steht und Monique ihre Handtasche bringt, die sie am Abend zuvor vergessen hat. Aber auch ein Superstar hat es nicht leicht. Chris di Pomodoro ist in Gefahr. Auf mysteriöse Art und Weise sind alle seine letzten Filmpartnerinnen verschwunden und Pomodoros isländischer Produzent Einar Orn Einarsson fürchtet nun auch um die Sicherheit seines Stars.

Chris di Pomodoro muss sich also verstecken und was gibt es da unauffälligeres als eine kleine WG? Mit Beautycase und Gepäck zieht der Promi nun bei Monique und Lilly ein. Monique erhofft sich natürlich einen weiteren Schritt auf der Karriereleiter nach oben machen zu können und Lilly schwebt auf Wolke sieben. Nur Thorben ist etwas skeptisch und das mit Chris nicht alles stimmt wird auch bald schon deutlich. Der Superstar wirbelt das Leben der beiden ganz schön durcheinander und bald schon spielen ein Chinchilla, jede Menge Schokoladensauce und Lillys Tante Irene aus Timbuktu, von der Lilly jedes Jahr ein sonderbares Paket zu Weihnachten geschickt bekommt eine Rolle, die man vorher so gar nicht vermutet hätte. Turbulent und gefährlich wird es, als Thorben hinter die Fassade des glitzernden Topstars blickt..."

Inhaltsangabe aus dem Programmheft der UA, Köln 2003

 

 

 

Kritiken

 
"Die Komödie will keine anspruchsvolle Unterhaltung bieten, sondern das Publikum zum Lachen bringen, was am Premierenabend auch durchaus gelungen ist. Buch und Musik stammen von Heiko A. Neher, der sich durch sein erstes Musical 'Caspar Hauser' im letzten Jahr bereits einen Namen gemacht hat. Die Charaktere in 'Success' nehmen sich selbst nicht ernst. Sie sind zwar etwas überzogen und stereotypisch angelegt, aber durch ihre natürlichen Alltagsdialoge wirken sie realistisch genug, so dass man sich als Zuschauer mit ihnen identifizieren kann. Generell sind die Dialoge frech und enthalten gelungene, zum Teil zweideutige Pointen. Besonders amüsant ist auch das plötzliche Auftauchen von 'Horrorelementen' in der Handlung. Mit diesem unerwarteten Kontrast rechnet man als Zuschauer nicht, da sich die Geschichte zuvor nur in der heilen und bunten WG-Welt abspielt.

Freunde des schwarzen Humors kommen besonders gegen Ende des Stücks sicherlich auf ihre Kosten.
Die Songs sind vom Stil her eher im leichten Popbereich anzusiedeln. Klingen im ersten Akt noch viele der Melodien ähnlich, so bemerkt man durch die Reprise-Sequenzen im zweiten Akt, dass man sie dennoch in positiver Erinnerung hat. [...] Die Songtexte klingen teilweise recht plump. [...]  Im Ganzen gesehen sind es aber genau solche Zeilen, die hervorragend zum Stück passen, indem sie die Charaktere liebenswerter machen, und den Songs ihren individuelle Charme verleihen.

Das Theater bietet zwar eine intime Atmosphäre, hat jedoch nur beschränkte technische Möglichkeiten. So wird zu Halbplaybacks gesungen, und die Bühnenausstattung fällt zwar farbenfroh, aber recht einfach aus. Dennoch holt Jungregisseur Christoph Bietz das beste heraus, indem er zum Beispiel bei manchen Songs Schnappschüsse an die Wand projizieren lässt, die die Phantasie der singenden Person darstellen. Gleichzeitig werden auf diese Weise einige sehr kitschig klingenden Textzeilen parodiert. Außerdem bezieht Bietz das Publikum mit ein, wenn die beiden Darstellerinnen von der Bühne steigen und in der ersten Reihe Platz nehmen, so dass man als Zuschauer plötzlich gemeinsam mit Lilly und Monique im Konzert von Chris di Pomodoro sitzt."

Andreas Haider: Success- Gloria-Theater Köln. In: musicalzentrale, 7. November 2003 [https://musicalzentrale.de/78776/success/], aufgerufen 17. Oktober 2023.

 

 

"Apropos Erfolg: Nichts anderes bedeutet der Name “Success' in der wörtlichen Übersetzung. Nomen es omen?  Der Untertitel – 'Ein Päckchen aus Timbuktu' – lässt aber zunächst weder auf den Inhalt des selbigen schließen, noch auf den des Stücks. Und das war ja auch beabsichtigt. Die Inszenierung (Regie: Christoph Bietz) entpuppt sich aber als kurzweilige und abgedrehte Horror-Comedy, die durchaus Kult-Potenzial hat.

[...] Das Ganze ist amüsant und peppig, stellenweise etwas verquer und schräg und hat so ein bißchen von Jekyll & Hyde, was aber nicht daran liegt, dass drei der Darsteller zufällig dem aktuellen Ensemble aus dem Musical-Dome entstammen. Und da wären auch ein Schuss kleiner Horrorladen und etwas vom Frank ‘N’ Furter aus der Rocky Horror Show, der hier aber nicht in Pumps und Strapsen, sondern in der Gestalt des adretten Showstars Chris di Pomodoro daher kommt.

Die skurrile, flapsig-locker erzählte und eine schräge Wendung nehmende Story, über die man sich keine größeren Gedanken machen braucht, ist gar nicht so wichtig. Die unterhaltsame Inszenierung lebt von der flockigen Interaktion der Protagonisten, den witzigen Dialogen, den kleinen Gags am Rande und vor allem der eingängigen, mitreißenden Musik, bei der es nicht weiter stört, dass sie 'nur' eingespielt wird. Neher sind in seiner Partitur einige veritable Ohrwürmer geglückt ..."

Jürgen Heimann: Schräg, abgedreht und witzig: Weihnachtspost aus Timbuktu - Zwischen Kakerlaken-Kill und Hämorriden-Salbe: “Success” hat Kult-Potenzial. In: Kulturfreak, (Online ohne Datum), [https://kulturfreak.de/kulturfreak-de-besprechungsarchiv-musical-und-show-teil-2], aufgerufen 17. Oktober 2023.

 

 

 

 

Empfohlene Zitierweise

 
"Success - Ein Päckchen nach Timbuktu". In: Musicallexikon. Populäres Musiktheater im deutschsprachigen Raum 1945 bis heute. Herausgegeben von Wolfgang Jansen und Klaus Baberg in Verbindung mit dem Zentrum für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. www.musicallexikon.eu

Letzte inhaltliche Änderung: 17. Oktober 2023.